Der Hobbit-Schauspieler weiß, warum die Trilogie immer schlechter wurde

05.04.2018 - 13:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
John Callen als Oin in Der Hobbit: Eine unerwartete ReiseWarner Bros.
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Der Hobbit-Darsteller John Callen schildert, wie er den Dreh der Hobbit-Trilogie wahrnahm und wie sich die Filme immer mehr von ihren eigentlichen Hauptfiguren wegbewegten. Vor allem im 3. Teil ging das Herz des 1. Films verloren.

Die Trilogie bestehend aus Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, Smaugs Einöde und Die Schlacht der Fünf Heere gehört wohl zu den berüchtigteren Filmproduktionen der letzten Jahre. Als Prequel zu den erfolgreichen und zahlreich preisgekrönten Herr der Ringe-Filmen waren die Erwartungen enorm, aber gerade diese Verbindung führte auch dazu, dass die Filme an vielen Stellen als Enttäuschung wahrgenommen wurden. Schauspieler John Callen, der den Zwerg Oin spielt, erklärte sich für ein Interview bereit, in dem er auf die Produktion einging und warum er dern 1. Teil als wesentlich besser als den 2. und 3. ansieht. Für ihn steht fest, dass die anfänglichen Hauptdarsteller viel zu sehr in den Hintergrund geraten sind. Für ihn sei damit das Herz der Hobbit-Filme verloren gegangen, erklärt er in einer YouTube-Doku von Lindsay Ellis , die ihr weiter unten sehen könnt.

Deshalb enttäuschte Der Hobbit viele Fans

Während zuvor ein Buch der Herr der Ringe-Reihe in einem Film umgesetzt wurde, wurde J.R.R. Tolkiens wesentlich kürzerer Roman Der Hobbit auf anfangs zwei und dann auf drei Filme gestreckt. Eine eigentlich simple und charmante Abenteuergeschichte wurde dem Ton eines Epos angepasst, wofür ein Liebesdreieck und neue Action-Szenen verbaut wurden. Auch der Regisseur-Wechsel von Guillermo del Toro auf Peter Jackson nach monatelanger Vorbereitung dürfte für Schwierigkeiten gesorgt haben. Schwierigkeiten, mit denen Cast und Crew überraschend offen umgehen.

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Die Probleme der Produktion waren schon auf Making-Ofs und anderem Material zu erkennen, allem voran ein merklich entkräfteter Peter Jackson. Die YouTuberin Lindsay Ellis begann in einem bald dreiteiligen Essay, die Geschichte der Filme zusammenzutragen. Der erste Teil beschäftigt sich mehr mit den Filmen direkt und den Änderungen, die vorgenommen wurden, um sie an die andere Tolkien-Trilogie anzupassen. Im zweiten Teil wird auf die Produktion eingegangen und John Callen interviewt, der interessante Ansichten teilt.

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Die beiden veröffentlichten Filme von Lindsay Ellis sind als ausführliche Dokumentation über die Hobbit-Trilogie sehr zu empfehlen und beide oben zu sehen. Wir haben für euch die wesentlichen Teile von John Callens Schilderungen, warum Teil 2 und Teil 3 der Hobbit-Trilogie nicht mit Teil 1 mithalten können, weiter unten aufgeführt.

Das hätten die Hobbit-Sequels besser machen können

John Callen spricht davon, dass anfangs ein elektrisierenden Enthusiasmus den Cast der Hobbit-Trilogie durchzog:

Zu Beginn herrschte gewaltiger Enthusiasmus, ein Sinn für Brüderlichkeit und Zusammenarbeit. Es gab nicht einen Durchhänger im Hauptcast. [...] [M]ehrere verschiedene Charaktere, die für einen einzigen und sehr wichtigen Zweck zusammenkamen.

Der Enthusiasmus bei den Hobbit-Dreharbeiten legte sich aber schnell durch langes Auftragen von Kostümen und Make-up und noch längeren Wartezeiten auf die Dreharbeiten. Teilweise erfolgte die Kostümierung umsonst, wenn sich mal wieder der Drehplan änderte. All das, noch bevor die Filme ihren Fokus wechselten:

Sie [...] wollten weniger die Geschichte der Zwerge, sondern mehr die der Prügeleien, der Kämpfe, [...]. Wir wurden zurückgelassen. Ob das von vornherein geplant war, kann ich nicht sagen, da wir anfangs keine Drehbücher für drei Filme hatten.
John Callen in Der Hobbit

Die Drehbücher der späteren Teile versetzten die Gruppe, mit der die Geschichte eigentlich begann, dann immer weiter in den Hintergrund. Bis von dem einst geradlinigen Abenteuer eines bunt zusammengemischten Haufens in Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere nichts mehr zu erkennen war:

Obwohl wir im Hauptcast waren, fühlten wir uns irgendwann wie die weltweit bestbezahlten Extras. [...] Wenn das im Sinne der Studios war, bekamen sie sicher, was sie wollten. Ich denke, damit ist das Herz, mit dem wir starteten, verloren gegangen. Das hatten wir als Gruppe von Zwergen mit Gandalf und unserem Hobbit, die sich aufmachten, unseren Schatz zu finden. [...] Und ich glaube, das löste sich nach und nach auf bis wir am Ende nur eine große Keilerei mit fünf riesigen Armeen hatten, die von Technologie getrieben wurde.

Schließt ihr euch John Callens Kritik an den Hobbit-Filmen an?

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