Achtung, es folgen Spoiler zu Auslöschung: Über Auslöschung von Alex Garland wird viel diskutiert, vor allem das uneindeutige Ende des Films bereitet dem Publikum Kopfzerbrechen. Wie Slashfilm berichtet, hätte der Film allerdings ein ganz anderes Ende haben sollen, dass weitaus weniger mysteriös gewesen wäre.
Das offene Ende von Auslöschung
Tatsächlich endet Auslöschung damit, dass die Biologin Lena (Natalie Portman) innerhalb des Schimmers auf den scheinbaren Ursprung des Phänomens trifft. Sie begegnet einem humanoiden Wesen, das beginnt, jede ihrer Bewegungen zu spiegeln und nachzuahmen, bis es sich schließlich in ein exakte Kopie von ihr selbst verwandelt. Lena schafft es, das Wesen zu zerstören, der Schimmer löst sich auf und Lena wird mit ihrem Mann Kane (Oscar Isaac) vereint. Auf Lenas Nachfragen zu seiner Identität hin gibt dieser jedoch zu, nicht wirklich Kane zu sein und auf seine Gegenfrage gibt Lena wiederum keine Antwort. Als sich die beiden umarmen, ist ein merkwürdiger Schimmer in ihren Augen zu sehen.
Es ist nicht wirklich möglich, all dies klar zu deuten. Viel eher lässt das Ende von Auslöschung viele verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten offen. Es ist jedoch eindeutig, dass der Schimmer zwar verschwunden ist, jedoch auf gewisse Art und Weise in Lena und Kane weiterbesteht. Das ist es auch, was das Ende so unheimlich und interessant macht: Genauso wie die Charaktere selbst haben auch wir keine Ahnung, was das außerirdische Wesen will und was als nächstes passiert. Wir wissen nicht, was mit Lena und Kane geschehen wird, wir wissen lediglich, dass sie nicht dieselben und nicht mehr ganz menschlich sind. Eine ältere Version des Skripts verhält sich da komplett anders und liefert ein alternatives Ende, das durchaus Klarheit geschaffen hätte.
So unterscheidet sich das alternative Ende
Der erste Unterschied vom offenen zum klareren Ende ist, dass Alex Garland in dieser älteren Version des Skripts explizit darauf hinweist, dass wir nicht wissen, ob es sich bei der Lena, die zurückkehrt, um sie selbst oder um ihren Doppelgänger handelt. Selbst wenn es in der aktuellen Version durchaus Spielraum gibt, um zu behaupten, dass Lenas Doppelgängerin sie in der Außenwelt ersetzt hat, scheint es doch unwahrscheinlich zu sein. Schließlich sehen wir die Phosphorbombe in den Händen der Doppelgängerin explodieren, die daraufhin verbrennt und alles um sie herum anzündet.
Wo das ältere Skript jedoch wirklich deutlich von der aktuellen Version abweicht, sind die allerletzten Szenen. Als Lena (oder ihre Doppelgängerin) am Ende auf Kane trifft, sollen laut dem älteren Skript draußen im Nachthimmel erst eine, dann immer mehr Sternschnuppen zu sehen sein. Anschließend wird zur inneren Erdatmosphäre geschnitten und wir erkennen, dass es sich bei den Sternschnuppen um fallende Meteoriten handelt. Als einer der Meteoriten aufbricht, sehen wir, dass in seinem Inneren etwas schimmert.
Dieses alternative Ende weist auf eine Invasion der Erde durch die merkwürdigen außerirdischen Wesen hin. Während auch das aktuelle Ende des Films dies durch Lenas und Kanes schimmernde Augen andeutet, ist dort nicht offensichtlich, was passieren wird bzw. was die Absichten der Lebensform sei könnten. Zwar wissen wir natürlich noch immer nicht, wie sich diese Invasion letztendlich auf der Erde ausspielen wird, das Ganze ist jedoch weitaus weniger mysteriös.
Unheimlich sind beide Varianten und in beiden Fällen steht fest, dass nichts mehr ist, wie es einst war. Die aktuelle Version steht letztendlich für das Konzept, dass es manchmal unheimlicher ist, die Bedrohung nicht zu sehen, als sie zu zeigen.
Welches Ende von Auslöschung gefällt euch besser?