007-Star Sean Connery wollte Bond-Film mit Robo-Haien (!) drehen – er scheiterte aus ärgerlichen Gründen

28.04.2024 - 16:00 Uhr
Sean Connery in seinem ersten Einsatz als James BondMGM
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Sean Connery hätte beinahe als James Bond mit Roboter-Haien gekämpft. Diese Szene blieb der Welt tragischerweise versagt. Wie es (nicht) dazu kam, lest ihr hier.

Die Bond-Ära von Roger Moore steht für abgedrehte Geschichten und absurde Gimmicks. Dabei hätte Sean Connery es dem Agenten-Kollegen beinahe nachgemacht. Die schottische Schauspiellegende war an einem 007-Projekt beteiligt, in dem der Geheimagent gegen mechanische Haie kämpft und auf dem Kopf der Freiheitsstatue die Fäuste schwingt – Jahrzehnte vor dem Finale von X-Men – Der Film. Der Arbeitstitel des James Bond-Films lautete Warhead.

Das ist über den nie gedrehten James Bond-Film bekannt

Warhead war nicht nur irgendeine fixe Idee im Kopf eines Bond-Autoren, sondern das Drehbuch entstand unter Mitwirkung von Sean Connery persönlich.

Der erste Kino-007 hatte mit Diamantenfieber 1971 eigentlich seinen letzten Agenteneinsatz abgeliefert. Dann trat Kevin McClory an ihn heran. Der irische Autor und Produzent war Ende der 50er Jahre an einer Bond-Adaption mit Ian Fleming beteiligt gewesen, die jedoch nicht zustande kam. Stattdessen verarbeitete Fleming die Story in seinem Roman Thunderball. Das führte zu einem Rechtsstreit, bei dem McClory die Filmrechte an dem Roman zugesprochen wurden. Bei dessen erster Verfilmung, Feuerball von 1965, arbeitete McClory noch mit der Bond-Schmiede Eon zusammen.

In den 70ern wollte er den Roman jedoch unabhängig von der Bond-Hauptreihe adaptieren. Dafür kontaktierte McClory den früheren Bond-Darsteller Sean Connery.

Die Story von Warhead: James Bond kämpft gegen Atom-Hammerhaie

Wie die BBC  aufschlüsselte, heuerte McClory 1975 den Ipcress-Autor Len Deighton an, um mit Connery ein Drehbuch auf Basis von Thunderball zu entwickeln. Zu den Story-Ideen gehören:

  • Russische und amerikanische Bomber, die von SPECTRE ins Bermuda-Dreieck gelockt werden, um "ihre nuklearen Ladungen zu stehlen", wie es bei A Room with a View  heißt.
  • Mit diesen Ladungen soll eine Geheimbasis in der Freiheitsstatue bestückt werden, von der aus ein Angriff auf New York geplant wird.
  • Laut Angriffsplan sollen "Roboter-Hammerhaie bewaffnet mit nuklearen Waffen über die Abwässerkanäle der Stadt in New York City einfallen"
  • Bond kämpft gegen die Robo-Hammerhaie und "fliegt mit einem Gleitschirm bis zum Kopf der Freiheitsstatue", wo die finale Konfrontation mit SPECTRE stattfindet.
  • Es gibt ein Bond-Girl namens Justine Lovesit.

Das liest sich wie ein Plan ganz nach dem Geschmack von Dr. Evil ...

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In einem Interview mit dem Rolling Stone  aus dem Jahr 1983 beschrieb Connery die Geschichte von Warhead übrigens so:

Sie kennen doch diese Flugzeuge, die über dem Bermuda-Dreieck verschwanden? Wir ließen SPECTRE das tun. Es gab diese fantastische Flotte von Flugzeugen unter dem Meer – eine ganze Welt von Dingen war dort nach unten gebracht worden. Sie sollten das Finanzzentrum der Vereinigten Staaten angreifen, indem sie durch die Abwasserkanäle von New York – was möglich ist – direkt zur Wall Street gelangen. Sie würden mechanische Haie in der Bucht haben und die Freiheitsstatue übernehmen, was recht einfach ist, und die Haupttruppen auf Ellis Island haben.

Man beachte Connerys persönliche Einschätzung des bestmöglichen Plans für die Invasion von New York.

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Warum Warhead nicht gedreht wurde und Sean Connery trotzdem zurückkehrte

Wie tief Connery in die Drehbuchentwicklung involviert war, bleibt Spekulation. Warhead wurde jedenfalls nicht gedreht und der Grund hat einmal mehr mit (ärgerlichen) Paragrafen zu tun. Im Drehbuch gibt es diverse Parallelen zur Geschichte des Eon-Bond-Films Der Spion, der mich liebte (1977), der zeitgleich entwickelt wurde. Beide Seiten beschuldigten einander des Plagiats, aber Eon erwirkte als Erstes eine einstweilige Verfügung. Daraufhin zog sich Connery von dem Projekt zurück.

Warhead lag nach dem Ausstieg Connerys erstmal auf Eis, doch McClory bekam seinen Bond-Film mit dem Original-007 doch noch: Ohne Eon brachten die beiden 1983 die Thunderball-Adaption Sag niemals nie ins Kino, bis heute der einzige Bond-Kinofilm, der nicht zur offiziellen 007-Reihe gehört. Robo-Haie kommen darin allerdings nicht vor.

In den Jahren danach versuchte McClory Warhead wahlweise mit Pierce Brosnan oder Timothy Dalton zu stemmen, wie MI6-HQ  aufzählt. Die mechanischen Haie blieben allerdings ein Drehbuch-Traum.

Wer der nächste James Bond nach Daniel Craig wird, bleibt derweil Spekulationssache. Ins Kino kommt Bond 26 frühestens 2025.

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