Green Zone - Jason Bourne im Irak-Krieg

18.03.2010 - 08:50 Uhr
Matt Damon in Green Zone
Universal Pictures International Germany
Matt Damon in Green Zone
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In seinem Irak-Thriller Green-Zone sucht Matt Damon als US-Soldat nach den berüchtigten Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins. Leider sind ihm feindliche CIA-Soldaten und die Filmkritiker auf den Spuren.

Regisseur Paul Greengrass traut sich im Irak-Film Green Zone an einen sehr gewagten Balance-Akt: Er möchte gleichzeitig einen politischen Film über die Ursachen und Folgen der Irak-Invasion bieten, aber auch einen unterhaltsamen Action-Thriller mit Matt Damon, ganz in der Tradition ihrer gemeinsamen Bourne-Filme Die Bourne Verschwörung und Das Bourne Ultimatum. Dabei macht er, zumindest was den politischen Tiefgang des Filmes angeht, Eingeständnisse an ein Mainstream-Publikum, das vor allem unterhalten werden will. Je nachdem, ob die Vorlieben der Kritiker auf den Action-Sequenzen oder den Polit-Szenen liegen, fallen die Kritiken positiv bis verhalten aus.

Den Tenor der Kritiken spiegelt am ehesten Andreas Weber von cineast.ch wieder: “Einer direkten politischen Kontroverse geht Green Zone natürlich in gekonnter Hollywood-Manier aus dem Weg. Wenn nun Bushs Regierung nochmals auf den Zahn gefühlt wird, ist dies sicherlich höchstens ein Aufwärmen von längst kaltem Kaffee. […] Doch im Zentrum von Green Zone steht natürlich klar die Action und die Spannung. Und in diesen Punkten beweist sich Greengrass als lupenreiner Handwerker.”

Für Christian Buß von spiegel.de ist Green Zone zu naiv im Bezug auf seine politische Aussagen: “Doch wie Greengrass in seinem Film […] diesen Manipulationsvorgang zur persönlichen Angelegenheit eines einzigen Mannes erhebt, das ist schon arg simplifizierend. Massenvernichtungswaffen im Irak? Bei ihm ist das vor allem eine mit allen Mitteln hochgehaltene Lüge des Pentagon-Sesselfurzers Poundstone. […] Für weitere politische Feinabwägungen fehlt dem Film der Atem – irgendwann geht Greengrass schlicht und einfach die Puste aus bei seiner hochtourigen Jagd nach Amerikas verlorenem Gewissen.”

Für David Siems von cineman.de stimmt das Verhältnis zwischen packender Action und politischer Brisanz: “Ähnlich wie in den letzten beiden Teilen der «Bourne»-Trilogie erweisen sich Paul Greengrass und Matt Damon dabei als perfekt eingespieltes Team, das die hohe Kunst des intelligenten und scheibenzerdeppernden Action-Thrillers beherrscht. Zwar wirkt das Motiv der «Verschwörung in den eigenen Reihen» etwas altbacken und wiederholt, sorgt aber trotzdem für einen bitteren Beigeschmack – jene berühmte und unangenehme Nebenwirkung, die authentische Polit-Thriller leider mit sich bringen. Fulminant, laut und böse – Green Zone ist mit Tödliches Kommando – The Hurt Locker der bislang beste Film zum Irakkrieg.”

Für Jörg Schiffauer vom ray-magazin ist es vor allem wichtig, dass Green Zone überhaupt gedreht wurde: “Politische Aufklärungsarbeit wird Paul Greengrass dabei wenig leisten können – die Fakten dürften hinlänglich bekannt sein – doch ist Green Zone ein trefflicher Indikator dafür, wie weit das tief sitzende Misstrauen, das weite Teile der US-amerikanische Bevölkerung mittlerweile gegenüber der eigenen Regierung hegen, bereits in der Populärkultur seinen Niederschlag findet.”

Wenn ihr euch selbst überzeugen wollt, ob ihr eher an der Action oder der politischen Botschaft in Green Zone gefallen findet, dann zeigt euch unser Kinoprogramm ein passendes Kino in eurer Nähe.

Bis dahin genügt hoffentlich der Trailer zu Green Zone als kleiner Vorgeschmack:

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