50 Jahre James Bond und die Frauen

29.10.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Die Entwicklung der Frauen bei James Bond
MGM/20th Century Fox/Sony Pictures
Die Entwicklung der Frauen bei James Bond
Am Donnerstag startet mit Skyfall das 23. Abenteuer des Agenten Ihrer Majestät mit zwei neuen Bond-Girls in den deutschen Kinos. Deshalb möchten wir uns die Frauen von 007 und ihre Entwicklung innerhalb der Serie einmal genauer zu Gemüte führen.

Nach einem halben Jahrhundert James Bond wissen wir zur Genüge, dass der smarte britische Geheimagent in Sachen zartes Geschlecht nichts anbrennen lässt. Über einen langen Zeitraum hinweg hat er als Wunscherfüller ganzer Generationen männlicher Wesen fungiert und zahlreiche attraktive Bond-Girls verführt. Aus diesem Grund ist es mehr als angebracht, heute einmal einen genaueren Blick auf die Entwicklung der Frauen innerhalb der bisherigen 22 Filme zu werfen. Wie waren die Damen am Anfang der Serie und, wenn ja, wie haben sie sich in den letzten 50 Jahren so verändert? Los geht es in den frühen 1960ern mit den allerersten Leinwandabenteuern des Superspions.

Die Anfangsjahre unter Sean Connery
Ganz den gängigen Standards ihrer Zeit entsprechend, waren die Bond-Girls in den ersten Filmen nicht viel mehr als bloße Hingucker. Sie wurden als schutzbedürftige Wesen porträtiert, die häufiger in einer direkten Verbindung zum Bösewicht standen. Pussy Galore (Honor Blackman) aus James Bond 007 – Goldfinger arbeitete für den titelgebenden Superschurken. Domino Derval (Claudine Auger) aus James Bond 007 – Feuerball war die Mätresse des Kriminellen Emilio Largo. Selbst, wenn die Frauen nicht mit dem Verbrecher direkt verbandelt waren, besaßen sie wenig Eigenständigkeit. Äußerlich ähnelten die gerade anfangs blonden Damen eher den Mädchen aus den Pin-up-Kalendern ihrer Zeit als emanzipierten Persönlichkeiten.

Ur-Bond-Girl Honey Rider (Ursula Andress) aus James Bond 007 jagt Dr. No beispielsweise kann auf den ersten Blick gut für sich selbst sorgen. Trotzdem ist sie nichts anderes als eine Art ‘Jungfrau in Nöten’, die James Bond (Sean Connery) aus den Klauen des Bösewichts retten muss. Ähnliches gilt für die anscheinend so toughe Pussy Galore. 007 muss zunächst Überzeugungsarbeit leisten, um sie gegen Goldfinger aufzubringen und für sich zu gewinnen. Im gleichnamigen Roman muss er sie sogar sexuell ‘umpolen’, denn hier ist Pussy eine Lesbe. Für ihre Rettung aus den Klauen des Superschurken und die Tatsache, dass sie wieder auf den rechten Weg zurückgefunden haben, zeigen sich die Bond-Girls dann am Ende einer jeden Mission immer besonders dankbar.

Das Frauenbild in den 1970ern und 1980ern
Nach Sean Connery änderte sich auch das Frauenbild in den 007-Filmen langsam, aber stetig. George Lazenby mutierte in James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät sogar kurzzeitig zu einem monogamen Agenten, der am Ende Tracy di Vicenzo (Diana Rigg) heiratete. Dies hielt nicht lange, weil Bösewicht Blofeld (Telly Savalas) sie umbringen ließ. Aber die Transformation hatte begonnen. Analog zur zeitweisen Entspannung im Kalten Krieg war Anya Amasova (Barbara Bach) aus James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte dem britischen Agenten (Roger Moore) als weiblicher sowjetischer Spitzel dabei sogar beinahe gleichgestellt – vordergründig. Im entscheidenden Moment versagte sie jedoch gegen den Bösewicht Stromberg (Curd Jürgens), womit die alteingesessene Machtkonstellation wiederhergestellt wurde. Die scheinbare Gleichberechtigung ist eher augenzwinkernd zu betrachten, weil der Film die angeblichen Innovationen rasch wieder revidierte.

Trotzdem waren Amasova und andere Bond-Girls aus dieser Zeit sehr viel stärkere weibliche Figuren als die Objekte der Begierde unter Sean Connery. Zwar wurde Roger Moore als galanter Womanizer inszeniert, dem die Frauen scharenweise zu Füßen lagen. Er entschied sich jedoch, ganz seinem eigenen Alter entsprechend, häufiger für die reiferen Damen à la Octopussy (Maud Adams). Für die jungen Dinger à la Eisprinzessin Bibi Dahl (Lynn-Holly Johnson) aus James Bond 007 – In tödlicher Mission war er vielmehr eine Art ‘netter Onkel’. Während Timothy Dalton den Superspion spielte, rückte der Fokus weg vom Überfluss an Frauen der Moore-Jahre. Sein Bond war brutal und zeigte vergleichsweise wenig Interesse für das holde Geschlecht, obwohl mit Pam Bouvier (Carey Lowell) aus James Bond 007 – Lizenz zum Töten zum Ende des Ost-West-Konfliktes hin eine Frau vom Typ Amasova an seiner Seite kämpfte.

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