Wenn Dir die Praktikanten den Kaffee ins Gesicht schütten

12.11.2009 - 08:55 Uhr
Résiste!
Movienet
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In Résiste – Aufstand der Praktikanten rebellierenen die Sklaven des Informationszeitalters. Schluss mit Kaffee kochen, schluss mit Überstunden, schluss mit Arbeit ohne Lohn. Gegen die Ausbeutung planen sie den Generalstreik der Praktikanten.

Immer sind es die Franzosen, die Revolutionen lostreten. Auch Sydelia (Katharina Wackernagel) hat die Nase voll. Als eine Firma der Halbfranzösin wieder nur ein mau bezahltes Praktikum anbietet, statt ihr endlich die verdiente Festanstellung zukommen zu lassen, rastet sie aus. Als vorzüglich ausgebildete Hochschulabsolventin sieht sie nicht ein, weshalb sie noch einmal 12 Monate in eine Firma “hineinschnuppern” müsste. Daher sagt sie der Personalchefin sehr deutlich, was sie von ihrem Angebot eines Volontariats hält.

Der Plan ist einfach: Sie will die Praktikanten aller Länder vereinigen und zu einem Generalstreik bewegen. Die Kapitalisten sollen endlich die Grenzen der Selbstausbeutung kennen lernen. Ganz anders sieht das Till (Hannes Wegener): Wo eine Mangel-Situation herrscht, da kann er auch Profit generieren. Daher gründet er eine Agentur zur Beratung von Praktikanten. Mit nicht immer sauberen Methoden will er seinen Klienten in die ersehnte Festanstellung verhelfen. Allerdings lässt er sich diese Dienstleistung auch sehr gut bezahlen, was wiederum den Unmut von Sydelia auf ihn lenkt.

Die Kritiker sind sich uneins, was sie von Résiste – Aufstand der Praktikanten halten sollen. Bemängelt wird vor allem der resignative Grundton des Film, der den dargestellten Praktikantenaufstand selbst nicht wirklich glauben will. “So wechselt der Film beharrlich die Tonlagen und torpediert sich letztlich selbst, weil der Aufstand der Spaßguerilla nur in einem flammenden Appell an die Moral der Herrschenden mündet.” (Ulrich Kriest vom film-dienst)

Hier natürlich noch der offizielle Trailer zu Résiste – Aufstand der Praktikanten:

An dieser Stelle kann ich nicht verschweigen, dass auch bei moviepilot Praktikanten ausgebeutet werden. Sie werden wie Tiere in unpersönlichen Großraumbüros gehalten und müssen sich ihren Kaffee selbst kochen. Und heute war sogar die Milch alle.

Übrigens hat auch der Regisseur Jonas Grosch seine Angestellten ausgebeutet. Keiner seiner Darsteller wurde bezahlt. Angeblich, weil Studenten nunmal kein Geld haben und der Film seine Abschlussarbeit an der Filmschule “Konrad Wolf” war. Jaja…solche Ausreden kennen wir.

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