Wie der Wind sich hebt: Ein wunderschöner, zu früher Abschied von Ghibli

21.09.2019 - 09:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
She was beautiful, just like the wind
Universum/24Bilder/Moviepilot
She was beautiful, just like the wind
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Wie der Wind sich hebt sollte sein letzter Film sein, jetzt ist Hayao Miyazaki aus dem Ruhestand zurück. Ein besonderes Abschiedsgeschenk an uns ist Ghiblis Kaze Tachinu dennoch.

Alles muss einmal enden. Zeiten, Karrieren, Leben, wir alle. Aber wenn wir, natürlich nicht alles, aber doch ein klein wenig richtig gemacht haben, dann hinterlassen wir etwas. Nicht unbedingt etwas Greifbares, etwas Großes, etwas, das die Welt verändert hat.

Es reicht schon etwas Kleines, nicht viel größer als ein Augenblick, nicht viel länger als ein Lächeln, nicht viel mehr als der Hauch einer Erinnerung, der für weniger als eine Sekunde vorüberweht und eine Person lächeln lässt, vielleicht ohne dass sie es merkt. Es reicht, wenn wir jemanden hinterlassen, der durch uns glücklicher wurde, für den wir etwas waren, der uns vermisst. Denn dann enden wir nicht.

Hayao Miyazaki hat etwas Großes hinterlassen und Millionen glücklich gemacht. Er und Studio Ghibli schenkten uns Abenteuer, Erinnerungen und diese kleine Berührung im Herzen, wie sie nur wenige Filme schaffen: Mein Nachbar Totoro, Chihiros Reise ins Zauberland, Das wandelnde Schloss, Prinzessin Mononoke und so viele Animes mehr ...

Mit Kaze Tachinu, oder Wie der Wind sich hebt, wollte Miyazaki sich 2013 von uns verabschieden - und tat es doch nicht, denn Ghibli geht weiter und er arbeitet wieder an neuen Filmen. MurmelTVs Worte stammen aus einer Zeit, als noch niemand zu hoffen wagte, dass dies nicht das Ende ist, dass mit Kimi-tachi wa dou ikiru ka noch mindestens ein Film auf uns wartet. Wahr sind seine Worte dennoch: Miyazaki wurde vermisst und er wird vermisst werden. Nur jetzt noch nicht, denn das Ende liegt noch vor uns.

Der Kommentar der Woche von MurmelTV zu Wie der Wind sich hebt

Airplanes are beautiful, cursed dreams, waiting for the sky to swallow them up.

Einen besseren, oder sagen wir mal passenderen, Abschiedsfilm hätte Herr Miyazaki wahrlich nicht abliefern können, hilft er uns Zuschauern, uns Fans, uns ehrwürdigen Anhängern und Liebhabern dieses großen Meisters des Kinos doch, über diesen Abschied hinwegzukommen.

Denn (leider) jeder noch so schöne Traum hat irgendwann ein Ende, jede noch so große Liebe hält nicht auf ewig, jeder Mensch muss die Welt irgendwann verlassen, oder auf gut bürgerlich: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei! Zeit ist begrenzt, doch jeder kann sie nutzen, wie er will. Ob man nun Flugzeuge entwirft oder Filme dreht, jedem das Seine.

Neben der sinnvollen Nutzung der Zeit, seine Ziele zu verfolgen und Gutes zu schaffen, sowie der Schönheit am leben zu sein, stehen aber auch immer wieder Bilder des Krieges und der Zerstörung als Kontrast, als wenn es egal wäre, was man macht: Es scheint, als würde es immer Menschen geben, die sich lieber bekämpfen, als den friedlichen Weg zu beherzigen.

Warum dem so ist? Das weiß man nicht, und auch in dem Film kommt es zu keiner Erklärung. Doch davon lässt sich unser Protagonist auch nicht aufhalten und lebt unbeirrt weiter seinen Traum, stellt Flugzeuge her, verliebt sich, heiratet, und diese Liebesgeschichte hat es mal wieder in sich! Miyazaki versteht es einfach, die kleinen Details intimer Zweisamkeit zu inszenieren.

Letztendlich bleiben 127 Minuten purer Filmgenuss, die das Ende einer großen Ära einläuten, das Ende eines großes Mannes, das Ende eines schönen Traums. Auch wenn das Leben weiter geht, man wird dich vermissen, Miyazaki! <3

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