Ein unentschlossener gebrochener Mann kommt in eine neue Welt, die ihm zunächst höchst feindselig erscheint. Dies ändert sich erst, nachdem er eine Eingeborene kennenlernt, die ihm die schönen Seiten dieser Welt zeigt, ihm neuen Mut gibt und einen Wechsel in seiner inneren Einstellung erreicht. Plötzlich beginnt sich der junge Held für die einst gehasste Umgebung einzusetzen und stirbt für sie sogar einen symbolischen Tod, nur um als vollständiges Mitglied der neuen Gruppe und besserer Mensch wiedergeboren zu werden. Und sie leben glücklich bis an ihr Lebensende…
Welcher Film wir hier beschrieben? Wisst ihr die Antwort? Avatar – Aufbruch nach Pandora? Richtig! Pocahontas? Auch fast richtig! Pascal Boogaert hat die Probe aufs Exempel gemacht und siehe da: Avatar – Aufbruch nach Pandora von James Cameron ist nichts anderes als ein heimliches Remake von Walt Disneys Pocahontas. Bloß mit Happy-End.
Doch genau genommen ähneln beide Filme auch Der mit dem Wolf tanzt. Und dieser kann wiederum nicht seine Verwandtschaft zu Robinson Crusoe leugnen. Wir können bei all diesen Filmen auch gewisse Parallelen zu Krieg der Sterne erkennen, welcher wiederum nur ein heimliches Remake von Die Verborgene Festung von Akira Kurosawa ist.
Das liegt daran, dass Helden nicht erst seit Dezember 2009 ausziehen, um auf ihrer abenteuerlichen Reise eine innere Reife zu erfahren. Bereits die Artusromane des Mittelalters hatten dieses Muster, das sogar schon seit der Antike und in der Bibel genutzt wird. Seit wir begonnen haben, uns Geschichten zu erzählen, lieben wir die Idee, dass die Widrigkeiten unseres Lebensweges einen tieferen Sinn haben und wir durch sie zu besseren Menschen werden können. Und unsere Heldengeschichten spiegeln das wieder. Umfassend erforscht wurde dieses Handlungsmotiv übrigens bereits in Der Heros in tausend Gestalten von Joseph Campbell, über das ihr hier mehr erfahren könnt.
James Cameron hat natürlich nicht das Rad neu erfunden, auch wenn er das gern von sich behauptet. Er hat es nur sehr effektiv in die dritte Dimension gerollt und mit symbolischen Anspielungen auf unsere Gegenwart vollgestopft.
Hier seht ihr das Beweisbild:
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