Nachdem Hulk Hogan schon in „Rocky 3“ und in verschiedenen Fernsehserien zu sehen war, sollte „Der Hammer“ 1989 seinen Durchbruch als Filmdarsteller organisieren. Der deutsche Filmtitel ist total dämlich, passt somit aber zum Niveau des Werkes. Mich wundert es nicht, dass das bei den Kritikern durchfiel, denn „Der Hammer“ ist eine dermaßen gnadenlose Freakshow, dass man entweder nur den Kopf schütteln oder begeistert sein kann.

Die Story ist eigentlich völlig unwichtig. Da geht es um den Wrestler Rip, der sich Zeus stellen muss, weil ein böser Fernsehsenderbetreiber das so haben will. Ja schon das Drehbuch ist irgendwie grenzdebil und absolut überzogen. Jede Idee, die man hier hatte, ist an Schwachsinn kaum zu überbieten, aber immerhin hatte man Ideen. Man kann die Handlung keineswegs als gut bewerten, doch schlecht gefiel es mir ebenfalls nicht. Es ist zumindest mal etwas anderes, dass man sich hier im Wrestlingsport aufhält, denn meistens drehen sich solche Werke doch eher ums Boxen. Kein Wunder, dass „Der Hammer“ von der WWF finanziert wurde. Auf jeden Fall ist es beachtlich, wie viel Blödsinn uns der Film doch bieten kann und ernst nehmen, kann man das zu keiner einzigen Sekunde.

Hulk Hogan agiert als Schauspieler überhaupt nicht gut, aber im Ring kann er überzeugen und ich finde einfach, dass er eine gewisse Ausstrahlung besitzt. Da dürfen seine schrecklichen Outfits genau so wenig fehlen, wie reichlich Öl auf dem Körper. Natürlich ist er neben dem Kämpfen ein echter Gentleman und wenn ein Restaurant überfallen wird, schmeißt er dem Übeltäter sofort Kuchen an den Kopf. Daneben gibt es einen Tommy Lister zu sehen, der mit seinem Körper einschüchtern kann, aber auch mit seiner grenzdebilen Art zu spielen. Der Wahnsinn! Sowieso fährt „Der Hammer“ hier eine Freakshow auf, die ihresgleichen sucht. Schon recht früh wird eine Schabracke an Kneipe aufgesucht, wo man kämpft und schon hier erreicht der Film seinen Höhepunkt an Absurdität. Gefallen hat es mir, einen noch sehr jungen Mark Pellegrino zu sehen, aber Kurt Fuller stiehlt eigentlich heimlich allen die Show. Er betreibt ebenfalls gnadenloses Overacting und gefiel mir damit richtig gut. Einen dermaßen verschrobenen Bösewicht sieht man auch nicht alle Tage.

„Der Hammer“ hat seine Stärken auf jeden Fall im Unterhaltungswert, denn die 90 Minuten Laufzeit vergingen für mich einfach sehr zügig. Obwohl man es im Grunde genommen gar nicht mit einer Komödie zu tun hat, besitzt der Film mehr Lacher, als manch eine. So z.B. auch die Szene im Hotel, einfach köstlich. Das kann allerdings auch nur so gut funktionieren, weil man sich scheinbar nicht zu ernst nahm und sich schon bewusst war darüber, dass man hier Trash auffährt. So besitzt der Film eine ungemein spaßige Atmosphäre, aber nur, wenn man auch wirklich auf Trash abfährt. Die Dramaturgie und die Figurenzeichnung sind nämlich unter aller Sau. Doch das störte mich nicht weiter. Handwerklich ist das Ganze annehmbar gestaltet und der Endkampf dauert dann auch ziemlich lange, was ich gut fand. Unfassbar ist allerdings, dass „Der Hammer“ früher tatsächlich mal ab 18 Jahren freigegeben war. Selbst die Herabstufung auf 16 Jahre empfinde ich fast noch als zu hoch, denn da hier alles so wahnsinnig überzogen ist und nebenbei gar kein Blut fließt, würde das in meinen Augen auch ein Zwölfjähriger vertragen.

Fazit: Ich war ja schon auf Quatsch gefasst, aber „Der Hammer“ hat es tatsächlich noch geschafft mich zu überraschen, denn mit dermaßen viel Trash konnte ich nicht rechnen. Das besitzt eine völlig absurde Story, ziemlich schlechte Darsteller, die ihre Sache aber irgendwie trotzdem gut machen und absolut freakige Charaktere. So kann man hiermit aber definitiv seinen Spaß haben und ich habe mich köstlich amüsiert. Objektiv betrachtet sind sieben Punkte wirklich zu viel, aber bei einem Trashfest erster Güter kann ich einfach nicht anders, denn ich wurde prächtig unterhalten. Eines steht auf jeden Fall fest: Der deutsche Filmtitel ist Banane, aber der Film ist wirklich der Hammer!

Community-Meinung zu Hulk Hogan - Der Hammer