Auf einem königlichen Empfang für britische Oscargewinner im St. James's Palace, mit Prince Charles als Gastgeber, war nicht nur die oberste Riege der Schauspielelite in Form von unter anderem Emma Thompson, Michael Caine, Judi Dench, Colin Firth, Jeremy Irons und Maggie Smith vertreten - sie hatten auch ein paar Worte über die aktuelle Lage der jüngeren Schauspielgeneration zu sagen. So ist Emma Thompson sehr besorgt darüber, dass
wir Schauspieler casten, die viele Follower haben, damit die Studios diese Follower nutzen können, um ihre Filme zu verkaufen.
Die Tatsache, dass Jungschauspieler so sehr von ihrem virtuellen Profil abhängig sind, sei ein Desaster. Auch andere der Anwesenden hatten keine allzu optimistischen Worte über den Nachwuchs zu verlieren, allerdings aus anderen Gründen. So geht für Michael Caine vor lauter Geldgier die Kunst verloren:
Heutzutage sagen sie einfach 'Ich werde Schauspieler, weil ich reich und berühmt sein will.' Und dann spielen sie eine kleine Rolle im Fernsehen und jeder weiß, wer sie sind. Sie können nicht wirklich schauspielern. Ich wusste, dass ich nicht reich werde, ich wusste, dass ich nicht berühmt werde, ich wusste, dass ich kein Filmstar werde. Ich wollte bloß ein guter Schauspieler sein, das war's.
Judi Dench findet zwar, dass es jede Menge talentierte junge Schauspieler gebe, die auf der Bühne vom Singen bis Tanzen alles machen könnten, für sie liegt das Hauptproblem jedoch an ganz anderer Stelle: Die Ausbildung sei zu teuer. Sie bekomme wöchentlich eine ganze Reihe von Briefen, in denen junge Schauspieler sich darüber beschweren, auf eine Schauspielschule gehen zu wollen, es aber aus finanzieller Sicht unmöglich sei.
Was haltet ihr von den Einschätzungen der Schauspiel-Veteranen?