Bezauberndes Fantasy-Abenteuer im Anmarsch: So gut ist Die Legende von Ochi

22.04.2025 - 09:39 UhrVor 2 Tagen aktualisiert
Die Legende von Ochi
Plaion Pictures
Die Legende von Ochi
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Fantasy-Fans, zückt eure Rotstifte und setzt ein dickes Kreuz in den Kalender: Die Legende von Ochi bringt als Abenteuer all das mit, was sich im Kino gerade rar macht.

Wann war das letzte Mal, dass ihr euch in ein waschechtes Fantasy-Abenteuer zurückgelehnt habt, um ganz in einer Welt fernab der Realität zu versinken? Beim hinreißenden Film Die Legende von Ochi stellt sich genau dieses Gefühl von magischer Geborgenheit ein. Am 1. Mai 2025 kommt er in Deutschland ins Kino.

Endlich wieder Fantasy, die verzaubert: Die Legende von Ochi

Auf der abgelegenen Insel Carpathia, irgendwo in Osteuropa, glauben die Menschen noch an die Existenz übersinnlicher Kreaturen. Nachts trauen sie sich kaum nach draußen, obwohl die geheimnisvollen Wesen namens Ochi kaum je jemand gesichtet hat. Das hindert Maxim (Willem Dafoe) allerdings nicht daran, sie verbissen zu jagen, bevor das nächste Schaf dran glauben muss. Für seine Kampfmission hat er eine eigene Truppe lokaler Jungs wie Petro (Finn Wolfhard) um sich geschart.

Auch Maxims Tochter Yuri (Helena Zengel) trainiert seit dem Verschwinden ihrer Mutter Dasha (Emily Watson) für die Konfrontation mit den Ochi. Als sie allerdings ein verletztes Baby der fremden Spezies findet, muss sie überdenken, was sie über die Feinde weiß. Das Mädchen läuft von daheim weg, um das kleine Wesen nach Hause zu bringen. Nur leider nimmt Maxim die Verfolgung seiner "entführten" Tochter auf.

Schaut hier den Trailer zu Die Legende von Ochi

Die Legende von Ochi - Trailer (Deutsch) HD
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Optisch irgendwo zwischen Orang-Utan und Yeti angesiedelt, bilden die Ochi den Dreh- und Angelpunkt von Isaiah Saxons Regiedebüt. Schon Spielbergs E.T. - Der Außerirdische – ein offensichtlicher Referenzpunkt des Films – lehrte, die Fremdheit im Umgang mit dem Anderen lieben zu lernen. Mit trillernden Rufen ziehen die Ungeheuer auch hier zuverlässig in ihren Bann.

Die klar verständlichen Mission, nämlich die Suche nach der geheimen Heimat der Tierwesen, weckt darüber hinaus Erinnerungen an die Entdeckerlust der Goonies. So verdient dieser familienfreundliche Film sich überzeugend die Doppelbezeichnung als Fantasy-Abenteuer.

Die Legende von Ochi ist schon jetzt ein zeitloses Fantasy-Abenteuer

Der in körnigen Bildern erzählte Film Die Legende von Ochi wurde vom Ausnahme-Studio A24 (Everything Everywhere All at Once) finanziert. Als greifbare Kreatur erwachte die Titelfigur hier nicht am Computer, sondern als echte Puppe zum Leben und das ist angenehm offensichtlich. Fast fühlt man ihr seidiges Haar beim Zuschauen unter den Fingern. Die märchenhafte Kulisse Rumäniens trägt mit ihren Bergen und Tälern ebenso zum Fantasy-Charme bei.

Zugleich wirkt der verträumte Film eigenwillig aus der Zeit gefallen: Das Thema der Heimatsuche ist an keine Epoche gebunden. Supermärkte, Autos und Kleidungsstücke deuten eine Moderne an, entziehen sich in ihrer veralteten Aufmachung aber einer konkreten Einordnung. Wenn Willem Dafoe als Drill-Sergeant eine Ritterrüstung überstreift, mag das an Absurdität einen Schritt zu weit gehen. Doch Zweifel übertönt David Longstreths Abenteuer-Soundtrack problemlos mit aufgeregten Fanfaren und sphärischen Panflöten.

Details wie Ochi-förmige Vogelscheuchen unterfüttern die Fantasy mit einer gelebten Atmosphäre. Bei Yuris jugendlicher Sturheit oder den panischen Reaktionen der Umgebung auf das Fellbündel in ihrem Rucksack schimmert immer wieder ein verschmitzter Humor durch.

Baby Yoda kann einpacken: So niedlich war Fantasy lange nicht mehr

Am meisten punktet Die Legende von Ochi, wenn der Film sich an seine simple Fantasy-Mission hält. Nur Yuris eigene Familienbeziehungen kommen gelegentlich etwas wirr daher, wenn die Motive ihres Vaters und der plötzlich nicht mehr verschwundenen Mutter sich nicht sofort erschießen. Dass das Fantasy-Abenteuer trotz kleinerer Stolpersteine mitreißt, verdankt es einerseits Systemsprenger-Star Helena Zengel, die einmal mehr alle Regeln in den Wind schießen darf, und andererseits ihrer glaubhaften Beziehung zu dem fluffigen Begleiter.

Mit dem rotbraunen Fell, dem blauen Gesichtchen, übergroßen Ohren und kugelrunden Augen wird wohl kaum jemand sein Herz vor dem kleinen Ochi verschließen können. Star-Wars-Liebling Grogu (aka Baby Yoda) bekommt hier gerade ernsthafte Konkurrenz in Sachen Niedlichkeit. Selbst gefährlich fauchend ist der putzige Racker noch zum Dahinschmelzen. Dass die zwei nicht dieselbe Sprache sprechen, ist da zweitrangig.

Am Ende läuft in Die Legende von Ochi trotzdem alles auf die richtige Kommunikation hinaus. Wie verständigen sich zwei Spezies, die völlig verschiedene Wege der Artikulation besitzen? Am besten so, wie Die Legende von Ochi es vorführt: Indem wir unsere Herzen dem Staunen öffnen und uns in eine fremde Fantasy-Welt entführen lassen, die weniger auf Dialoge als auf die Sprache von Empfindungen setzt.

Die Legende von Ochi startet am 1. Mai 2025 in den deutschen Kinos.

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