Louis de Funès ist für mich immer ein zweischneidiges Schwert, es gibt Filme mit ihm, die unglaublich antiquiert wirken und deren Humor nie über das Niveau einer drittklassigen Klamauk-Klamotte hinaus kommt, und es gibt Filme, die Dank ihrer einfallsreichen und charmanten Machart bis heute sehr unterhaltsam sind.
Gérard Ourys scharfe Sachen für Monsieur lässt sich zum Glück in die zweite Kategorie einordnen, der Film überzeugt durch sein cleveres und witziges Drehbuch, seine beiden gut aufgelegten Hauptdarsteller und nicht zuletzt auch durch die wunderschöne Kulisse Italiens.
Oury führt hier zum ersten Mal die beiden Komikergrößen de Funès und Bourvil zusammen, mit denen er auch ein Jahr später die Kultkomödie Drei Bruchpiloten in Paris drehte.

Beide sind hier genial besetzt, Louis de Funès als durchtriebener Gangster unterhält wie immer durch seine cholerische Art, Bourvil ist als der ahnungslose Antoine Maréchal ideal, schafft er es doch zu jedem Zeitpunkt, jenen in seiner grenzenlosen Naivität und Tollpatschigkeit stets liebenswert und nicht debil wirken zu lassen.

Die Geschichte, die nun um diese beiden Akteure gestrickt wird, ist sehr unterhaltsam, das Drehbuch von Oury und Marcel Julian verbindet geschickt Gaunerkomödie und Road - Movie, und punktet mit einigen kreativen Ideen.

Seine Komik gewinnt der Film vor allem aus der Ahnungslosigkeit Bourvils, der von einer brenzligen Situation in die nächste stolpert, ohne wirklich zu realisieren, dass er zum Spielball von Gangstern geworden ist. Die Dynamik, die hier zwischen ihm und den vom cholerischen Defunés angeführten Mafiosis entsteht, macht wahnsinnig Spaß. Die Italienreise von Monsieur Maréchal ist abwechslungs- und einfallsreich gestaltet, Oury gelingt ein guter Spagat zwischen Spannung und Humor, welcher größtenteils auch im Tempo überzeugt. Lediglich im Mittelteil kommt es zu kleineren Längen, die das kreative und wendungsreiche Finale aber wieder entschädigen kann.

Auch die Inszenierung ist flott, Oury verleiht dem ganzen eine gemütliche Urlaubsatmosphäre, deren Charme man sich nur schwer entziehen kann. Ein perfekter Film, wenn man mal wieder die Sorgen des grauen Alltags für 111 Minuten hinter sich lassen möchte.

Community-Meinung zu Louis, das Schlitzohr