The Walking Dead: Angela Kang spricht über das Endgame, Rick Grimes und schockierende Tode in Staffel 11

20.02.2022 - 10:25 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
The Walking DeadAMC
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The Walking Dead steuert auf das Ende nach 11 Staffeln zu. Im Interview spricht Showrunnerin Angela Kang über Schocks und Überraschungen im Finale, Horror im Commonwealth und die Sehnsucht nach Rick Grimes.

Dieses Jahr geht mit The Walking Dead ein Serienmonument zu Ende. Nach unzähligen Gemeinschaften, die aufgebaut und wieder zerstört wurden, wechselt Staffel 11 einmal mehr die Szenerie und stellt die Mega-Community des Commonwealth ins Zentrum. Genau wie in der Comic-Vorlage von Robert Kirkman beginnt hier das Endgame von The Walking Dead.

Bevor wir uns im Herbst nach 12 Jahren und 177 Episoden von The Walking Dead verabschieden, steht erstmal der Start der nächsten acht (von noch insgesamt 16) Folgen am 21. Februar auf Disney+ bevor. Im Interview mit Moviepilot verrät Angela Kang ihre Gedanken zum Serienende nach 12 Jahren, Neuerungen in Staffel 11B und ob die Fan-Hoffnungen auf eine Rückkehr von Rick Grimes gerechtfertigt sind.

The Walking Dead Staffel 11: Das Ende der Zombie-Apokalypse ist nah

In Staffel 9 nahm Angela Kang als vierte Person das kreative Zepter der Zombieserie in Hand und führte The Walking Dead trotz zahlreicher Hindernisse (die Ausstiege der Hauptdarsteller:innen Andrew Lincoln und Danai Gurira, eine globale Pandemie) auf die Zielgerade. Die Mammutaufgabe: einen Großteil der Fans zumindest nicht zu enttäuschen. Ein Kraftakt, an dem schon viele Serienmeilensteine wie Game of Thrones und zuletzt Dexter scheiterten.

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Immerhin: Ein Carol und Daryl-Spinoff wurde bereits angekündigt, Fans müssen sich also nicht von allen Lieblingen aus 12 Jahren TWD verabschieden. Alle neuen Staffeln und Serienprojekte des Zombie-Franchises, die noch dieses Jahr erscheinen, findet ihr übrigens in unserer The Walking Dead 2022-Übersicht. Aber genug Geplänkel, kommen wir zu Angela Kang.

Moviepilot: Das Ende von The Walking Dead kommt immer näher. Wie fühlt sich das für dich nach all der Zeit an?

Angela Kang: Gerade ist es wirklich surreal. Wir haben natürlich noch ein bisschen zu tun und wegen der Pandemie müssen manchmal Dinge verschoben werden, aber wir befinden uns in der Endphase des Schreibens und der Dreharbeiten. Und das ist ein wirklich bittersüßes Gefühl. Wir werden schon nostalgisch und sprechen darüber, wie sehr wir unsere Zeit mit der Serie geliebt haben. Ich glaube, dass es am letzten Tag jede Menge Tränen geben wird.

Wenn du zurückblickst auf deine Erfahrungen bei The Walking Dead: Gibt es etwas, was du aus heutiger Sicht anders gemacht hättet?

Ich finde es interessant, wie oft wir uns als Autoren fragen, ob wir uns in manchen Punkten hätten anders entscheiden sollen. Aber gleichzeitig geht es beim Schreiben fürs Fernsehen in erster Linie darum, dass man so lange schreibt, bis die Deadline einen dazu zwingt, eine Entscheidung zu treffen. Deswegen bringt es nichts, im Nachhinein diese Entscheidungen zu hinterfragen.

Ich glaube, das ist die Einstellung von allen, die an der Serie arbeiten: Lasst uns versuchen, die nächste Episode so gut wie möglich zu machen, und dann die danach. Es gibt viele Dinge, bei denen ich mir denke: Das hätte ich anders machen sollen, sowohl in kreativer Hinsicht als auch in Bezug auf Management-Entscheidungen. Aber wir müssen einfach immer weitermachen, wie die Figuren in der Serie. Was passiert ist, ist passiert – also lasst uns lieber herausfinden, was als nächstes kommt.

Wir befinden uns gerade mitten in Staffel 11. Was können Fans von der Commonwealth-Story in den nächsten Folgen erwarten? In den Comics standen schließlich ganz andere Figuren im Mittelpunkt.

Ich glaube, dass die Fans des Comics einiges wieder erkennen werden. Offensichtlich stammt ein großer Teil der Inspiration für diese Gemeinschaft direkt aus dem, was Robert Kirkman geschrieben hat. Trotzdem wird es einige Überraschungen geben – sowohl für die Leute, die die Comics kennen, als auch für die, die sie nicht kennen.

In The Walking Dead Staffel 11B beginnt im Commonwealth das Endgame

The Walking Dead - S11 Teil 2 Trailer (English) HD
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Ich kann nur so viel verraten: Es wird für unsere Charaktere spannend, sich in einer Welt zurechtzufinden, die so ganz anders ist als die, in der sie in den letzten Jahren gelebt haben. Es wird gefährliche Situationen geben, ein bisschen Humor und im Kern stehen natürlich die Beziehungen zwischen den Charakteren und jede Menge Abenteuer. Bei einigen Episoden haben wir uns außerdem für eine Art Neo-Noir-Stil entschieden. Ich hoffe also, dass die Leute Spaß haben werden.

Eine Figur, die in den Comics mittlerweile gar nicht mehr vorkommt, ist Negan. Ihr musstet euch also eine komplett neue Geschichte für ihn ausdenken. Was können wir in Staffel 11 noch von ihm erwarten?

Ich sage nur so viel: Negan wird in diesen acht Folgen mit ein paar anderen Dingen beschäftigt sein. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das wirklich Spoiler wären. Aber wir werden auf seine Geschichte zurückkommen. Wenn wir Negan das nächste mal wiedersehen, wird das zu neuen Umständen für alle Beteiligten führen.

Warst du eigentlich davon überrascht, dass Negan trotz all seiner schrecklichen Taten so ein Fan-Liebling wurde?

Wir wussten, dass die Leute ihn nach seinem ersten Auftritt hassen würden. Das war auch irgendwie das Ziel für uns in der Geschichte, aber Jeffrey Dean Morgan ist ein großartiger Schauspieler, der noch so viel mehr kann. Wir wussten außerdem, dass die Geschichte von Negan aus den Comics nicht die eines Bösewichts ist, der auf eine Art von Selbstjustiz trifft. Es geht um eine Person, die einige der schlimmsten Dinge in ihrem Leben tut. Aber was passiert danach? Kann es für ihn eine Erlösung geben?

Negans erster Horror-Auftritt

Das ist eine Frage, mit der wir uns auseinandergesetzt haben und es macht mich glücklich zu wissen, dass es Fans gibt, die das gut finden. Natürlich gibt es auch Fans, die ihn für immer hassen werden. Das ist in Ordnung und eine berechtigte Reaktion. Je nachdem, wo sich Negan auf seiner Reise befindet, werden die Reaktionen auf ihn unterschiedlich ausfallen.

Ich bin jedenfalls froh, dass die Leute Spaß an ihm als Charakter haben – egal ob man ihn für einen Bösewicht hält oder für einen Helden oder irgendwas dazwischen. Wir versuchen immer, eine fesselnde Figur zu schreiben, der man gerne zuschaut. Ich bin den Fans dankbar, dass sie sich auf diese Reise eingelassen haben.

Im 2. Teil von Staffel 11 geht es um Politik und den Klassenkampf in einer auf den ersten Blick stabilen Gemeinschaft. Wie erzählt man diese Geschichte, ohne dabei zu vergessen, dass The Walking Dead immer noch eine Horror- und Zombie-Serie ist?

Für uns ist es einfach eine andere Art von Horror, die wir hier erzählen. Je tiefer wir in die Geschichte eintauchen, desto mehr werden der psychologische Horror und andere Arten des Schrecken erkennbar. Wir stellen uns immer die Frage: Was sind die schlimmsten Albträume der Menschen? Was sind furchtbare Dinge, die sie durchmachen müssen, um zu überleben? Und selbst wenn wir uns mehr mit politischen Machenschaften oder Geschichten über Klasse beschäftigen, betrachten wir das immer noch durch die Linse der Genre-Unterhaltung.

Wenn Carol backt, beginnt der Psycho-Horror

Wie können wir sicherstellen, dass es immer noch Spaß macht zuzuschauen, dass es immer noch gruselig ist und dass es immer noch um das menschliche Drama geht? Es ist definitiv eine andere Art von Geschichte. Aber wir versuchen immer, nicht zu vergessen, wo unsere Wurzeln liegen.

Alphas Zaunmassaker in Staffel 9 war für mich persönlich die traumatischste Todesszene der ganzen Serie. Können Fans in den finalen 16 Folgen nochmal so etwas Erschütterndes, Schockierendes oder Tragisches erwarten?

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen und zu spoilern: Es wird noch eine Menge Schocks geben. Aber auch traurige Momente, heroische Momente und Momente der Liebe. Für uns ist diese Bandbreite an menschlichen Emotionen ein wichtiger Bestandteil der Serie. Ich bin froh, dass dir die Zaun-Szene gefallen hat. Wir haben da mit einer guten Vorlage gearbeitet.

Was war für dich der schockierendste Tod in der Serie?

Obwohl ich natürlich wusste, dass er kommen würde, weil ich zu der Zeit zum Autoren-Team gehörte: Für mich ist der Tod von Glenn und Abraham durch Negan immer noch am schockierendsten. Die Szene ist so emotional, weil wir diese Schauspieler so sehr lieben.

Andererseits trifft das natürlich auf fast alle Figurentode zu. Die Serie hat nicht umsonst "Dead" im Titel, also wissen wir, dass Menschen sterben werden. In manchen Staffeln mal mehr und in anderen mal weniger. Aber jeder einzelne Tod trifft auch uns als Autor:innen, obwohl wir diejenigen sind, die sich diese Szenen ausgedacht haben.

Viele Fans (mich eingeschlossen) hoffen, nochmal ein paar bekannte Gesichter wiederzusehen bevor die Serie endet. Vor allem Rick Grimes, mit dem wir zu Beginn diese Welt kennengelernt haben. Kannst du diesen Wunsch nach Ricks Rückkehr nachvollziehen?

Oh, ich kann den Wunsch, Rick wiederzusehen, absolut nachvollziehen! (lacht) Ich kann natürlich nicht verraten, was passiert oder was nicht passiert. Aber in meinen Augen ist Andy (Andrew Lincoln) ein wunderbarer Mensch, mit dem es eine Freude ist zu arbeiten.

Kehrt Rick Grimes zu The Walking Dead zurück?

Als er sich entschied, die Serie zu verlassen, um mehr mit seiner Familie zusammen zu sein und irgendwann an anderen TWD-Projekten zu arbeiten, waren wir alle sehr traurig. Er war so ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir vermissen wir ihn alle, jeden Tag.

Rick ist immer in unseren Gedanken. Und Michonne übrigens auch, seit sie losgezogen ist, um ihn zu suchen. So sind ihre Geschichten miteinander verwoben. Aber es gibt auch viele tolle Menschen, die in der Serie mitspielen und die die Fackel weiter getragen haben.

Viele Fans hoffen natürlich auf eine Rückkehr von Rick und Michonne oder aber auch auf ein Crossover mit Charakteren aus Fear the Walking Dead. Kannst du irgendetwas dazu verraten, ob die Serie noch irgendwelche großen Überraschungen für Fans auf Lager hat?

Ich hoffe, dass es ein paar erfreuliche Überraschungen gibt. Ich werde nur sagen: Wir haben an einigen Dingen gearbeitet, die meiner Meinung nach gute Twists sein werden. Aber mehr als das kann ich nicht verraten.

Wie fühlst du dich mit dem Ende, das ihr euch für die Serie ausgedacht habt?

Wir haben es noch gar nicht fertig geschrieben! (lacht) Wir arbeiten noch daran. Aber wir haben das Finale schon vor langer Zeit dem Studio und dem Sender vorgestellt. Denn es ist wichtig, dass alle auf der gleichen Seite stehen, was unser Ziel angeht. Wahrscheinlich ist das bei allen Fernsehserien gleich: Wir hoffen, dass das Ende, das wir für richtig erachten, auch die Fans zufriedenstellt.

An einem bestimmten Punkt übergeben wir es an unser Publikum und hoffen einfach, dass sie Spaß damit haben. Wenn man in so einem Serien-Universum arbeitet, schließt man eine Tür und öffnet eine andere. Das ist eine interessante kreative Herausforderung. Und ich hoffe, dass wir das gut hinbekommen haben.

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