Bei einer virtuellen Reunion des Der Herr der Ringe: Die Gefährten-Casts erinnerte sich Andy Serkis zurück an den Augenblick, in dem er zum ersten Mal von Peter Jacksons Filmprojekt hörte. Es sei ein "interessanter" Anruf von seinem Agenten gewesen. Noch viel interessanter ist allerdings, dass Andy Serkis von Gollum abgeraten wurde. Motion Capure war damals noch neu und Serkis sollte ein Pionier auf dem Gebiet werden.
Andy Serkis wurde wegen Motion Capture von Der Herr der Ringe abgeraten
Wie die Seite Winter is coming berichtet, besprach Andy Serkis diese Neuigkeiten mit einem Schauspielkollegen während der Dreharbeiten zu einem anderen Film:
Ich erinnere mich, dass ich in Prag an einer Adaption von Oliver Twist arbeitete und zu einem anderen Schauspieler, mit dem ich zusammenarbeitete, sagte: 'Ich glaube, ich gehe nach Neuseeland, um diese digitale Figur zu spielen.'
Der Kollege hatte für die Motion Capture-Idee nichts übrig:
Er sagte: 'Nun, wird dein Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen sein?' Ich sagte: 'Nein, wird es nicht.' Er sagte: 'Kumpel, ich würde es nicht mal mit einer Kneifzange anfassen.'
Im Jahr 2001 war Motion Capture als Technologie neu und relativ unbekannt – noch nicht einmal der Regisseur Peter Jackson war sich sicher, inwiefern Motion Capture auf der Leinwand funktionieren würde.
Dank seiner Neugierde wurde Andy Serkis zum Pionier der neuen Technologie
Bei Motion Capture handelt es sich um ein Tracking-Verfahren, bei dem Daten von Lebewesen oder Objekten aufgenommen werden können. Diese Daten werden an ein Computerprogramm gesendet und erzeugen täuschend echte Bewegungsmuster in virtuellen Räumen. Bestimmt habt ihr schonmal Making-of-Bilder davon gesehen, bei denen Schauspieler:innen viele kleine Punkte im Gesicht haben.
Wie wir heute alle wissen, hörte Andy Serkis nicht auf seinen Kollegen und lieferte in allen drei Teilen von Herr der Ringe seine berühmte Performance als Gollum. Serkis wurde zum Pionier auf dem Motion Capture-Gebiet und kannte sich in Hollywood wie kein zweiter mit Motion Capture-Performances aus.
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Im Anschluss an die Herr der Ringe-Trilogie wurde Serkis deshalb auch in vielen weiteren Filmen wie beispielsweise King Kong, Planet der Affen: Prevolutin oder Star Wars 8: Die letzten Jedi mit weiteren Motion Capture-Auftritten betraut. Er gründete mit dem The Imaginarium Studios sogar eine eigene Produktionsfirma, die auf Motion Capture-Technologie spezialisiert ist.