Aus Literatur und Film hat die Wissenschaft viel gelernt. Wer hätte gedacht, dass sich Kapitän Nemo 100 Jahre später wirklich 2000 Meilen unter dem Meer bewegt. Aus dem Spielzeug von 007 haben die weltweiten Agenten-Dienste bestimmt das eine oder andere weiterentwickelt. Aber wie sieht es mit Oben aus, in dem Carl Fredricksen Heliumballons an seinem Haus befestigt, mit ihm und dem jungen Pfadfinder Russell in ein aufregendes Abenteuer nach Südamerika fliegt? Können Luftballons ein Haus nebst Bewohner und blindem Passagier in die Lüfte heben? Würde so etwas im wirklichen Leben funktionieren? Wie würde die Reisenden das Haus in die richtige Richtung steuern, und wie viele Ballons wären nötig, um wirklich abzuheben und davonzufliegen?
Fragen über Fragen, deren Antworten sich Eltern schon jetzt überlegen sollten, wenn die Sprösslinge nach dem Kinobesuch von Oben ihnen ein Loch in den Bauch fragen. Dann nämlich wird es heißen: Warum? Warum? Warum? Hier jetzt zwei der wichtigsten Antworten!
Der Pixarfilm Oben betreibt Cluster Ballooning
Die Kreativen der Pixar-Schmiede haben sich eigentlich nur bei einer neuen Sportart umgesehen. Beim Extremsport Cluster Ballooning werden Leute an Heliumballons festgemacht und steigen in die Lüfte. Um aufzusteigen, werfen sie Ballast ab und können so Höhen von bis zu 6000 Meter erreichen! Das Manövrieren ist etwas schwierig, weil die Ballon-Bündel einfach in die Richtung fliegen, in die der Wind sie treibt. Aber weil in verschiedenen Höhen unterschiedliche Windrichtungen herrschen, kann die Fahrt durch Änderung der Höhe gesteuert werden. Ein Haus könnte also auch aufsteigen, sogar in eine ganz bestimmte Richtung fliegen, wenn schwere Dinge herausgeworfen werden.
Pixar schwindelt bei Oben etwas bei der Anzahl der Ballon
Halten wir fest: Ein Haus könnte in die Luft steigen. Wie viele Luftballons brauchen wir dafür? Die Experten auf The Wired Science Blog haben herausgefunden, dass knapp 105.854 Ballons nötig werden, um ein Haus wie jenes von Rentner Carl Fredricksen in die Luft zu schicken. Pixar hat aber nach eigenen Aussagen weniger Ballons benutzt: nur 10.297 Ballons für die meisten Flugszenen und 20.622 für den Augenblick, als das Haus vom Boden abhebt. Das ist wohl künstlerische Freiheit und nehmen wir dem Kreativteam nicht weiter übel.
Am 17. September kommt Oben in unsere Kinos. Dann können wir die einzelnen Ballons zählen, schauen, was so alles zum Lenken benutzt wird und welche Dinge aus den Fenstern fliegen, damit Höhe gemacht werden kann. Wir jedenfalls sind gespannt.