Von Kreidezeit bis Corona.
Robert Zemeckis hat mal wieder einen auf den Deckel bekommen. Sein Pinocchio Debakel war auch wirklich schwer zu ertragen. Auch sein neuer Film "Here" bekam gehörig die schlechten Kritiken um die Ohren gehauen. Dabei ist der Stil des Films absolut brillant. Here hat nur eine einzige Kameraeinstellung und zeigt uns überwiegend nur ein Wohnzimmer, mit verschiedenen Bewohnern. Auch wenn ich die Schwachpunkte, die viele Kritiker anmerken, nachvollziehen kann, hat mich der Film emotional voll erwischt.

Ein Fleckchen Erde hat eine Menge zu erzählen, wenn man mal das Alter der Erde bedenkt. Besonders wenn auf diesem Fleck ein Haus errichtet wird, kann man dort Zeuge vieler Erlebnisse und Geschehnisse werden, die den unterschiedlichsten Menschen zu allen möglichen Zeiten widerfahren. Ob nun eine kleine Familie, ein glückliches Paar oder eine immer größer werdende Familien - jede bringt ihre eigenen Geschichten sowie ihren eigenen Zeitgeist mit.

Wir sehen diese Kameraeinstellung von der Kreidezeit, bis hin zur Coronazeit. Die große Schwäche von dem Film ist einfach etklärt: Warum so viele verschiedene Zeitsprünge? Ja, die Sprünge sind originell und clever in Szene gesetzt, aber mit Ausnahme von der Tom Hanks Story, hätte man das Andere gar nicht gebraucht. Ja, da gibt es emotionale und sehr witzige Momente, aber es gibt eben auch CGI Tiere und eine irrelevante Gegenwart. Allerdings gibt es da noch die Tom Hanks Haupthandlung und meine Güte wäre dieser Film ein großes Meisterwerk, wenn er sich ausschließlich auf diese Handlung konzentriert hätte. Diese Handlung ist unbeschreiblich stark geschrieben, hat viele emotionale Höhen und ist schauspielerisch auf einem hohen Niveau.

Das Dreamteam aus Forrest Gump ist zurück. Tom Hanks und Robin Wright harmonieren noch immer großartig zusammen. Sie spielen ein Ehepaar vom jüngsten, bis hin ins hohe Alter und sie durchleben total realistische Momente. Besonders ihre Streitszenen wirken unfassbar real und greifbar. Hanks und Wright sind gewohnt stark, aber das erwartet man irgendwie auch von Ihnen. Wer allerdings eine richtige Hammer-Performance raus haut ist Paul Bettany, der oft viel zu wenig Anerkennung bekommt. Er ist mit Abstand der stärkste Akteur des Films und er liefert uns eine riesige Palette von Emotionen. Eigentlich spielen alle recht gut, es ist nur so schade, dass die anderen Geschichten ins Leere laufen.

Fazit: Emotional, einfühlsam und ergreifend.
Here hat sicherlich die Kritik, die er erhalten hat, voll und ganz verdient. Allerdings hat mich Robert Zemeckis neuestes Werk emotional total berührt und mein Herz sehr bewegt. Die einzigartige Inszenierung funktioniert und die Hauptgeschichte ist eine Achterbahn voller Emotionen. Schade, dass die anderen Geschichten nicht genauso ausgereift wirken.

8/10

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