Mit Antonio, ihm schmeckt's nicht! verfrachtet Regisseur Sven Unterwaldt Jr. (7 Zwerge - Männer allein im Wald) die Fortsetzung von Neele Leana Vollmars Culture-Clash-Komödie Maria, ihm schmeckt's nicht! in die amerikanische Wolkenkratzer-Stadt New York, wo das frischgebackene Ehepaar endlich allein die Flitterwochen genießen will. Doch in New York taucht unangemeldet Schwiegervater Antonio auf.
Christian Ulmen und Mina Tander kehren für die Fortsetzung beide in ihren bekannten Rollen zurück, die sie schon 2009 besetzten. In der Rolle des italienischen Schwiegerpapas sehen wir jedoch nicht Lino Banfi; seine Rolle übernimmt diesmal Alessandro Bressanello. Auch er sorgt für eine Menge Reibungsfläche zwischen allen Beteiligten. Und das, obwohl Sarah (Mina Tander) schwanger ist.
Wir haben nachgeguckt, wie die deutsche Kritik Antonio, ihm schmeckt's nicht! aufgenommen hat.
Zuerst natürlich die harten Fakten:
- 4 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 3,8
- 4 Kritiken und 0 Kommentare
- 17 Vormerkungen, 4 sind nicht interessiert
Gaby Sikorski lobte bei Programmkino die Schauspieler, die den Film trotz schlechten Änderungen der Buchvorlage zu einem Spaß machen:
Ein paar schöne Überraschungen gibt es dennoch. Christian Ulmen macht aus Jan im Verlauf der turbulenten Handlung einen Mann am Rande des Nervenzusammenbruchs und wird dabei immer komischer. Alessandro Bressanello, der „neue“ Antonio nach Lino Banfi, entpuppt sich als extrem leidenschaftlicher Schauspieler, dem zu viel nicht genug ist. Er ist ein Freund lauter Töne und wilder Gesten. Gemeinsam reißen die beiden Vollblutmimen die Geschichte an sich und springen dermaßen rasant durch den Plot, dass die Ungereimtheiten kaum noch auffallen.
Martin Schwickert schrieb bei Epd Film angewidert von einer mehr als biederen Culture-Clash-Komödie:
Besonders peinlich wirken die küchenpsychologischen Motivationen der Charaktere, die den Hass der Tochter auf den Vater notdürftig mit frühkindlichen Lügengeschichten motivieren und dessen Emigrantensehnsüchte mit Millionärsklischees bebildern, um am Schluss alles wieder schnell in biederem Wohlgefallen auflösen zu können.
Bei Kino-Zeit berichtete Falk Straub, wie unrhythmisch der Film auf ihn wirkte:
Auch die übrigen Handlungsstränge, denn bei Jans und Antonios amourösem Missverständnis bleibt es freilich nicht, gehen [Drehbuchautor Daniel] Speck nicht so recht von der Hand. Das Publikum hat stets das Gefühl, Stückwerk zu betrachten, was nicht zuletzt am Schauspiel liegt. Lino Banfi, der dem ersten Teil als Antonio die nötige Würze verlieh, ist in der Fortsetzung nicht mehr mit von der Partie. Zwischen Alessandro Bressanello und Christian Ulmen fehlt schlicht der Pfeffer. Und auch das Timing lässt Antonio, ihm schmeckt's nicht! schmerzlich vermissen. Die Pointen sind kaum einmal richtig getaktet – weder in den einzelnen Szenen noch in deren Abfolge.
Alexander Jodl von Kino.de beschrieb den Film in seinem Fazit als angenehmes Wassereis-Kino für den Sommer:
Vielen Überraschungen oder ein origineller Twist sind nicht die starke Seite von „Antonio, ihm schmeckt’s nicht“. Dafür sympathische Charaktere, verstrickt in einen Familienreigen, den zu betrachten durchaus Freude bereitet. Typisch deutsche Sommerkomödie: Macht sofort gute Laune, bietet Genuss ohne Reue, gefühlt schnell vorbei – und mit wenig Substanz. Quasi das filmische Pendant zu einem Wassereis.
Bei der Abendzeitung München sprach Martin Schwickert eher von generischer Kost statt erfrischendem Wassereis:
Hundert Prozent überraschungsfrei stolpert dieses Lustspiel durch die Straßen von New York. Man glaubt die Dialoge mitsprechen zu können, noch bevor die Schauspieler Luft geholt haben, und immer wenn man hofft, dass die Filmemacher vielleicht diese eine vorhersehbare Drehbuchverwicklung auslassen, kommt sie auch schon kalauernd um die Ecke geschlürft.
Fazit zu Antonio, ihm schmeckt's nicht:
Die Kritiker scheinen nicht wirklich begeistert zu sein von Christian Ulmens neuem Film. Bei den Schauspielern ist man sich etwas uneinig, aus den Kritiken geht jedoch relativ einstimmig hervor, dass Antonio, ihm schmeckt's nicht! nicht nur keine gute Fortsetzung, sondern auch so kein guter Film ist.