Im Kommentar der Woche greifen wir jede Woche durch ein Portal zwischen den Dimensionen und holen euch einen Kommentar aus den Tiefen moviepilots und gamespilots hervor - auf dass er die Welt erobern möge! Oh, und wenn euch ein aussichtsreicher Kandidat auffällt, dann lasst es uns wissen, denn Helden kann es nie genug geben!
Der Kommentar der Woche
Eine Zeitreise zu einem Abend vor drei Jahren, in eine Zeit, als die Meinungen noch nicht ganz so sehr auseinander gingen und Joss Whedon so ziemlich alles richtig machte. Erinnert ihr euch? Als ihr so begeistert wart wie Kreaexo, und ihr jedes seiner Worte sofort unterschrieben hättet? Das hier waren keine Superhelden - Marvel's The Avengers waren die perfekten Helden!
Wie vor einiger Zeit mal erwähnt, hatte ich keinerlei Interesse, mir
diesen Superheldenauflauf im Kino anzusehen. Bis ich den Superbowl-Clip
sah, welcher das Feuer in mir entfachte. Dieses Feuer loderte und fraß
sich durch mein Inneres. Es ließ mich nicht schlafen, es ließ mich nicht
essen, nicht einmal auf Toilette gehen konnte ich noch ohne weiteres
... Gut, ja, ich übertreibe. Doch eins stand fest, dieses Feuer konnte
nur von purer Awesomeness gelöscht werden. So beschloss ich letzten
Dienstag (also gestern, 08.05.2012) mit ein paar Companions ins Kino
einzureiten, um mir diesen Film anzusehen und was mich erwartete, war
mehr als ich mir erträumt hatte.
Meine Erwartungen waren aufgrund des kleinen Teasers bereits astronomisch hoch, und selbst die wurden noch übertroffen. Da ich nur den Spot als Grundlage hatte, und ich mir von den bisher erschienen Avengers-Filmen nur Iron Man und Der unglaubliche Hulk vorher ansah, wusste ich nicht genau, was mich erwartet. So gesehen war der komplette Film für mich ein großes Überraschungsei. Man erahnt die Rahmenhandlung, doch was sich im Inneren befindet, erfährt man erst, nachdem man den Kern untersucht hat.
Ich saß also in meinem bequemen Sitz und wusste gar nicht, wie mir
geschah. Es schien so, als würde die Decke über mir zusammenbrechen.
Und hätte sie es getan, nachdem die letzte Sekunde des Abspanns lief,
ich wäre mit einem Lächeln im Gesicht verreckt, so geflasht wurde ich
von jeder Sekunde des Films. Doch woran lag das? Denn wie gesagt,
eigentlich hatte ich keinerlei Interesse. Selbst ich weiß nicht, wie es
ein kleiner Spot geschafft hat, mich so zu beeinflussen, dass ein für
mich bis dato extrem uninteressanter Film plötzlich zum Must See Nummer 3
wurde. [Nummer 1: Prometheus - Dunkle Zeichen, Nummer 2: The Dark Knight Rises ... nur
für die, die es interessiert, welche die Vorgänger sind.]
Nur eins weiß ich, ich muss den Machern des Films dankbar sein und
genau das bin ich. Denn sie haben einen nahezu perfekten Film
geschaffen. Selten war im Kinosaal eine so ausgelassene Stimmung. Es
wurde gelacht, es wurde applaudiert, es wurde gestaunt.
Dass der Film einen bleibenden Eindruck hinterlässt, hat er nicht nur
seinen exzellenten Kamerafahrten, sondern auch seiner grenzgenialen
Besetzung zu verdanken. Robert Downey Jr. blüht als Iron Man einfach auf. Man kann es nicht
anders sagen. Wenn eine coole Sau eine coole Sau spielen soll, dann
kommt eine megacoole Sau dabei raus. Und so ist es eben auch hier.
Anders ausgedrückt: Iron Man ist eine Paraderolle für Robert Downey
Junior. Da ist es kein Wunder, dass er die meisten Lacher auf seiner
Seite hat.
Samuel L. Jackson und Clark Gregg spielen als S.H.I.E.L.D.-Agenten
Nick Fury und Phil Coulson sehr solide auf und wissen beide, wie man mit
Waffen und Gegnern umzugehen hat.
Mark Ruffalo ist mein persönlicher Star des Films. Er hat sich im
Laufe seiner bisherigen Karriere vom schnöden Entlein zu einem
gerngesehen Schwan entwickelt. Auch wenn Edward Norton die eigentliche
Besetzung des Hulks im Film The Incredible Hulk (2008)
gewesen und auch generell kein schlechter Schauspieler ist, ist doch
Mark Ruffalo ganz klar der bessere Hulk. Das erkennt man schon allein
an seinem zurückhaltenden Schauspiel und der in jedem Moment spürbaren
Liebe & Hingabe zu seiner Figur. Außerdem legt er in dem Film den
coolsten Auftritt überhaupt hin.
Chris Evans und Jeremy Renner haben als Captain America und Hawkeye
beide ihre starken Szenen, wirken in ihren Rollen aber im Ganzen
betrachtet doch eher blass.
Die beiden Halbbrüdergötter guter Thor und ultraböser Loki werden
von Chris Hemsworth und Tom Hiddleston dargestellt. Hat Hemsworth
aufgrund seiner Performance noch ein gewisses Mitspracherecht, wirkt
Hiddleston in seiner Rolle doch eher albern und vermag es nicht, mich
vollends zu überzeugen. Schon schade, wenn der Superbösewicht himself
einem zu lächerlich ist. Naja, jede Besetzung hat seine Schwachstelle.
Scarlett Johansson und Cobie Smulders haben mich mehr als einmal vom eigentlichen Geschehen abgelenkt. Ich liebte es.
Die Dialoge und die Sticheleien zwischen den Avengers ist ebenfalls
ein Grund dafür gewesen, wieso der Film beim Publikum so gut ankam.
Darüber hinaus sind die Effekte und die komplette Action nicht von
schlechten Eltern. Hier haben die Macher tief in die Trickkiste
gegriffen, um eins der größten Feuerwerke aller Zeiten loszulassen. Die
letzte halbe Stunde ist ein riesiger Knall. Langeweile kommt deswegen
gar keine auf. Die Zeit vergeht wie im Flug, und das einzige was bleibt,
ist purer Genuss.