Die Phantastische Tierwesen-Reihe muss nach dem zweiten Teil Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen einiges wieder gut machen. Ob das den Spin-offs der Harry Potter-Reihe gelingt, zeigt ab dieser Woche Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse. Der neue Fantasy-Blockbuster über Magizoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) kommt bei der Kritik besser an als der Vorgänger. Allerdings bleibt das Gesamtbild bisher gemischt. Immerhin: In einem Punkt sind sich so gut wie alle einig.
In Kürze: Worum geht's in Phantastische Tierwesen 3?
In den 1930er Jahren spitzt sich die Lage in der Zaubererwelt immer weiter zu: Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) schart immer mehr willige Anhänger um sich, die eine Herrschaft der Zauberer über die Muggel herbeisehnen – zum Größeren Wohl, wie sie behaupten.
Schaut euch den Trailer für Phantastische Tierwesen 3 an:
Albus Dumbledore (Jude Law) kann seinen alten Freund wegen eines Blutschwurs nicht stoppen und wendet sich deshalb hilfesuchend an Newt Scamander (Eddie Redmayne) und dessen Bruder Theseus (Callum Turner), um den dunklen Zauberer zu stoppen.
Das loben die eher positiven Kritiken zum neusten Harry Potter-Ableger
Beim Kritiken-Aggregator Rotten Tomatoes hat Phantastische Tierwesen 3 derzeit einen Schnitt von 61%, was weit unter den Wertungen der acht Harry Potter-Filme liegt, aber immerhin den durchgefallenen Phantastische Tierwesen 2 toppt, der nur auf 36% positiver Stimmen kam. Diese Steigerung innerhalb der Reihe sehen auch ein paar Kritiken.
Beim Guardian vergibt Peter Bradshaw drei von fünf Sternen und lobt unter anderem Johnny Depp-Ersatz Mads Mikkelsen:
Dumbledores Geheimnisse ist ein weiteres äußerst liebenswürdiges und schön anzusehendes Fantasy-Abenteuer mit tollem Szenenbild und visuellen Effekten, besonders in den New York-Szenen. [...] Mikkelsen gibt eine subtilere und hinterhältigere Darbietung als Depp [...]
Beim ebenfalls britischen Evening Standard schreibt Charlotte O'Sullivan:
Dumbledores Geheimnisse zeigt eine beeindruckende Lust daran, mit der [Harry Potter]-Formel (und Formeln im Allgemeinen) zu brechen. Es ist eine Work in Progress und ganz nah dran, fantastisch zu sein.
Bei Empire schreibt Ben Travis im Fazit:
Dumbledores Geheimnisse kann nicht ganz den Potter-Zauber entfachen – aber mit solider Action und Momenten echter Rührung bringt er ein kleines Licht in die dunkelste Stunde der Zauberwelt.
Wirklich überschwängliche Kritiken zum neuen Harry Potter-Ableger sind aber kaum zu finden.
Laut den negativen Kritiken ist die Phantastische Tierwesen-Reihe kaum noch zu retten
Bei Polygon diagnostiziert Charles Bramesco ähnliche Entscheidungen, wie sie bei den letzten Star Wars-Filmen getroffen wurden:
Inspiriert von der Obsession der späteren Star Wars-Filme für die Skywalker-Abstammungslinie, verbinden J.K. Rowling und Ko-Autor Steve Kloves alles mit dem Kanon, den das Publikum liebt, indem sie Dumbledore in die vorderste Reihe schieben und seinen zerbrochenen Familienstammbaum in den Fokus nehmen.
Heraus kommt für den Kritiker aber nur ein "zombifiziertes Franchise", denn "Newts überladener, antiklimaktischer Suche [...] fehlt die Neugier, die dem ersten Phantastische Tierwesen-Film den nötigen Charme gab. [...] Regisseur David Yates zeigt, dass dieser Teil der Geschichte in der Vergangenheit spielt, in dem er alles in ein gedörrtes Grau oder Braun färbt. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Kind im echten Leben von diesem Film verzaubert werden könnte [...]."
Bei IndieWire sehnt sich Kate Erbland nach der Magie alter Harry Potter-Zeiten und findet kaum Besserung im Vergleich zum Vorgänger:
Der dritte Teil tritt in genau dieselben Fallen wie der Vorgänger, und präsentiert ein schwerfälliges, größtenteils verwirrendes Mischmasch von Erwachsenen-Themen und kindlichen Schrullen, das nur noch unverständlicher wird wegen zu vielen Handlungssträngen, zu vielen Figuren und einem Ton, der extrem hin und her springt.
Die Reihe hätte "schon vor langer Zeit Magie gegen billige Tricks eingetauscht" und braucht "alle Hilfe, die sie kriegen kann".
- Phantastische Tierwesen 3: Alles Wissenswerte zum Harry Potter-Spin-off im Überblick
Mads Mikkelsen ist das Beste an Phantastische Tierwesen 3
Bei The Daily Beast bittet Nick Schrager indes darum, die Reihe zu erlösen:
Funktional, aber nie magisch, ist dieses routinemäßige Stück Marken-Ausbeutung eine Erinnerung daran, dass alle guten Dinge zu einem Ende kommen, selbst wenn die Mächtigen sie auswringen, bis nichts mehr übrig bleibt.
Auch Schrager kann sich aber immerhin zu einem Lob durchringen:
Mikkelsen, der Depps verschnörkelte Frisur und Kostüme gegen einen gradlinigeren Stil eintauscht, ist das Beste an Dumbledores Geheimnisse. Trotzdem wird ihm die Möglichkeit versagt, der Geschichte wirklich Leben einzuhauchen, die lieber ihre Zeit mit Grindelwalds Untergebenen [...] Credence Barebone verschwendet, einen launischen Langweiler, der wie die meisten anderen eher wie ein erzählerisches Mittel wirkt, das sich als Person aus Fleisch und Blut maskiert.
Phantastische Tierwesen 3 läuft seit dieser Woche in den deutschen Kinos.
Phantastische Tierwesen 3: Ist Mads Mikkelsen ein guter Johnny-Depp-Nachfolger?
In der neuen Folge Leinwandliebe diskutieren Sebastian, Esther von Moviepilot und Melanie von Social-FILMSTARTS über Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse und dabei auch über die Frage, wie sich Mads Mikkelsen als Johnny-Depp-Ersatz macht.
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