Mit Es war einmal in Amerika hinterließ Sergio Leone der Welt seinen letzten Klassiker. Dass er bis zu seinem Tod keinen weiteren Film gedreht hat, wird häufig darauf zurück geführt, die verstümmelte amerikanische Schnittfassung des Films habe ihm das Herz gebrochen. Ursprünglich war der Film mit Robert De Niro und James Woods als ein Zweiteiler mit einer Länge von insgesamt sechs Stunden geplant, weshalb Sergio Leone zwischen acht und zehn Stunden Material drehte. Die Produzenten waren jedoch dagegen, weshalb der Regisseur den Film auf 229 Minuten kürzte. Diese Fassung gibt es mittlerweile in Deutschland auf DVD.
Der von Sergio Leone autorisierte Cut feierte in Cannes Premiere, doch für den amerikanischen Markt wurde der Film auf unkenntliche 134 Minuten zusammengestutzt. Seitdem herrscht ein kleines Chaos der Fassungen, zu dem sich jetzt eine weitere gesellen wird. Andrea und Raffaella Leone, die Kinder von Sergio Leone, planen, Es war einmal in Amerika mit 40 Minuten mehr Material durch die renommierte Bologna Cinemetheque L’Immagine Ritrovata restaurieren zu lassen. Fausto Ancilla, der bei dem Klassiker für den Tonschnitt verantwortlich war, wird die Restauration überwachen. Die fertige Fassung wird dann voraussichltich 2012 in Cannes oder Venedig gezeigt werden.
Welche Szenen hinzugefügt werden, ist bisher noch nicht bekannt. In Italien könnte die neue Schnittfassung ins Kinos kommen. Eine Video on Demand-Veröffentlichung ist ebenfalls im Gespräch. Früher oder später wird die Fassung sicher auf DVD und BluRay zu sehen sein. Von der sechstündigen Version von Sergio Leone sind wir damit noch immer weit entfernt. Dafür könnten einige Lücken und scheinbare Auslassungen im Plot von Es war einmal in Amerika bald gefüllt werden.