Arcadian erzählt die Geschichte einer dreiköpfigen Familie, die in einer postapokalyptischen Welt ums Überleben kämpft. Diese Welt wird von furchteinflößenden, schnellen und Maul-klappernden Monstern mit ausfahrbaren Gliedmaßen und riesigen, scharfen Krallen heimgesucht, die nachts Jagd auf Menschen machen und sich tagsüber in Erdlöchern vor dem Sonnenlicht verstecken.

Der Film beginnt mit Nicolas Cage in der Rolle eines überdurchschnittlich taffen und intelligenten alleinerziehenden Vaters von zwei Söhnen*. Zu Beginn packt er hektisch das Nötigste zusammen, um vor einem Monsterangriff aus der Stadt zu fliehen. Auf dem Weg sammelt er seine beiden Säuglingssöhne ein und flüchtet auf einen kleinen Bauernhof. Die Handlung setzt dann etwa 16 Jahre später wieder ein.

Während der Fluchtszene hatte ich zuerst Bedenken wegen der wackeligen, dynamischen Kameraführung. Zum Glück war das nach dem Intro nicht mehr so präsent. Dem Film hätte es gutgetan, den großen Zeitsprung mit einem schnellen Szenenüberblick zu überbrücken, ein paar Bilder, die zeigen, wie die Babys zu jungen Männern heranwachsen und der Vater ihnen verschiedene Dinge beibringt.

Der Film ist insgesamt sehr dunkel gehalten, was wohl dem niedrigen Budget geschuldet ist, mich persönlich aber nicht weiter gestört hat. Ebenso wenig störte mich, dass die Monster nur spärlich eingesetzt wurden. Meiner Meinung nach dafür sehr effektiv. Die Schauspieler waren alle großartig, allen voran Cage. Seine zurückhaltende, fast passive Rolle wurde teilweise kritisiert, aber ich fand diese Inszenierung hervorragend. Sie zeigt einen Vater, der seinen Söhnen sein ganzes Wissen und Können vermittelt hat und die nun Verantwortung übernehmen und in den Vordergrund treten müssen.

Ein weiterer Kritikpunkt, der oft genannt wird, ist, dass die Monster primitiv seien und für bewaffnete Menschen keine Bedrohung darstellen würden. Das sehe ich anders. Zum einen trifft das, wenn überhaupt, nur in den USA zu. Zum anderen wissen wir nicht, wie viele dieser Monster existieren. Sollte eine Horde von Hunderttausenden dieser Kreaturen nachts überraschend eine Großstadt wie New York oder Los Angeles angreifen, muss man kein Prophet sein, um zu ahnen, wie das enden würde.

Wie man meinen Kommi entnehmen kann, fällt mein Fazit größtenteils positiv aus. Trotz des niedrigen Budgets überzeugt der Film. Meiner Meinung nach ist er auf Moviepilot um mindestens einen Punkt zu schlecht bewertet (aktuell 5.4). Ich schwankte zwischen 6.5 und 7 und habe mich schließlich wegen zweier Highlight-Szenen für eine 7 entschieden. Eine besonders spannende Szene mit den oben erwähnten ausfahrbaren Gliedmaßen und eine emotionale Badass-Szene mit Cage, bei der man ihm am liebsten zurufen würde: „Genau so und nicht anders, Nic!“ 😁
Wenn ein Film mich bei der Stange halten kann und dazu ein paar Emotionen weckt, dann ist das doch schon mehr als die halbe Miete.

*Obwohl in der Filmbeschreibung von Söhnen die Rede ist, fällt mir beim Schreiben auf, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass beide seine leiblichen Söhne sind. Es sei denn, die beiden sind sehr unterschiedlich aussehende Zwillinge.

Dank geht raus an Maniac, der als Lokführer einen Mini Hype-Train ins Rollen gebracht hat. 🫡

Community-Meinung zu Arcadian - Sie kommen in der Nacht