Uwe Boll gibt uns den Ostblock-Rocky

19.10.2009 - 09:40 Uhr
Henry Maske als Max Schmeling
Boll AG
Henry Maske als Max Schmeling
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Uwe Boll ist der Videospielverfilmer mit dem Ruf, der schlechteste Regisseur der Gegenwart zu sein. Jetzt bringt er die Geschichte von Max Schmeling auf die Leinwand. Wir haben den ersten Trailer.

Um die Boll-Fans unter Euch zu beruhigen: Nur weil sich Uwe Boll jetzt mit der doch recht interessanten Biographie Max Schmelings befasst, braucht Ihr kein feinsinniges Melodram befürchten, welches subtil die Tiefen und inneren Widersprüche eines Sportlers herausarbeitet, der den Bedrohungen und Verlockungen des Dritten Reiches ausgesetzt war. Stattdessen gibt es ordentlich auf die Omme! Max Schmeling wird kein “Melodram, bei dem auch mal drei Minuten geboxt wird”, wie Uwe Boll im Interview bekräftigt, sondern zeigt uns neben “Dreck” auch “Blut, Schweiß und Tränen”. Der Sport steht im Vordergrund. Daher verwundert es auch nicht, dass Uwe Boll die Rolle des Max Schmeling mit – Achtung Trommelwirbel – Henry Maske besetzt hat. Der für sein lockeres und unverkrampftes öffentliches Auftreten bekannte Ex-DDR-Boxer verleiht dem in Hamburg aufgewachsenen Max Schmeling einen sehr authentischen Politbüro-Dialekt. Aber boxen kann Maske im Gegensatz zu “echten” Schauspielern wirklich.

Schaut und hört Euch am besten erstmal selbst den Trailer zu Max Schmeling an:

Geht es euch auch so, dass ihr bereits jetzt das Gefühl habt, den Film schon 20 mal gesehen zu haben und glaubt, jeden einzelnen der kurzen und hölzernen Dialoge Maskes mitsprechen zu können? Also das, was ihr bei Maskes Genuschel verstanden habt? Bei Uwe Boll wissen wir, was wir für unser Geld bekommen! Auch die Nazis kommen sehr fies rüber und das Trainingsprogramm im Rocky-Stil ist erste Sahne. Letztendlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis sich der Geschäftsmann Uwe Boll dem Boxfilm zuwendet, da dieser sehr preiswert zu produzieren ist: 1. Max Schmeling boxt meißt drinnen und das kann gut im Studio gedreht werden, 2. Boll muss nichts explodieren lassen und 3. gibt es trotzdem ordentlich Zunder. Noch günstiger wurde es, da er in Zagreb gedreht hat und sie dort die unvermeidbaren Naziuniformen noch vom Dreh zu Die Blechtrommel auf Halde hatten. Außerdem schaut er auch genauer auf die Lohn-Nebenkosten, wenn er nach eigenen Angaben mit 5 Millionen Euro Budget 10000 Statisten beschäftigen will. In die Kinos (und nicht direkt auf DVD) kommt der Film im Februar oder März 2010.

Dies und noch mehr erfahrt ihr in diesem wunderbaren Interview mit Uwe Boll am Set zu Max Schmeling:
Teil 1:

Teil 2:

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