Avengers 4: Endgame - So stehen die Chancen bei den Oscars für den Marvel-Film

23.06.2019 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ein Goldjunge für den Eisenmann? Die Oscar-Chancen von Avengers: EndgameDisney
5
1
Während das MCU die Kinokassen schon lange erobert hat, fehlt den Marvel Studios-Filmen immer noch ein großer Oscar. Lest, wie die Chancen für Avengers: Endgame stehen.

An den Kassen trennen Avengers 4: Endgame nur noch etwa 44 Millionen US-Dollar vom Titel Erfolgreichster Film der Kinogeschichte. Doch neben diesem durchaus erreichbaren Ziel gibt es für Marvel noch ein anderes: endlich einen großen Oscar für einen MCU-Film gewinnen! Wir putzen die Glaskugel und schauen, wie wahrscheinlich einer der Goldjungen für das Endspiel ist.

Bester Film Avengers: Endgame?

2019 konnten die Marvel Studios sich über die ersten Oscars für einen MCU-Film freuen: Black Panther gewann für die Beste Musik, die Besten Kostüme und das Beste Produktionsdesign. Zwar war er auch als erstes MCU-Abenteuer für den Besten Film nominiert, konnte hier aber nicht siegen. Könnte dies nun Avengers: Endgame gelingen?

Statistisch gesehen ist Avengers: Endgame auf einem guten Weg, wie Collider  vorrechnet. Drei der letzten vier Filme, die den Titel Erfolgreichster Film der Kinogeschichte trugen, wurden auch bei den Oscars als Bester Film nominiert: Avatar, Titanic und E.T. the Extra-Terrestrial.

Wenn Endgame also durch seine Wiederveröffentlichung noch knapp vier Dutzend Millionen scheffelt, steigen auch die Oscar-Chancen. Solch ein Mega-Erfolg lässt sich zudem auch jenseits statistischer Zwänge schwer ignorieren, zumal die Oscars nach wie vor um Relevanz bei jüngeren Zuschauern kämpfen.

Nominierung ja, Sieg nein

Allerdings warnt IndieWire , dass die Gewinnchancen recht gering wären. Der Grund? Die Academy-Wähler bevorzugen Filme von Autorenfilmern, also solche, die deutlich die Handschrift ihrer Regisseure aufweisen. Etwas, das die Russo-Brüder nicht so recht für sich in Anspruch nehmen könnten.

Außerdem mache Endgame im Gegensatz zu Siegern wie Die Rückkehr des Königs (als Abschluss der innovativen Herr der Ringe-Trilogie) und Fast-Siegern wie Avatar nichts wirklich neu. Avengers 4 sehe aus wie ein gewöhnlicher MCU-Film und klinge auch so. Zudem würde die Riesenhaftigkeit des Marvel-Studios Disney, das nach dem Fox-Kauf noch mehr an Dominanz zugelegt hat, die Wähler eher verschrecken.

Während also eine Nominierung als Bester Film durchaus möglich ist, sollte niemand ein Vermögen von Tony Stark-Ausmaßen auf einen Sieg von Endgame setzen. Der Superhelden-Milliardär ist allerdings ein gutes Stichwort für die zweite Chance auf einen Groß-Oscar des Rückkampfs gegen Thanos.

Bester (Neben-)Darsteller Robert Downey Jr.?

Zahlreiche Oscar-Beobachter sind sich einig, dass ein Darsteller-Oscar für Robert Downey Jr. kein Fiebertraum von Kevin Feige bleiben muss. Hier würden aber nicht nur Downey Jr.s Schauspielkünste in Endgame eine Rolle spielen, ausgezeichnet würde damit quasi ein Gesamtkunstwerk.

Grundlage wäre laut IndieWire der "ergreifende emotionale Bogen" von Tony Stark in Endgame. Screen Rant  und Vanity Fair  ergänzen, dass es auch die Parallele zwischen dem Leinwandleben Tonys und dem echten Leben Robert Downey Jr.s sein könnte, welche die Academy bezirzt: Wie sich Stark vom egoistischen Waffenfabrikanten zum selbstlosen Superhelden wandelte, entkam Downey Jr. seiner Drogensucht und schaffte nach einem Gefängnisaufenthalt ein Comeback.

Ein Oscar für 11 Jahre Tony Stark und MCU

Zudem könnten die Oscar-Wähler Robert Downey Jr. quasi stellvertretend für das MCU nominieren bzw. auszeichnen, dessen Grundstein sein Debüt als Iron Man legte. Zumal er bereits zwei Oscarnominierungen sein Eigen nennen kann, einmal als Haupt-, einmal als Nebendarsteller.

Ein weiterer Vorteil: Wenn Anfang 2020 die Nominierungsphase anläuft, dürfte Downey Jr.s Tony Stark dank seiner 11-jährigen Leinwandpräsenz immer noch im Gedächtnis sein, während Endgame als Film schon langsam der Vergessenheit anheimfällt.

Auf die Gesamtleistung von Robert Downey Jr. zielte auch Endgame-Co-Regisseur Joe Russo Anfang Mai in der Washington Post  ab. Nicht nur sei seine Arbeit in all den Jahren "atemberaubend", seine letzten vier Auftritte "phänomenal": Für seinen "anregenden Beitrag zur Popkultur" verdiene er einen Oscar "vielleicht mehr als jeder andere in den letzten 40 Jahren".

Iron Man-Regisseur Jon Favreau wies bei Variety  ebenfalls auf die Besonderheit der Leistung hin, einen Charakter über so viele Filme hinweg zu entwickeln.

Marvel meint's ernst

Ein Tweet von Erik Davis  von der Kinokarten-Verkaufsfirma Fandango lieferte Anfang Mai 2019 einen ersten Hinweis, dass es den Marvel Studios ernst ist mit Endgame und den Oscars: Das Studio habe eine große Vorführung des Films für Academy-Mitglieder veranstaltet.

Doch egal, ob es für Endgame letztendlich zu einem großen Oscar reicht oder vielleicht nur zu einer Handvoll Spezial-Awards für die einzelnen Avengers wie einst den sieben Mini-Oscars für Walt Disneys Schneewittchen: Mit dem Gewinn von drei MTV Movie & TV Awards für den Besten Film, Josh Brolin als Bester Schurke und Robert Downey Jr. als Bester Held hat Avengers 4 seine ersten Preise bereits sicher.

Was haltet ihr von einem Oscar für Endgame in einer der großen Kategorien?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News