Star-Regisseur Ridley Scott hat mit Napoleon das Leben des größten französischen Feldherren auf die Leinwand gebracht. Mit der historischen Vorlage hat er sich dabei ein paar Freiheiten erlaubt, um seinen epischen Kriegsfilm noch dramatischer zu gestalten: 3 Szenen sind in Wahrheit ganz anders abgelaufen.
Erfundener Moment 1: Marie Antoinette starb mit kurzen Haaren und Napoleon war nicht dabei
Scotts Film beginnt in den Wirren der Französischen Revolution, deren Anhänger auch Königin Marie Antoinette (Catherine Walker) aufs Schafott zerren. Napoleon (Joaquin Phoenix) beobachtet, wie sie mit langen, wallenden Haaren geköpft wird. In einem Video erklärt Historiker Dan Snow, dass sich die Szene so nicht zugetragen hat: Erstens wurden Marie Antoinette vor der Hinrichtung die Haare geschoren. Und zweitens befand sich Napoleon zu diesem Zeitpunkt nicht in Paris, sondern bei der Belagerung der Stadt Toulon in Südfrankreich (via Britannica ).
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Dennoch handelt es sich um eine wichtige Szene des Films. Napoleons Indifferenz zeigt Phoenix' Figur weder als glühenden Verehrer der Revolution noch als Freund der Monarchie. Es ist außerdem einfach packend, die Mimik des späteren Kaisers zu beobachten, der dem Tod eines unvergleichlich hochmütigen Regimes beiwohnt.
Erfundener Moment 2: Die Schlacht um Toulon endete völlig anders
Bei der Schlacht um die französische Hafenstadt Toulon kann Napoleon erstmals sein großes strategisches Geschick unter Beweis stellen: Er erobert die Kanonen der Stadt zurück und zerstört damit britische Schiffe, die den Hafen blockieren. Die brennenden britischen Schiffe sind ein bildgewaltiger Anblick im Kino. Aber sie entstammen Scotts Fantasie: Am Ende der Schlacht waren es tatsächlich die Briten, die ganze 42 französische Schiffe vernichteten (via Britannica ).
Erfundener Moment 3: Napoleon hat nie auf die Pyramiden geschossen
Napoleon eroberte nicht nur große Teile von Europa, sondern schlug unter anderem auch eine Schlacht nahe der Pyramiden von Gizeh. In Scotts Film lässt er dabei auf die Pyramiden selbst feuern, um seine Feinde zu verunsichern. Für diese Handlung gibt es laut Polygon keine Belege. Aber die Szene ist deswegen nicht wertlos: Sie zeigt, wie wenig Skrupel sich der geschichtsvernarrte Napoleon im Angesicht der Schlacht erlaubte. Sie beweist, dass Phoenix' Figur seinen Feind versteht. Und sie sieht darüber hinaus schlicht bombastisch aus.
Ridley Scott ärgert die Historiker-Kritik an Napoleon. Und er hat recht. Fans geschichtlicher Authentizität mögen die Nase rümpfen, aber Scotts Erfindungen machen den Film bildgewaltiger, dramatischer und besser.
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