Der Regisseur von Kultfilmen wie Die Fliege und Naked Lunch greift mit Die Brut tiefsitzende menschliche Urängste auf. Der relativ frühe Film von David Cronenberg hat sich dem Horrorgenre voll und ganz verschrieben - Ekel, Schauer und Schock inklusive. Heute Nacht um 23:35 Uhr (Denn wann sollte man sich so einen Film anschauen, wenn nicht nachts?) strahlt Arte das Werk von 1979 aus.
Der geschiedene Architekt Frank Carveth (Art Hindle) muss sich das Sorgerecht seiner fünfjährigen Tochter Candice (Cindy Hinds) mit seiner psychisch labilen Exfrau Nola (Samantha Eggar) teilen. Diese ist in einer Klinik untergebracht, in der der Psychotherapeut Hal Raglan (Oliver Reed) eine umstrittene Methode praktiziert. Die inneren psychischen Beschwerden sollen durch psychosomatische Krankheiten nach außen abgeleitet werden, die dann mit herkömmlichen Methoden behandelt werden können. Als Frank den Verdacht schöpft, dass Candice bei einem Besuch bei ihrer Mutter von ihr körperlich misshandelt wurde, versucht er den Kontakt zwischen Candice und Nola zu unterbinden. Die Handlung erfährt eine dramatische Wendung, als Nolas Mutter Juliana (Nuala Fitzgerald) von einem zwergenhaften und entstellten Wesen unbekannten Ursprungs in Anwesenheit von Candice umgebracht wird. Frank versucht, die unheimlichen Ereignisse zu einem schlüssigen Bild zusammenzufügen.
Mit Die Brut verarbeitete Cronenberg seine eigenen Erfahrungen und beschrieb den Film deshalb als einen seiner autobiographischsten. Während der Vorbereitungen der Produktion befand er sich in einem Sorgerechtsstreit um seine Tochter aus erster Ehe. Ohne zuviel von den Wendungen des Films vorwegzunehmen, spielen vor allem die Veräußerungen innerer Verletzungen hier eine wichtige Rolle. Was sonst unter der Oberfläche bleibt, wird hier sichtbar und erfahrbar gemacht. Die emotionale Durchschlagkraft der persönlichen Thematik ist dabei deutlich spürbar. Cronenberg wurde im Buch Cronenberg on Cronenberg so zitiert:
Die Brut drang zu dem tatsächlichen Alptraum, dem schrecklichen, kaum glaubhaften Kern dieser Situation vor. […] Ich fühlte mich tatsächlich so schlecht. Es war tatsächlich so schrecklich, so verletzend. Darum verlangte der Film danach, gemacht zu werden, und das mit voller Wucht. Wenn man philosophisch oder abgeklärt wird, macht man einen anderen Film.“
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Heute im TV: Die Brut
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Wann: 23:35 Uhr
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Wo: Arte
Werdet ihr euch Die Brut heute Nacht ansehen?