Beinahe ein Jahr ist es mittlerweile her, seit ich mit drei meiner besten Freunde im Kino saß und dem Duell der Comic-Giganten entgegenfieberte. Knapp drei Stunden später verließen wir den Saal und seither tobt ein Konflikt in mir, den ich noch immer nicht gänzlich in Worte fassen kann, es hingegen dennoch versuchen möchte. Auf meinen Kinobesuch folgten viele Diskussionen über den Film, auch hier mit einigen befreundeten Moviepiloten und eine Frage zog sich beinahe wie ein roter Faden durch sämtliche dieser Unterhaltungen: Wie kann es sein, dass ich Batman v Superman: Dawn of Justice tatsächlich mag?
Manch einer behauptete, ich könne den Film lediglich aufgrund der "Tatsache" mögen, dass ich ein DC-Fanboy sei. Ich mache keinerlei Hehl darum, ein großer Fan von DC Comics und den Figuren des Verlags zu sein; speziell meine letztjährige Artikelreihe The Road to the Justice League dürfte dies belegen, in die ich mein gesamtes Herzblut fließen ließ. Doch auch andere Comic-Charaktere habe ich über die Jahre in mein Herz geschlossen: Spider-Man gehört seit jeher zu meinen absoluten Lieblings-Figuren, Deadpool begleite ich liebend gerne auf seinen aberwitzigen Abenteuern und auch (Anti-)Helden anderer Comic-Häuser wie beispielsweise Jackie "The Darkness" Estacado oder Spawn stehen bei mir hoch im Kurs. Ich liebe Comics und das verleugne ich nicht, denn sie sind seit meiner Kindheit ein fester Bestandteil meines Lebens, etwas, das mich nie wirklich verlassen hat und in den vergangenen Jahren wieder stärker in seinen Bann ziehen konnte. Doch wie stehe ich denn nun wirklich zu Batman v Superman und wie kann es sein, dass ich dem Film, sowohl in der Kinoversion als auch als Ultimate Cut, Positives abgewinnen kann?
Man of Steel
Be their hero, Clark. Be their angel, be their monument, be anything they need you to be... or be none of it. You don't owe this world a thing. You never did.
Ich muss gestehen, als ich Zack Snyders Man of Steel damals im Kino zum ersten Mal sah, konnte ich mich nicht so recht mit seiner Vision der Figur anfreunden; dies lag keineswegs am Darsteller des Charakters, sondern eher an einigen stilistischen Entscheidungen, die getroffen wurden, um Superman einer neuen Generation von Kinogängern näher zu bringen. An Henry Cavill hatte ich hingegen bereits vor fast vier Jahren nichts auszusetzen, denn meiner Meinung nach passt er nahezu perfekt in die Rolle des Manns aus Stahl, weshalb ich mich freue, dass er diesen Part für Batman v Superman erneut einnahm. Einmal mehr ist sein Clark Kent/Kal-El das Herz des Films und DIE zentrale Figur innerhalb der Handlung. Der letzte Kryptonier ist noch immer auf der Suche nach seinem Platz in der Welt sowie seinem eigenen Ich. Er ist ein Getriebener, der versucht Gutes zu bewirken, dabei jedoch immer wieder im Zentrum zahlreicher Debatten steht, die sich zumeist darum drehen, ob es für ein Gott gleiches Wesen wie Superman tatsächlich einen Platz auf unserer Erde geben kann. Leider haben seine guten Absichten nicht immer Gutes zur Folge, weshalb sich der Mann aus Stahl dazu bereit erklärt, sich vor dem Kapitol zu seinen Taten zu äußern. Supermans Suche nach seiner wahren Identität sowie seinem Platz in der Welt ist es, was diesen Charakter so interessant macht und zu sehen, wie sich dieser übermenschliche Charakter ebenfalls mit sehr menschlichen Problemen befassen muss, mit sich hadert und er noch immer nicht genau weiß, wofür er wirklich kämpfen soll, machen Cavills Superman zu einer meiner persönlichen Lieblings-Inkarnationen des Man of Steel.
The Dark Knight Returns
This bat vigilante - it's like a one man reign of terror.
Ein Charakter, der im Vorfeld des Kinostarts gerade von Seiten vieler Fans scharf kritisiert wurde, war Gotham Citys Dunkler Ritter, Batman. So gerne ich einige der vorangegangenen Interpretationen dieses Charakters auch mochte, wie beispielsweise den hervorragenden Michael Keaton oder den stark aufspielenden Christian Bale; keine von ihnen traf den Ton, den ich mir seit einer gefühlten Ewigkeit bei der Umsetzung dieser Figur wünsche so perfekt wie die aus Batman v Superman. Snyders Batman ist brutaler, düsterer und verbitterter als seine Vorgänger, doch gerade diese Darstellung ist es, die mir so gefällt. Ben Afflecks physische Präsenz ist in jeder seiner Szenen absolut beeindruckend, speziell in einer Kampfszene, in welcher er eine ganze Gruppe von Luthors Schlägern spektakulär im Alleingang erledigt, und wenn sich sein Batman im Laufe der Handlung mit Superman misst, dann nehme ich es diesem Dunklen Ritter ab, dass er gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner mit den Mann aus Stahl eine Chance auf Erfolg hat - er ist ein Batman wie in den Comics und darauf habe ich persönlich bereits sehr lange gewartet. Der Film gewährt uns zudem einen tieferen Blick in die gequälte Seele Batmans; er führt dieses Leben bereits seit vielen Jahren und sein Kampf gegen das Verbrechen in Gotham City hat tiefe Narben - physisch wie psychisch - hinterlassen, die selbst heute noch nicht verheilt sind. wir bekommen hier einen Mann zu sehen, der sich bereits vor langer Zeit in seiner eigenen Finsternis verlor und seiner Obsession, das Böse zu bekämpfen, alles unterordnet.
Can power be innocent?
We, as a population on this planet, have been looking for a savior. Ninety percent of people believe in a higher power — and every religion believes in some sort messianic figure. And when this savior character actually comes to Earth, we want to make him abide by our rules? We have to understand that this is a paradigm shift. We have to start thinking beyond politics.
Batman v Superman ist kein typischer Superhelden-Film, denn Snyder verwendet viel Zeit darauf, uns die moralischen Ansichten und Standpunkte seiner Charaktere näher zu bringen. Die Action ist in den ersten beiden Akten des Films sehr gering dosiert und so lernen wir die menschliche Seite der beiden Protagonisten genauer kennen: Superman will Gutes in der Welt bewirken, seinem Leben und Wirken einen Sinn geben, doch er wird noch immer von Zweifeln geplagt, will den Vorstellungen seiner beiden Väter entsprechen und ist somit gefangen zwischen zwei Welten. Gleichzeitig wird großen Wert auf die oben bereits angerissene Diskussion rund um Superman gelegt. Wie würden wir Menschen reagieren, wenn ein Gott gleichen Wesen plötzlich unter uns auf der Erde wandelt? Mit Angst? Mit Abscheu? Mit Hass? Mit Unverständnis? Mit Dankbarkeit? Einige sehen im Mann aus Stahl einen Retter, einen Erlöser in höchster Not; andere hingegen fürchten sich vor ihm und vor dem was geschehen könnte, sollte er sich jemals gegen die Menschheit wenden oder seine schier grenzenlose Macht außer Kontrolle geraten. Die um Superman geführte Diskussion ist in meinen Augen nachvollziehbar und realistisch, ebenso wie die mit ihm verwobenen Hoffnungen und Ängste. All diese Debatten gehen auch am Mann aus Stahl nicht vorbei und sie sollen ihren vorläufigen Höhepunkt in einer Anhörung im Kapitol finden, bei der Kryptons letzter Sohn zu seinen Taten Stellung beziehen soll. Allerdings soll auch diese Untersuchung kein gutes Ende nehmen, denn der perfide Plan des Film-Bösewichts Lex Luthor gelingt und der Mann aus Stahl steht in den Trümmern des Kapitols, umringt von Flammen, mit sich hadernd, dass er diese Tragödie nicht verhindern konnte. Stellvertretend für einen Teil der Menschheit steht Batman, der sich ebenfalls davor fürchtet was passieren könnte, sollte sich Superman jemals als Gefahr für die Erde erweisen. Er beschließt, sich dem außerirdischen Wesen entgegenzustellen und dieses eigenhändig zur Rechenschaft zu ziehen, sollte dieses sich je als Bedrohung herausstellen, denn er will sich nie wieder so ohnmächtig fühlen wie damals, in jener traumatischen Nacht oder in den Momenten, in denen ihm gute Freunde und treue Weggefährten entrissen wurden.
World's Finest
The greatest gladiator match in the history of the world: God versus man; day versus night; Son of Krypton versus Bat of Gotham!
Die versprochene physische Konfrontation der beiden Comic-Giganten lässt lange auf sich warten und nimmt keine allzu große Rolle im Film ein - zudem fällt der Kampf zwischen dem Dunklen Ritter und dem Mann aus Stahl mit ungefähr zehn Minuten ebenfalls recht kurz aus; doch er soll sich als großer Wendepunkt für die Handlung entpuppen. Die Nacht ist bereits angebrochen, Regen fällt vom Himmel hinab und am Boden wartet bereits eine unheilvoll aussehende Gestalt auf das Eintreffen ihres Kontrahenten. Tiefrote Augen blicken auf den Menschen in seiner Rüstung hinab und als der Kryptonier auf der Erde aufschlägt beginnt diese zu beben und zerbirst unter seinen Füßen. Der Mann aus Stahl will seinen Gegner zum Umkehren bewegen, denn sie müssen nicht einander bekämpfen und sollten sie es doch tun, so stünden die Überlebenschancen Batmans nicht gut. Dieser lässt sich jedoch nicht beirren und grinst seinem Feind siegesgewiss an - der Kampf beginnt und schnell wird klar, mit welch einer Akribie sich der Dunkle Ritter auf dieses Kräftemessen vorbereitete, denn die Arena ist perfekt präpariert; Waffen wurden deponiert, Fallen gelegt und die Schwächen des Kryptoniers hat er penibel studiert: Der Operationstisch ist bereit, ebenso wie der Chirurg, der sein gesamtes Arsenal auffährt, um gegen seinen übermenschlichen Gegner zu bestehen - er hat es sogar geschafft, Kryptonit in eine Waffe zu verwandeln und nutzt seine wenigen Chancen geschickt, um seinem Gegenüber zu zeigen, zu was ein Mensch im Stande ist. Snyder inszeniert den Showdown zwischen Batman und Superman mit der ihm eigenen Bildgewalt wuchtig, vereinnahmend, überlebensgroß. Er traut sich, einen der beiden Kontrahenten als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehen zu lassen, was etwas ist, das ich so im Vorfeld des Films nicht unbedingt erwartet hatte, ihm jedoch hoch anrechne.
You're psychotic
That is a three syllable word for any thought too big for little minds.
Neben Batman wurde auch Jesse Eisenbergs Lex Luthor vor Filmstart argwöhnisch beäugt und musste im Nachhinein viel Kritik einstecken. Sein Lex sei zu verrückt, zu manisch und bewege sich zu nahe an Heath Ledgers Portrait des Jokers aus The Dark Knight. Eins vorneweg: Ich mag diese Version Lex Luthors, wenngleich es nicht meine Lieblings-Interpretation des Charakters ist. Dies liegt vermutlich auch an dem Umstand, dass ich die Prequel-Comics zum Film gelesen hatte und deshalb bereits im Vorfeld erahnen konnte, was für ein Charakter mich im Film erwarten würde. Doch selbst wenn ich diese Comics nicht gelesen hätte, hätte mir Eisenbergs Lex durchaus gefallen, denn auf die kurzen Prequel-Geschichten wird im Film quasi keinerlei Bezug genommen. Lex wird im Film als verängstigtes Kind gezeichnet, das versucht, dem Vermächtnis seines überlebensgroßen Vaters gerecht zu werden und sich gleichzeitig aus dessen Schatten lösen möchte. Im Zuge dieses Prozesses flüchtete er sich zusehends in die Religiosität und gerade diese neue Facette macht den Charakter für mich interessant und hebt ihn gleichzeitig von vorangegangenen Versionen dieser Figur ab. Auch als Bösewicht macht der neue Lex Luthor eine gute Figur, denn im Laufe des Films wird nach und nach sein finsterer Plan enthüllt, Superman und Batman sich gegenseitig umbringen zu lassen. Um sein Ziel zu erreichen ist ihm jedes Mittel recht, skrupellos geht er über Leichen und da er sich von Gott verlassen glaubt, erschafft er selbst neues Leben, um seinen Plan letztendlich doch noch erfolgreich vollendet zu wissen. Eisenbergs Lex wird als glaubhafter Psychopath und durchtriebenes Genie gezeichnet, der konsequent sein Ziel verfolgt und so Ereignisse in Gang setzt, die bedeutend größer sind als er selbst erahnen kann. Bereits in der Kino-Version des Films wird Lex' Plan ersichtlich, doch durch die zusätzlichen Szenen im später veröffentlichten Ultimate Cut wird dieser nochmals merklich greifbarer - so entsteht für mich ein interessanter Schurke, von dem ich mir in der Zukunft noch einiges erhoffe.
Dawn of Justice
Bruce! Listen to me now! It's Lois! Lois Lane! She's the key! Am I too soon? I'm too soon! You were right about him! You've always been right about him! Fear him! Find us, Bruce! You have to find us!
Batman v Superman kam nicht nur die Aufgabe zu die Ereignisse aus Man of Steel fortzusetzen, er musste gleichzeitig die Weichen für ein ganzes Film-Universum stellen, welches sich in den kommenden Jahren entfalten soll. Der Film ist somit gespickt mit zahlreichen Easter Eggs und Anspielungen auf die reichhaltige Comic-Lore der vergangenen sieben Jahrzehnte. Auf einige Charaktere, die im dieses Jahr erscheinenden Justice League eine größere Rolle spielen werden, konnte man bereits einen ersten Blick werfen, denn Wonder Woman bekommt eine Reihe Videodateien aus Lex Luthors Besitz zugespielt, in denen sie und wir beispielsweise Aufnahmen von Aquaman, The Flash oder auch Cyborg sehen kann/können. Ezra Millers Flash bekommt sogar noch eine weitere Szene, die zu Batmans apokalyptischer Knightmare-Vision führt und eine deutliche Anspielung auf eine mögliche düstere Zukunft des DC Extended Universe ist. Ein bedeutend größerer Part ist Prinzessin Diana beziehungsweise Wonder Woman zugedacht, die eine Nebenrolle bekleidet und im großen Finale zeigen kann, zu was sie wirklich im Stande ist. Für manche Fans waren diese Cameos zu plump, wieder andere störten sich an den Designs einiger Figuren, die sich optisch teils deutlich von ihren Comic-Pendants unterscheiden - gerade Flash und Doomsday wurden hier mitunter harsch kritisiert. Auch der Umstand, dass sich DC generell bedeutend weniger Zeit nimmt, um sein Cinematic Universe aufzubauen, sorgte für Unmut. Marvel baute sein MCU behutsam über mehrere Jahre auf und dessen erste Phase mündete im großen Superhelden-Treffen The Avengers. DC hingegen geht einen anderen Weg, will die verpasste Zeit aufholen und somit kommt Batman v Superman die undankbare Aufgabe zu, das Vorhaben DCEU aus der Taufe zu heben. Auch wenn ich verstehen kann, wenn man sich daran stört, so machen mir weder dieses Vorhaben noch die vielen Anspielungen diesen Film kaputt, denn meiner Meinung nach liegen dessen Probleme bedeutend tiefer.
Style over Substance?
Martha!
Mein wahres Problem mit Batman v Superman ist weder dessen Geschichte oder Charaktere noch seine Inszenierung, nein. Vielmehr sind es verpasste Chancen. Der Film besitzt viele im Grunde gute Ideen, doch wie diese umgesetzt wurden ist äußerst schade, denn so bleibt viel vorhandenes Potenzial auf der Strecke. Verdeutlichen möchte ich dies an der berühmt berüchtigten "Martha-Szene": Nach einem intensiven Kampf gelingt es dem Dunklen Ritter schließlich den vermeintlich unbesiegbaren Gott niederzuringen. Benommen liegt der Kryptonier im Dreck zu Batmans Stiefeln, unfähig sich zu wehren. Bruce schleift seinen Widersacher hinter sich her, wirft ihn nach vorne und ist bereit, ihm mit einem vorher platzierten Kryptonit-Speer den Todesstoß zu versetzen - doch dann zögert er: Martha... rette Martha...! Verunsichert hält Bruce inne und fragt, warum Superman gerade diesen Namen sagen muss. Allein die bloße Erwähnung des Namens Martha weckt in Bruce Wayne Erinnerungen an die dunkelste Stunde seines Lebens, den Moment, in dem seine Eltern vor seinen Augen kaltblütig ermordet wurden. Nun muss er erkennen, dass sein vermeintlicher Feind womöglich doch nicht so über- oder gar unmenschlich ist, wie er bisher vermutete, denn im Grunde seines Herzens ist auch Superman nur ein verängstigtes Kind, das Angst um seine Mutter hat, was etwas ist, das Bruce absolut nachvollziehen kann. Diese Szene ist essentiell für alle nachfolgenden Ereignisse, für alles, was im weiteren Verlauf des DCEU noch passieren könnte, denn hier beginnen beide einander zu verstehen und schließen sich zusammen, um die Welt zu retten. Die Art und Weise wie dieser Moment jedoch umgesetzt wurde ist schlicht zu plump, wodurch er seine emotionale Wucht verliert und sogar unfreiwillig komisch wirken kann. Auch an anderer Stelle wirken viele Ideen eher schlicht umgesetzt; es fehlt der Narration des Films mancherorts einfach an Substanz, was durch die audiovisuelle Opulenz gerne kaschiert wird. Es wirkt auf mich manchmal beinahe so, als versuche Snyder mit der schieren Wucht seiner Inszenierung die inhaltlichen Fehler zu erschlagen und somit ist Batman v Superman über lange Strecken zwar ein wahrlich gigantisches Superhelden-Epos, dem es jedoch nicht gelingt, sein gesamtes erzählerisches Potenzial auszuschöpfen - der Style scheint somit wirklich über die Substanz zu triumphieren.
Mein Fazit zu Batman v Superman: Dawn of Justice
https://www.youtube.com/watch?v=0WWzgGyAH6YWas macht einen Film zu einem Lieblingsfilm? Für mich muss ein solch spezieller Film einige "Anforderungen" erfüllen: Seine Atmosphäre muss mich packen, faszinieren und regelrecht in seine Welt hineinziehen. Seine Charaktere müssen mich mitreißen, wenn ich mit ihnen gemeinsam lachen, weinen, mich freuen und ärgern kann, dann ist für mich schon viel gewonnen. Ein solch spezieller Film braucht zudem das gewisse "Etwas", das ich nicht so wirklich in Worte fassen kann, was mich zurück zu meinem eingangs formulierten Problem führt. Ich liebe Snyders Bildgewalt, seinen Stil, der mich überwältigt und staunend das Geschehen verfolgen lässt. Dieses gewisse "Etwas" haben zudem ebenfalls die Charaktere für mich, sei es Afflecks verbitterter Batman, Cavills mit sich hadernder Mann aus Stahl oder Eisenbergs durchtriebener, fast manischer Lex Luthor - allerdings kann ich diesen Film nicht lieben, obwohl ich dies so gerne täte, denn obgleich er in manchen Aspekten herausragend, ja brillant ist, so halten ihn doch das verschenkte Potenzial einiger im Kern guter Ideen zurück. Als Comic-Fan macht es mir Snyders Aufeinandertreffen der Giganten wahrlich somit nicht leicht, denn nur allzu gerne würde ich Batman v Superman zu meinen Lieblingsfilmen zählen, doch leider kann ich dies (noch) nicht - er ist im wahrsten Sinne ein wundervolles Desaster.