Er hat einen der besten Filme aller Zeiten geschrieben – und dann kam nur noch eine Sci-Fi-Katastrophe

28.04.2024 - 11:40 UhrVor 10 Tagen aktualisiert
Fight ClubKinowelt/20th Century Studios
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Mit Fight Club hat David Fincher nach dem Roman von Chuck Palahniuk einen der besten Filme aller Zeiten geschaffen. Ein wichtiger Name der Verfilmung ist jedoch komplett in Vergessenheit geraten.

Dieses Jahr feiert Fight Club sein 25-jähriges Jubiläum. Es ist einer der prägendsten Filme der Popkultur. Angefangen bei David Finchers stylischer Inszenierung bis zu dem ikonischen Ende, wenn die kratzenden Gitarren-Sounds der Pixies erklingen: Von vielen Bestenlisten ist Fight Club gar nicht mehr wegzudenken.

Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 8,5 von 10 Punkten gehört Fight Club auch auf Moviepilot zu den besten Filmen aller Zeiten. Finchers geniale Umsetzung von Chuck Palahniuks Roman wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Eine entscheidende Person hinter den Kulissen hatte weniger Glück: Drehbuchautor Jim Uhls.

Was ist aus Fight Club-Drehbuchautor Jim Uhls geworden?

Die Genialität von Fight Club ist nicht nur auf Palahniuks Ausgangsmaterial und Finchers Inszenierung zurückzuführen. Im Adaptionsprozess einer Buchvorlage spielt die Person, die das Drehbuch schreibt, eine der wichtigsten Rollen überhaupt. Hier geht es darum, die Essenz von mehreren hundert Seiten für die Filmform vorzubereiten.

Fight Club

Welche Momente werden beibehalten? Welche gestrichen? Und welche lassen sich vielleicht geschickt mit anderen Szenen verschmelzen? Bei der Adaption eines Buches werden unzählige Entscheidungen getroffen, die für Außenstehende oft gar nicht sichtbar oder nachvollziehbar sind. Das Drehbuchschreiben ist eine Kunst für sich.

Umso verblüffender ist es, dass Uhls nach seinem messerscharfen Fight Club-Drehbuch keine große Karriere in Hollywood hatte. Im Gegenteil: Nur ein weiterer Blockbuster steht in seiner Filmographie: Jumper. Was in den 2000er Jahren der Auftakt einer neuen Sci-Fi-Action-Reihe sollte, entpuppte sich als gewaltige Enttäuschung.

Nach dem Meisterwerk Fight Club kam nur noch die Sci-Fi-Enttäuschung Jumper: Jim Uhls erklärt, warum

Obwohl Jumper an den Kinokassen deutlich besser ankam als Fight Club, wurde er von der Kritik zerrissen. Mit 15 Prozent gilt Jumper bei Rotten Tomatoes  als "verfault" und bei Metacritic  kommt er mit 35 von 100 Durchschnittspunkten auch nicht besser weg. Für Uhls markiert Jumper die Endstation seiner Karriere als Drehbuchautor.

Jumper

Aber war das wirklich alles? Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Fight Club sprach der Drehbuchautor vor fünf Jahren in einem Interview mit Storious Magazine (via Reddit ) über seinen Werdegang und erklärte, warum sein Name nicht öfter im Abspann von großen Hollywood-Filmen auftaucht:

[Nach Fight Club] wurden Projekte an mich herangetragen, die mit großen Stars, Regisseuren und Produzenten aufwarteten – die Art von Namen, die ein Studio dazu veranlassen würde, den Film zu drehen, ohne dass es überhaupt ein Drehbuch gesehen hat. Alle diese Projekte waren 'irgendwo da draußen' und es waren Geschichten, die kommerziell genug waren, damit ein Studio grünes Licht geben würde. Bei jedem dieser Projekte lobten die Beteiligten die von mir geschriebenen Drehbücher – vom ersten Entwurf bis zum Feinschliff – in den höchsten Tönen.

Uhls führt weiter aus:

Aber aufgrund völlig unterschiedlicher Rückschläge, von denen jedes dieser Projekte betroffen war, wurde keines [der Drehbücher] verfilmt. Viele erfahrene Menschen aus der Branche sagten mir, dass das nicht unüblich ist – sogar viel wahrscheinlicher, als dass ein Drehbuch tatsächlich verfilmt wird. Ich hatte zu viel Glück, dass Fight Club der erste Film war, der nach einem von mir geschriebenen Drehbuch entstanden ist. Die ganze Sache war einfach zu gut. Das hat in mir eine unmögliche Erwartungshaltung geweckt.

Das hört sich so an, als hätte Uhls schlicht wenig Glück mit seinen Projekten nach Fight Club gehabt. Selbst namhafte Hollywood-Autoren wie David Koepp (Jurassic Park, Spider-Man) können auf Regale voller nie umgesetzter Drehbücher und Ideen verweisen, die aufgrund von Umständen auseinandergefallen sind, die nicht in ihrer Macht stehen.

Einer der besten Filme: Wo kann man Fight Club schauen?

Wenn ihr euch selbst nochmal ein Bild von Fight Club machen wollt, könnt ihr das aktuell im Streaming-Abo bei Disney+ und Netflix tun. Darüber hinaus ist der Film mit diversen Kauf- und Leihoptionen bei Amazon Prime Video verfügbar. In Deutschland ist er außerdem in verschiedenen Editionen auf DVD und Blu-ray erschienen.

*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr Moviepilot. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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