Den großen Durchbruch hat Matthew McConaughey vor 15 Jahren mit seiner Rolle als Anwalt Jake Tyler Brigance in Die Jury gelandet. Auch in Action-Komödien wie Tropic Thunder ist er uns seitdem gelegentlich begegnet. Ansonsten kennen wir Matthew McConaughey vor allem aus RomComs und da macht er seinen Job meistens auch ganz ordentlich. Mit Ein Schatz zum Verlieben hat er sich allerdings einen ganz besonders dollen Fehltritt geleistet. Deshalb stellen wir ihn heute vor das Filmgericht.
Auf der Anklagebank: Matthew McConaughey.
Die Tat: Ein Schatz zum Verlieben (2008)
Führungszeugnis
Sein Debüt auf der Kinoleinwand hatte Matthew McConaughey 1993 in der großartigen Coming of Age-Komödie Confusion – Sommer der Ausgeflippten. Betrachten wir seine darauf folgende Filmografie, drängt sich leider der Eindruck auf, dass ihm danach keine allzu großen schauspielerischen Würfe mehr gelungen sind. Highlights sind, wie schon erwähnt, Die Jury und auch völlig gegen seinen Typ besetzt, schlägt er sich in Dämonisch sehr gut. Sonst hat er sich immerhin einen soliden Ruf als männlicher Hauptdarsteller in romantischen Komödien erarbeitet, so dass er 2005 sogar den berühmten Titel des “Sexiest Man Alive” vom People Magazine erhielt.
Beweisaufnahme
Ein Schatz zum Verlieben erzählt uns die Geschichte von einem coolen Schatzsucherpärchen, dass sich nochmal zusammenrauft, um einen sagenhaft coolen Goldschatz der spanischen Krone zu heben. Das gibt Matthew McConaughey reichlich Gelegeneheit, unter der heißen Sonne als cooler Surfer-Typ Finn cool zu sein. Nebenbei gestikuliert er auch noch viel. Denn es handelt sich hier ja um eine Komödie, und das Gestikulieren soll wohl ulkig und/oder cool sein. Matthew McConaughey zeichnet sich darüber hinaus in seiner Rolle durch blonde Locken und braunen Teint aus. Dass er einen gutgebauten nackten Oberkörper sein eigen nennt, erspart ihm in so manchen Szenen glatt gänzlich das Schauspielern.
Einspruch
Die Verteidiger von Matthew McConaughey und seiner Rolle des Finn sind rar gesät. Michael A. Smith von Nolan’s Pop Culture Review findet immerhin das etwas zweifelhafte Lob, dass Ein Schatz zum Verlieben erst “der zweite Auftritt des Paares Matthew McConaughey und Kate Hudson auf der Leinwand [ist], und die Chemie zwischen den beiden den Eindruck erweckt, als wären sie dort schon ewig zusammen.” Ebenfalls auf die Dynamik zwischen Matthew McConaughey und Kate Hudson bezieht sich Chris Kaltenbach in der Baltimore Sun: "Leinwandpärchen, die funktionieren sind etwas, was man in Ehren halten muss. In dem Sinne kommt Ein Schatz zum Verlieben der wahren Sache so nahe, wie wir es schon lange nicht mehr waren.
Schlussplädoyer
Die Kritiker haben kaum ein gutes Haar an der Abenteuer-Komödie und Matthew McConaugheys Schauspiel gelassen. Zugegeben, der Texaner macht in diesem Film eingentlich bloß das, was er am besten kann: Südstaaten-Akzent reden, braungebrannt und charmant sein. Allerdings schaut er dabei in Ein Schatz zum Verlieben so dermaßen blöd aus der Wäsche, dass der Film einfach keinen Spaß macht. Sein blondes Bärtchen betont den häufig offen stehenden Mund leider auch noch. Zu allem Überfluss versucht er in manchen, besonders misslungenen Szenen sogar erfolglos, lustig zu sein. Nein, Matthew, das war nichts. Nächstes Mal einfach ein bisschen mehr schwitzen, wie in Die Jury. Ja? Danke!
Ihr habt die Anklage und den Einspruch der Verteidigung gehört. Nun liegt es in eurer Hand: Wird Matthew McConaughey für seine schreckliche Rolle in Ein Schatz zum Verlieben von den Moviepiloten verurteilt?