Wie jeden Sonntag, haben wir auch diesmal eine Userin rausgepickt und ihr unsere 7 famosen Fragen gestellt, mit denen wir euch mal auf den Zahn fühlen wollen. Sobald die erste “Season” der 7 Fragen beendet ist, werden wir nach und nach neue Fragen stellen – also seid euch nicht zu sicher, dass ihr wisst was auf euch zukommt, wenn wir überraschend an eure Tür klopfen! Freiwillige sind natürlich auch immer gern gesehen…
Aber jetzt wollen wir euch nicht weiter auf die Folter spannen: ihre-herrlichkeit hat das Wort!
1. Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?
Puh, im Iran habe ich als Kind das Kinderprogramm gesehen. Was mit Plüschmäusen und etwas Sesamstraße-Artiges. Die Schule der Mäuse hieß es – hier ein kleiner Eindruck Eines Tages haben die Erwachsenen Der Exorzist eingelegt, den ich natürlich nicht sehen durfte. Die 3-jährige Herrlichkeit hat aber aus dem Türspalt gelinst und war für ihr Leben traumatisiert. Ich nässe mich heute noch ein, wenn ich nur das Filmcover sehe. Das erste, bewusst wahrgenommene Kinoerlebnis war Arielle, die Meerjungfrau. Ich glaube, ich war 7 und völlig hingerissen. Den Film hab ich gleich noch weitere 4x im Kino gesehen und gefühlte 400x auf VHS mit schlechter, zerknirschter Aufnahme.
2. Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?
Ich glaube, es war Vom Winde verweht. Mein absoluter Lieblingsfilm. Danach kommt lange nichts. Ich kann gar nicht beschreiben, warum, aber ich konnte mich so gut einfinden, die Charaktere und Konstellationen waren so vielseitig und dichtgewebt, die Geschichte so intelligent und mitreißend. Manch einer mag ihn vor Pathos triefend finden, aber ich finde ihn ehrlich, mutig, menschlich und substanziell. Als Kind habe ich ihn geliebt und ich liebe ihn immer noch. Es gibt immer wieder alltägliche Situationen, die von einem Zitat aus diesem Film aufgepeppt werden. (“Great balls of Fire! It’s [hier den Namen des Menschen einfügen, der gerade auf einen zukommt]!!”) Den Film habe ich gesehen, bevor ich das Buch las. Meine liebste Freundin CarrionFairy hat mir das Buch für 1 Euro vom Flohmarkt mitgebracht, mit gar keiner großen Intention. Sie wusste eben, dass ich den Film mag und dachte sich, dass sie nichts falsch machen kann. Das Buch lag wochenlang bei mir rum, bis ich lustlos anfing, die erste Seite zu lesen. Danach habe ich es kaum mehr aus der Hand gelegt und die arme Fairy durfte sich satte 3 Wochen lang manisch erzählte Anekdoten aus dem Buch von mir geben. Sie war völlig genervt und konnte nicht glauben, was sie mit ihrer Flohmarkterwirtschaftung angerichtet hatte.
Außerdem hat mich Das letzte Einhorn sehr geprägt als Kind. Eigentlich ist es kein Kinderfilm, dafür ist er zu düster, zu traurig, zu erschütternd. Ich hatte schreckliche Angst vor dem roten Stier (der stark an den Balrog in Herr der Ringe erinnert) und der Harpyie. Aber gerade als Kind, wenn man alles so stark mitfühlen kann, ist es umso markdurchdringender, wenn man in diese Fantasiewelt voller Sehnsucht, Trauer und unerfüllter Träume eindringt. Der Gedanke, dass die Einhörner ins Meer getrieben werden und dort gefangen sind, der Soundtrack, der verbitterte Greis – das wird alles wie ein Gedicht vorgetragen. Es ist mehr als nur ein Märchen, es ist ein Gefühl. Am Ehesten kann man es mit “Nostalgie” beschreiben.
3. Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?
Martin Scorsese. Er ist der Meister, er hat sich schon bewiesen und er darf sich auch Fehltritte erlauben. Dicht dran als Schauspieler: Robert De Niro, wobei dieser sich in letzter Zeit ein paar Fehltritte zu viel erlaubt hat. Ganz vorn dabei sein Schmuddelsexfilmchen mit der Bellucci. Als hätte er so etwas nötig. Das kränkt mich zutiefst, aber ich werde nie aufhören, ihn als den Größten zu sehen. Ebenso auch Meryl Streep, wobei sie in meinen Augen noch nie einen Fehltritt hatte (selbst nicht in Der Teufel trägt Prada, weil sie dort auch brillierte und den eigentlich schlechten Film ziemlich aufgewertet hat in meinen Augen). Sie kann einfach nichts falsch machen, es ist unmöglich. Selbst in der schlechtesten Adam Sandler -Klamotte würde ich sie lieben.
4. Was ist das schönste, bzw. was ist das schlimmste Erlebnis, das du jemals in einem Kino hattest?
Die Herr der Ringe- Trilogie hat mich so begeistert wie kaum ein anderer Kinofilm. Ich war vorher mit der Materie nicht vertraut und hab sie mir sofort reingezogen. Das schlimmste Erlebnis war bei Der Club der Teufelinnen, als sich eine ältere Frau neben mir ununterbrochen auf den Teppich übergeben hat und ihre sie begleitende Tochter nicht auf die Idee kam, mit ihr rauszugehen.
Als einen der schlechtesten im Kino gesehenen Filme zähle ich Unterwegs nach Cold Mountain. Er war so peinlich, dass ich die erste halbe Stunde nur noch gefacepalmt habe. Als die Kidman dann aus der Kirche kam und die weiße Taube fliegen ließ (und ich sagte vorher noch: “Die lässt die Taube nicht fliegen. Das macht sie nicht. Das wäre zu peinlich.”), fing ich lauthals an zu lachen und mein damaliger Freund und ich verließen daraufhin die Vorstellung.
5. Wenn deinem Leben ein Soundtrack gegeben werden müsste, welchen würdest du wählen? Und warum?
Der Herr der Ringe aus dem Two Towers-Trailer. Nein, Scherz. Das ist viel zu dramatisch, wenn auch unglaublich episch. Ich nehme mich nicht ganz so ernst. Vielleicht würde das vor Prüfungen laufen. ^^
Die Musikauswahl ist für mich sehr schwierig, da je nach Laune eine andere Musik bevorzugt wird. Sehr passend zu mir ist aber dieser hier: Ich bin die Zerstreutheit in Person. Aber das zeichnet mich allein nicht aus. Man nehme eine gesunde Mischung. Im Moment am Ehesten dies, manchmal aber auch das hier
6. Frau Verteidigerin, Sie haben das Wort: Welcher Film, welche Serie hat, deiner Meinung nach, eine viel zu schlechte Bewertung auf moviepilot?
Schwer zu sagen. Da gibt es einige Filme. Ich finde, Titanic wird zu Unrecht gebasht. Er hat zu seiner Zeit mehr als seinen Zweck erfüllt, war technisch und erzählerisch top und die paar Schnulzszenen gibt es in anderen Filmen viel aufgesetzter. Ja, Céline Dion ist peinlich, aber damals hat alles aus meinen Augen gestimmt.
Over the Top ist episch! Muss viel höher bewertet werden! Wer schafft es, einen ganzen Film übers Armdrücken mit der völlig hemmungslosen Zurschaustellung sämtlicher Klischees so gut zu inszenieren wie Sylvester Stallone? Ansonsten hab ich eher meine Probleme mit den viel zu guten Bewertungen als mit den viel zu schlechten…
7. Bibbedi-bobbedi-buh: Du bist jetzt Königin von Hollywood! Was würdest du als erstes ändern?
Ich würde die belanglosen, austauschbaren Barbie-Puppen (und damit ist auch das männliche Geschlecht gemeint) gegen richtige Charakterdarsteller austauschen. Scheiß auf die sinkende Quote, ich will Gefühl, ich will echte Schauspielerei, ich will Mimik. Einige Püppchen dürften als Requisite bleiben, aber sie sind momentan viel zu häufig vertreten.
Darüber hinaus gäbe es für Kristen Stewart einen neuen Award: Der goldene Ziegelstein! Außerdem hätte Charlotte Gainsbourg lebenslanges Einreiseverbot. Jaja, jetzt kommen sie alle an mit “Aber die hat doch Mimik und ist kein Püppchen!” Ist mir egal, ich finde sie pfui bäh.
Weitere Änderungen wären: Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach meiner neuen Villa und einen Hubschrauberflugschein inklusive Hubschrauber. Und einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Villen meiner Freunde und Familie, die ich ihnen natürlich auch kaufen würde. Aber ich schweife ab. Das wäre so das Wesentlichste. Danke für die Aufmerksamkeit.