Vier zwielichtige Männer begegnen sich im roten Kreis

01.02.2012 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Heute im TV: Vier im roten Kreis
Kinowelt
Heute im TV: Vier im roten Kreis
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Der Hessische Rundfunk verwöhnt uns heute mit dem Klassiker Vier im roten Kreis von Jean-Pierre Melville. Der Gangsterthriller sucht in Sachen Coolness auch nach 40 Jahren noch immer seinesgleichen. Im Anschluss: Der Teufel mit der weißen Weste.

Eine unterkühlte Atmosphäre, stringent inszenierte Aufnahmen und ein Gefühl des Fatalismus, welches jede Pore des Films durchdringt. Jean-Pierre Melville ist der unumstrittene Meister des französischen Kriminalfilms. Ebenso inspiriert vom amerikanischen Film noir wie seine Landsmänner Jean-Luc Godard oder François Truffaut, ist jedoch offensichtlich, dass Jean-Pierre Melville kein Vertreter der Nouvelle Vague ist. Während seine Kollegen stets darauf aus waren, die filmische Bildsprache zu revolutionieren, blieb Jean-Pierre Melville seinem nüchternen, akkuraten, technisch perfekten Stil treu. Wie John Ford und Howard Hawks hatte er immer das Auge dafür, die einzig wahre Kameraeinstellung für seine Aufnahmen zu finden. Davon können wir uns heute anhand von Vier im roten Kreis überzeugen.

Der Häftling Vogel Gian Maria Volonté entkommt zu Anfang des Films dem Kommissar Mattei (Bourvil) und wird überall von der Polizei gesucht. Wie vom Schicksal vorherbestimmt, versteckt er sich im Kofferraum eines weiteren Häftlings namens Corey (Alain Delon), der soeben aus dem Gefängnis entlassen wurde. Corey ist ein Profi, weswegen er sich seines blinden Passagiers durchaus bewusst ist, doch trotzdem liefert er Vogel bei einer Polizeikontrolle nicht aus. Als sich Vogel bei ihm revanchiert, indem er zwei Gesetzeshüter ausschaltet, können sie sich ihres gegenseitigen Vertrauens sicher sein. Zusammen mit dem schwer alkoholkranken Ex-Cop Jansen (Yves Montand) planen sie einen gut ausgeklügelten Einbruch in ein Juweliergeschäft. Doch der Kommissar Mattei findet einen Weg, an das Gaunertrio heranzukommen.

Die Schicksale der Protagonisten sind unzertrennlich miteinander verwoben. Jean-Pierre Melville kündigt dies schon zu Beginn des Films mit den Worten Buddhas an, dass sich die zwiespältigen Charaktere durch Vorherbestimmung “unvermeidlich ‘im roten Kreis begegnen’” werden. In einer klassischen Szene des Kinos inszeniert er den Coup im Schmuckladen in Echtzeit und baut somit enorme Spannung auf, während er sich gleichzeitig vor der Professionalität und der akribischen Planung der Gangster verbeugt. Unvergessen bleiben auch die Szenen des Deliriums von Jansen, in denen verschiedenstes Getier auf einen sich wild umherwerfenden Yves Montand zukreucht. Wer Gefallen an Vier im roten Kreis findet, sollte auch unbedingt den im Anschluss laufenden Der Teufel mit der weißen Weste, der ebenfalls von Jean-Pierre Melville stammt, nicht verpassen.

Heute im TV: Vier im roten Kreis
Wann: 23:15 Uhr
Wo: HR

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