Mit An einem klaren Tag inszenierte die talentierte Regisseurin Gaby Dellal eine empfindsame Charakterstudie, die nicht zu sehr ins Melodramatische abdriftet, sondern das ernste Thema stets mit genügend Witz und Lachern aufarbeitet.
Sein ganzes Leben lang schuftete Frank als Arbeiter in der nahe gelegenen Werft in seinem Heimatort. Als er jedoch eines Tages völlig überraschend entlassen wird, bricht für den stolzen Mann eine Welt zusammen. Ohne den immer wiederkehrenden Alltag verliert Frank schon bald jeglichen Halt im Leben und droht zunehmend abzurutschen. Die Pein scheint nicht größer werden zu können, als er bei seiner Schwiegertochter Angela, die beim Arbeitsamt arbeitet, nach einem neuen Job suchen muss. Während einer Überfahrt nach Frankreich hat der niedergeschlagene Arbeitslose allerdings eine zündende Idee: Er will den Ärmelkanal von Dover nach Calais durchschwimmen. Unterstützt wird er bei diesem tollkühnen Plan von seinen Freunden Chan, Eddie, Norman und Danny. Das tägliche Training sowie das feste Ziel vor Augen hilft Frank dabei, wieder einen Sinn im Leben zu sehen. Seine nichtsahnende Frau Joan, welche die Familie notdürftig als Busfahrerin über Wasser hält, soll von der Idee allerdings zunächst nichts erfahren.
Der Film wurde bei den British Academy-Awards mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Und auch die Darsteller, obwohl zum großen Teil unerfahren, glänzen mit glaubwürdigen Leistungen, welche die Gefühle und Emotionen direkt ins Wohnzimmer transportieren.
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Was? An einem klaren Tag
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Wo? WDR
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Wann?
23.30 Uhr (Laufzeit: 98 Minuten)