Blade Runner 2049 - So entstand die visuell beeindruckende Sexszene

19.02.2018 - 18:30 Uhr
Blade Runner 2049Sony Pictures
In Blade Runner 2049 gibt es eine ganz besondere und visuell beeindruckende Sexszene. Wie kompliziert es war, diese auf die Leinwand zu bringen, verrät Regisseur Denis Villeneuve.

Officer K (Ryan Gosling) aus Blade Runner 2049 hat ein schweres Los gezogen: Seine Freundin Joi (Ana de Armas) ist ihm zwar treu und kümmert sich liebevoll um ihn, allerdings ist sie auch eine massenhaft hergestellte, künstliche Intelligenz in holografischer Form. Auf Körperkontakt muss das Paar also komplett verzichten - zumindest so lange, bis Joi die Replikanten-Prostituierte Mariette (Mackenzie Davis) als Unterstützung dazuholt und sich ihr quasi als Hologramm-Hülle überzieht. Die Frauen verschmelzen miteinander, und K kann seine Freundin zum erstem Mal berühren und mit ihr schlafen. Regisseur Denis Villeneuve verrät im Interview mit Vulture , dass diese Verschmelzung einer der anspruchsvollsten Spezialeffekte im gesamten Film war:

Joi und Mariette in Blade Runner 2049

"Wir haben eine Mischung aus sehr, sehr alten Methoden und modernster Technologie benutzt", beschreibt Denis Villeneuve die Entstehung der Szene, an der die Effekt-Spezialisten über ein ganzes Jahr arbeiteten. Das größte Problem sei dabei gewesen, dass beide Frauen sich nicht in perfekter Synchronität bewegen sollten: "Ich wollte nicht, dass Joi Marietta einfach umhüllt, ich wollte nicht, dass es sich magisch anfühlt. Ich wollte vielmehr, dass man die Grenzen der Technologie spüren kann", beschreibt Villeneuve seine Zielsetzung.

Jois und Mariettes Hände in Blade Runner 2049

Um diesen Effekt zu erzielen, ließ der Regisseur den Schauspielerinnen Ana de Armas und Mackenzie Davis viele Freiheiten: Wenn Joi für einen Moment der dominantere Part und ihre Gesichtszüge besser erkennbar sein sollten, durfte de Armas mit Ryan Gosling interagieren, wie sie es wollte. Im Anschluss sollte dann Davis ihre Bewegungen reproduzieren. Wenn hingegen Mariette deutlicher durchschimmern sollte, durfte zunächst sie frei mit Gosling spielen, bevor de Armas die Handlung nachmachte. Später wurden beide Aufnahmen dann digital übereinandergelegt.

Darüber hinaus wurden die Darstellerinnen aber auch noch in 3D eingescannt, sodass das Effekt-Team sie in den Momenten, in denen die Synchronität zwischen Hologramm und Replikantin fast perfekt ist, zu einer ganz neuen Frau verschmelzen lassen konnte. "Ich liebe es, dass man jederzeit die Präsenz der beiden Frauen spürt, aber es manchmal auch so wirkt, als fühle man noch die Anwesenheit einer dritten Frau", betont Denis Villeneuve.

Joi und Mariette in Blade Runner 2049

Für den Regisseur ist die Sexszene zwischen K, Joi und Mariette aber nicht nur ein beeindruckender Spezialeffekt. Vielmehr sehen wir darin gleich drei Dinge, die zum allerersten Mal geschehen: "Da ist ein Mann, der zum ersten Mal überhaupt von einer Frau berührt wird. Dann gibt es ein Hologramm, das sich zum ersten Mal als reale Person fühlt. Und dazu noch eine Prostituierte, die zum ersten Mal aus Liebe von einem Mann geküsst wird, und sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll."

Wohl auch dank der optischen Brillanz der Sex-Sequenz hat Blade Runner 2049 gute Chancen auf die Trophäe für die Besten visuellen Effekte bei der anstehenden Oscarverleihung. Die meisten Experten erwarten ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Villeneuves Dystopie-Thriller und Planet der Affen: Survival. Wir können sehr gespannt sein, welches Effekt-Team den Goldjungen am 04.03.2018 schließlich in die Luft recken darf.

Wie fandet ihr Blade Runner 2049?

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