Erschreckend schwacher Wolfman wird zerrissen

11.02.2010 - 08:50 Uhr
Benicio del Toro und Anthony Hopkins spielen in Wolfman die Hauptrollen. Ein stark besetzer Horror-Streifen, den viele Kritiker negativ bewerten.

Der mysteriöse Tod seines Bruders führt Lawrence Talbot (Benicio del Toro) zurück in sein Heimartdorf. Den Tod aufzuklären, ist sein Ziel. Gerüchte um einen Wolfsmenschen machen die Runde. So begibt er sich auf die Jagd und wird selbst von dem Monster gebissen. Seine Wunden heilen schnell und sein Vater (Anthony Hopkins) verhält sich erstaunlich desinteressiert. Weiß er mehr? Angeregt durch die Witwe seines Bruders (Emily Blunt) will er dem Spuk auf die Schliche kommen, entdeckt aber schnell, dass er selbst ein Problem hat. Die modernisierte Variante des Horrorklassikers Der Wolfsmensch aus dem Jahr 1941 ist hochkarätig besetzt. Anthony Hopkins und Benicio del Toro erleichtern den PR-Wahnsinn um Wolfman immens. Wie gut ist Wolfman wirklich?

Kritiker beurteilen Wolfman überwiegend negativ.

“So verschwenden sich gute Schauspieler und ein beträchtlicher Produktionsaufwand an einen Film, der vielleicht eine gute Idee war, mit der dann aber niemand etwas anzufangen wusste. Hier haben viele Köche den Brei verdorben, und es fehlt die starke Hand eines Regisseurs mit Vision. Das Original von Wolfman war ein Kind seiner Zeit, und Wolfman schafft es nicht, das zu wiederholen. Er wirkt anachronistisch und unbeholfe,” kritisiert Torsten Dewi von wortvogel.de.

Marcus Wessel von blairwitch.de tadelt vor allem die Story von Wolfman: “Im weiteren Verlauf kann der Film seinen fahrigen Erzählrhythmus nie ablegen. Die meist kurzen Einschübe zwischen den einzelnen, recht redundanten Action-Tableaus (…) erzeugen schnell Langeweile, wobei die hölzernen Dialoge mit ihrer pseudo-poetischen Symbolik bestenfalls unbeabsichtigte Lacher ernten. Unfreiwillig komisch ist überhaupt so manches an Wolfman. Das himmelschreiende Overacting der beiden Hauptdarsteller (…) gehört dazu. Was Benicio del Toro und vor allem Anthony Hopkins hier abliefern, ist im Grunde ein Fall für die Abwrackprämie. In ihren lächerlichen Kostümen mühen sie sich an einem nie glaubhaften Vater-Sohn-Drama ab, das in dieser Ausführung Seichtheit mit Dramatik verwechselt.”

“Routiniert, schnell, mit Fell. Wolfman ist ein heftiger Nervenkitzel auf Hochglanz-Niveau. Ganz packt einen die Werwolf-Version 2010 zwar nicht, aber mit etwas Gejaule gibt es vier von fünf Vollmond”, resümmiert Daniel Ronel vom Bayerischen Rundfunk.

“Für den Kinogänger läuft die Geheimniskrämerei darauf hinaus, wie die Bestie wohl aussieht? (…) Trotz Computer nimmt sich der Hoppel-Galopp zweier Werwölfe einfach lachhaft aus. (…) Die Schauspieler reißen auch nicht vom Hocker: Anthony Hopkins gibt eine auffallend lustlose Vorstellung. Emily Blunt wird als Händchenhalterin verheizt, Hugo Weaving als Scotland Yards van Helsing”, urteilt Kai-Uwe Brinkmann von ruhr-nachrichten.de

Die Kritiker sind sich einig, aber wer sich selbst ein Bild von Wolfman machen will, kann sich hier den Trailer ansehen.


Eine Kritik zu Wolfman findest du auf HorrorBlog.org.

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