Der Institution Stephen Fry zum 55. Geburtstag

24.08.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Alles Gute, Stephen Fry!
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Alles Gute, Stephen Fry!
Das Entertainment-Schwergewicht Stephen Fry feiert heute seinen 55. Geburtstag. Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu seinem Ehrentag, mit einem Blick auf verschiedene Stationen in der Laufbahn des beinahe omnipräsenten britischen Gentleman.

Stephen Fry hat so einige Rollen. Der Tausendsassa aus Norfolk ist Autor, Komiker, Schauspieler und Regisseur zugleich. Nebenbei hat er die beiden erfolgreichsten Verleihungen der British Film Awards moderiert. Bei seinen Landsleuten ist der smarte Brite unglaublich beliebt, und so ziemlich jeder kino- und fernsehbegeisterte Mensch dürfte ihn schon in der einen oder anderen Funktion erlebt haben, sei es nur in einem Gastauftritt in irgendeinem Streifen. Doch namentlich kennen Stephen Fry vermutlich außerhalb des Inselstaates nur wenige, obwohl er wie kaum ein Zweiter ‘Britishness’ verkörpert. Das soll uns aber nicht davon abhalten, der nationalen Institution hiermit herzlich zu seinem 55. Geburtstag zu gratulieren. Denn genau den feiert das Multitalent heute. Deshalb haben wir für euch Wissenswertes über ihn zusammengetragen.

Ein cleverer Hüne mit unkonventionellen Ideen
Stephen Fry ist groß, beinahe sogar sehr groß. Damit beziehen wir uns nicht auf seine Stellung in den Medien seines Heimatlandes, sondern auf seine körperliche Statur. Mit seinen 1,94m ragt der Komiker auch in dieser Hinsicht aus der Masse heraus. Doch Stephen Fry gehört auch von seinem Intellekt her zu dem Großen. Der Hüne studierte am renommierten Queens College in Cambridge Englisch und schloß die Universität 1981/82 erfolgreich ab. Zuvor war Stephen Fry jedoch durch etwas ganz anderes aufgefallen. Wegen Kreditkartenbetrug musste der Brite drei Monate ins Gefängnis. Seine Strafe saß er in Pucklechurch ab. Auch als junger Mann war er also smart, aber noch nicht so clever. Als er wieder herauskam, hatte sich nach seiner eigenen Aussage der Wind gedreht und mit Margaret Thatcher eine neue Mary Poppins das Land übernommen. Seitdem hat Stephen Fry mit ganz anderen Mitteln und Wegen von sich reden gemacht – legalen, versteht sich.

Die Stimme einer Generation
Freunden von englischsprachigen Hörbüchern dürfte Stephen Fry als Stimme der Harry Potter-Geschichten ein Begriff sein. In der britischen Originalversion der Fantasyreihe von Autorin J.K. Rowling erzählt das Multitalent die Abenteuer des populären Zauberlehrlings. Auch im Fernsehen taucht Fry regelmäßig auf. So moderiert er seit 2003 für die BBC die Comedy-Quizshow QI. Im gleichen Jahr gab er mit der typisch britischen Komödie Bright Young Things sein Regiedebüt. Mit kleineren Rollen wie in V wie Vendetta neben Natalie Portman und Hugo Weaving huscht er außerdem immer wieder bei ganz großen Hollywood-Produktionen durchs Bild. Es ist wohl genau dieser eine Kurzauftritt als rebellischer Fernsehmoderator im Film von Andy Wachowski und Lana Wachowski, der Stephen Fry und seine Persönlichkeit am besten zusammenfasst. Nicht nur, dass er urkomisch ist – nein, wir als Zuschauer haben ihn auch direkt ab der ersten Sekunde lieb, in der er zu sehen ist. Der Tausendsassa hat das, was im Englischen gemeinhin als ‘instant likability’ bezeichnet wird. Er besitzt einfach das ‘gewisse Etwas’. Obwohl Fry seinem Durchschnittspublikum in punkto Intelligenz und Weltgewandtheit oft meilenweit voraus ist, können wir ihm seine Überlegenheit nicht einmal übel nehmen. Er ist einfach ein Sympathieträger, der durch seinen Esprit und trockenen Humor den Inbegriff von ‘Britishness’ darstellt.

Privates
Weil er so unglaublich nett rüberkommt, verzeihen wir Stephen Fry auch gerne seine Fehltritte wie den Kreditkartenbetrug als junger Mann oder etwas zweifelhafte Äußerungen über Polen vor ein paar Jahren. Schließlich steht das kreative Multitalent zu seinen Schwächen. Er geht seit Jahren ganz offen mit seiner Krankheit um. Stephen Fry leidet unter einer bipolaren Störung. Er ist manisch-depressiv. Vielleicht ist er genau deshalb so unglaublich produktiv. Dennoch ist es beinahe beneidenswert, wie selbstbewusst er zu seiner Erkrankung steht. In einer Fernsehsendung zum Thema interviewte er sogar bekannte Schicksalsgefährten wie Der weiße Hai -Star Richard Dreyfuss, Popidol Robbie Williams und Krieg der Sterne -Prinzessin Carrie Fisher. Doch seine filmische Paraderolle dürfte die des schrulligen irischen Schriftstellers Oscar Wilde im gleichnamigen Biopic sein, der wegen seiner Vorliebe für Männer und seiner angeblich anrüchigen Literatur ins Zuchthaus musste. Immerhin bezeichnete seine gute Freundin Emma Thompson den bekennenden Homosexuellen Fry einst als ‘90% schwul, 10% anders’.

Der flegelhafte Dr. House geht beim Philanthropen ein und aus
Neben der britischen Aktrice gehört auch Serienstar Hugh Laurie zu seinen engsten Vertrauten. In den 1980ern teilte sich das Multitalent und der rüpelhafte Arzt aus Dr. House mehrere Jahre lang eben genau das – ein Haus. In den populären britischen Comedyserien Blackadder, Jeeves and Wooster – Herr und Meister und A Bit of Fry and Laurie standen die beiden dann auch eine ganze Weile lang gemeinsam vor der Kamera. Für diese Rollen ist er bei seinen britischen Fans wohl immer noch am besten bekannt. Heute ist der Menschenfreund Stephen Fry der Patenonkel von Hugh Lauries drei Kindern und engagiert sich obendrein für gemeinnützige Zwecke. So unterstützt er beispielsweise die Terence Higgins-Stiftung durch Events wie Hysteria. Außerdem schützt der große Fan von Teddybären zusammen mit dem Autor Nick Green echte bedrohte Bären. Fry schreibt zudem selbst. Bisher hat er mehrere Romane und lustige autobiographische Werke verfaßt und ist zusätzlich dazu regelmäßig im Internet aktiv. Der Tausendsassa gibt gerne zu, dass digitale Geräte ihn vom Hocker reißen.

Wir gratulieren Stephen Fry herzlich zu seinem 55. Geburtstag und erwarten gespannt, was wir von ihm in Zukunft noch zu hören und sehen bekommen werden.

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