Mit Der Mann, der Liberty Valance erschoß bewies John Ford einmal mehr, dass er zu den Gründervätern des US-amerikanischen Films gehört. Erzählt wird die Geschichte von US-Senator Ransom Stoddard (James Stewart), der überaus geachtet ist und mit seiner Ehefrau (Vera Miles) zu einer Beerdigung eines einstigen Revolverhelden namens Tom Doniphon (John Wayne) reist. In Rückblenden wird die Beziehung zwischen Doniphon und Stoddard geschildert, die geheimnisumwittert ist, denn bis heute ist unklar, wer in dem kleinen Ort Shinbone im Westen des Landes vor Jahren den Kriminellen Liberty Valance (Lee Marvin) erschoß.
Michael Hanisch schrieb in dem Buch "Filmgenres. Western ":
Die Fronten sind klar und deutlich gezogen. John Fords Sympathie gilt beiden, Doniphon, dem Loser, wie dem Aufsteiger Stoddard. Ohne jeden Zweifel fühlt Ford aber auch eine gewisse verständnisvolle Sympathie für Liberty Valance, den Outlaw, der wie ein wildes Tier in seinem Käfig um sich schlägt – wohl wissend, dass seine Niederlage unabwendbar ist. Das Neue gegen das Alte, die Wildheit des ungezügelten Westens gegen die Zivilisation der neuen Zeit. Die Sympathie für das Alte schließt bei Ford das Verständnis für die Notwendigkeit des Neuen mit ein.
John Ford wird nicht umsonst als "größter Mythenpoet des amerikanischen Films" (Georg Seeßlen) bezeichnet. In Der Mann, der Liberty Valance erschoß gelingt es ihm hervorragend Mythos mit Realität zu verknüpfen und den Zuschauer im Ungewissen zu lassen. In vielen Filmen hat er Legenden über den Western und die Gründung des Landes in Szene gesetzt, in diesem Spätwerk stellt er sie zur Disposition. Das macht den Streifen, der zudem mit James Stewart, John Wayne und Lee Marvin hervorragend besetzt ist, zu einem hochinteressanten Werk.
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Was: Der Mann, der Liberty Valance erschoß
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Wann: 21:55 Uhr
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Wo: ServusTV