Stephen King gilt als Meister der Schauerliteratur. Neben einer Fantasy-Oktologie und manchem Action-Thriller sind seiner Feder hauptsächlich Grusel-Geschichten entsprungen. Ein fantasievoller Autor, der keine Scham hat, die ein oder andere sadistische Anekdote in seinen Büchern einzubauen, von denen er bis heute weltweit über 400 Millionen Exemplare in 40 verschiedenen Sprachen verkauft hat. Viele von diesen wurden in Verfilmungen verarbeitet, darunter der Friedhof der Kuscheltiere (1989) von Mary Lambert.
“Erst seh’ ich teuflische Fratzen, dann auch noch tote Katzen.” So oder so ähnlich könnte es Louis Creed (Dale Midkiff) in Friedhof der Kuscheltiere ausdrücken, nachdem er und seine Familie nach einem Umzug die ersten Wochen in der fiktiven Kleinstadt Ludlow verbracht haben. Creed freundet sich schnell mit seinem neuen, circa doppelt so alten Nachbarn Jud Crandall an, der für ihn eine Art Vaterfigur darstellt: Er hat immer ein offenes Ohr und einen Ratschlag. Jud zeigt der Familie Creed den Tierfriedhof und offenbart Louis das Geheimnis des uralten Friedhofs der Mi’kmaq-Indianer, der in der Nähe des Tierfriedhofs liegt. Was hier begraben wird, erwacht zu neuem Leben; allerdings “irgendwie anders”. Als der Kater Winston Churchill der Familie Creed verstirbt, nimmt das Unheil seinen Lauf.
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Warum ich Friedhof der Kuscheltiere mein Herz schenke
“Manchmal ist der Tod besser.” Unter diesem Motto stehen sowohl der Roman als auch der Film. Die Geschichte zählt für mich zu den besten und aufregendsten, die von King verfasst wurden – und generell in der Weltliteratur erschienen sind. Sie geht über das genretypische “Hinführen zum nächsten Schock” weit hinaus. Denn sie behandelt das Zusammenspiel zwischen einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit und der Gegenwart der Charaktere und deren psychologischen Auswirkungen auf diese. Dabei ist die Geschichte an manchen Stellen lieber schlicht als übertrieben dargestellt – und gerade dieses Konzept wirkt. Auch die Verfilmung verfolgt dieses Ziel, schafft es aber leider nicht im selben Rahmen wie Stephen King in seinem Roman, die psychologischen Konflikte und Beweggründe der Charaktere in den Mittelpunkt zu rücken. Was der Film aber schafft, ist, uns mit Bildern zu schockieren und das besser, als vieles andere, was wir uns in der entsprechenden Zeit sonst ansehen könnten. Eine an MS erkrankte Zelda, die verstorbene Schwester von Rachel Creed (Denise Crosby, würden wir uns heute beim Lesen vielleicht anders vorstellen, lässt aber dennoch unseren Atem stocken.