Chuck Norris will Homosexuelle kicken

30.06.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Chuck Norris vs. Gay Boy Scouts
Twentieth Century Fox/Boy Scouts of America/moviepilot
Chuck Norris vs. Gay Boy Scouts
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Das Ende der Woche ist, wie sollte es anders sein, Zeit für den Aufreger. Zahllose News hätten es verdient gehabt, hier Erwähnung zu finden, aber eine stach besonders hervor.

Manche Menschen werden mit zunehmendem Alter immer schrulliger und verbohrter. Andere haben aber auch schon in jungen Jahren ein Brett vor dem Kopf, das sie dann einfach nur noch stärker festnageln müssen. Dass es auch unter Prominenten solche Exemplare gibt, hat Chuck Norris vor kurzem eindrucksvoll bewiesen.

Die unmöglichen Aussagen des Prügelprofis haben es zum Aufreger der Woche gebracht.

Chucks Aussagen
Kennt ihr schon den neuesten Chuck Norris Fact? Der lautet so: Chuck Norris mag die Pfadfinder, aber keine Homosexuellen. Ziemlich blöder Spruch, oder? Tja, aber zwischen all den sinnentleerten, humorigen Fakten, die über den altgedienten Actionstar im Netz herumgeistern, ist dieser der wohl einzig wahre. Denn Chuck Norris hat seinem Ruf, ein reaktionärer Patriot zu sein, wieder einmal alle Ehre gemacht. Auf Ammoland.com, einer Seite für Freunde von Waffen und deren (sportlichen) Einsatz, hat sich der Hauptdarsteller aus Reißern wie Missing in Action, Invasion U.S.A. oder Delta Force darüber ausgelassen, was er denn von Schwulen hält. Das geschah natürlich durch die Blume, denn eigentlich ging es um die Aufnahme von Homosexuellen bei den US-Pfadfindern. Da hat der Roundhousekick-Experte klar Stellung bezogen, indem er forderte, an der “hundert Jahre alten Politik” festzuhalten und ihnen eine Mitgliedschaft zu verweigern.

Chucks Weltbild
Der überzeugte Republikaner, der übrigens auch Anhänger des Kreationismus ist und die Evolutionstheorie für falsch hält, holte jedoch noch weiter aus und erläuterte seine Haltung. Für ihn verkörpern die Pfadfinder “das Beste Amerikas” und seien “wie Hot Dogs, Baseball und Großmutters Apfelkuchen” ein Teil amerikanische Kultur. Das war ein fieser Tritt in den Unterleib derjenigen, die sich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einsetzen! Chuck Norris sagt damit ja nichts anderes, als dass Homosexuelle minderwertig sind und nicht zum Leben in den USA gehören! Wie sollten sein Worte sonst gedeutet werden? Ein Mann, der auf Männer steht, kann in seinem Weltbild offenbar nicht zu den Besten gehören. Und wo Chuck Norris schon dabei war, gab er auch noch eine politische Erklärung für die Lockerung der Regel bei den Pfadfindern. Seiner Meinung nach will James Turley, Chef der Boy Scouts of America, sich nur bei n/a einschmeicheln, womöglich, so die These des Actionfilmdarsteller, habe Washington James Turley diese Entscheidung auch durch die ein oder andere Gefälligkeit schmackhaft gemacht.

Chucks Dummheit
Es scheint so, als ob Chuck Norris in seinen Filmen öfters Schläge auf den Kopf bekommen hat, denn anders lässt sich eine solch verquere Haltung kaum erklären. Dass er einen konservativen Lebensstil pflegt – bitte, das ist seine Entscheidung. Das gibt ihm jedoch nicht das Recht, andere Menschen negativ zu beurteilen und seinen Prominentenstatus als Speerspitze einer Diskriminierungsbewegung zu missbrauchen, die im Jahr 2012 keine Berechtigung mehr hat.

Chuck Norris ist, das hat er überdeutlich bewiesen, einfach nur noch ein alter, vergrätzter, weltfremder Mann, der mit seinen Vorstellungen in einer Epoche hängen geblieben ist, die längst Vergangenheit ist (oder zumindest sein sollte). Gäbe es Gerechtigkeit, würden seine Kollegen aus The Expendables 2 ihm während der Dreharbeiten mal ordentlich in den Hintern treten. Vielleicht würde das helfen.

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