Brendan Fraser feiert das emotionalste Comeback seit Jahren – aber sein Triumph beim Oscar ist in Gefahr

11.03.2023 - 12:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Brendan Fraser in The Whale
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Brendan Fraser in The Whale
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Brendan Fraser galt mit seiner Darbietung in The Whale lange als Oscar-Favorit. Nun hat er einen starken Konkurrenten. Bei welchen Kategorien es am Sonntag noch knapp wird, erfahrt ihr hier.

In der Nacht auf Montag wird der wichtigste Filmpreis in Hollywood vergeben. Einem Mann schien der Oscar 2023 so gut wie sicher: Brendan Fraser.

Seit Monaten wird der Die Mumie-Star für seine Darbietung im Kammerspiel The Whale gefeiert, auch weil er den Film trägt. Das berührende Finale seines Comebacks sollte der Oscar für den Besten Hauptdarsteller werden. Doch der wird ihm nun streitig gemacht. Warum Frasers Sieg bei den Academy Awards in Gefahr ist und welche Oscar-Rennen noch spannend werden, erfahrt ihr hier.

Brendan Fraser hat einen großen Konkurrenten beim Oscar

Frasers Darbietung in The Whale hat eigentlich alles, was die Academy of Motion Picture Arts and Sciences liebt: Eine körperliche Verwandlung, ernste Themen, die eingängig verpackt werden, und eine filmreife Story hinter den Kulissen. In diesem Fall ist das die Geschichte eines ehemaligen Blockbuster-Stars, der nach Jahren zurück ins Scheinwerferlicht kehrt und seine unterschätzten Talente unter Beweis zu stellt. Seit Monaten hat man deshalb das Gefühl, dass Hollywood Fraser einen Oscar als Krönung seines Comebacks gönnen würde. So einfach wird es am kommenden Sonntag aber nicht.

Der Oscar-Favorit heißt Austin Butler

Austin Butler in Elvis

Denn das Unwahrscheinliche wird immer realistischer: Austin Butler aus Elvis hat derzeit die besten Chancen auf den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Bei der Exptert:innen-Runde von Goldderby  wird er mehrheitlich als Favorit geführt, was diverse Gründe hat:

  • Austin Butler spielt mit Elvis eine amerikanische Ikone und das in einem finanziell erfolgreichen Film, den viele Academy-Mitglieder gesehen haben dürften.
  • Biopics und wahre Geschichten treffen einen Nerv bei der Academy, das zeigte letztes Jahr Will Smith mit seinem King Richard-Sieg.
  • Frasers Film The Whale ist bei der Academy nicht besonders beliebt. Während Elvis acht Nominierungen erhielt, kam das Drama von Darren Aronofsky nur auf schlappe drei Nominierungen, keine davon beim Besten Film.
  • Butler hat im Vorfeld den BAFTA für den besten Hauptdarsteller gewonnen. Der britische Filmpreis hat die Best Actor-Oscars zuletzt präzise "vorausgesagt": Die BAFTAs deuteten sowohl den Überraschungssieg von Anthony Hopkins 2020 an, als auch die Siege von Will Smith, Joaquin Phoenix, Rami Malek und anderen vor ihnen.

Die Hoffnung sollten Fraser-Fans aber nicht aufgeben. Für ihn spricht, dass er den Preis der amerikanischen Schauspieler-Vereinigung SAG gewonnen hat. Außerdem ist er im Gegensatz zu Butler ein Veteran der Branche. Traditionsgemäß zeigt die Academy bei den Darsteller-Preisen ein klares Bias für ältere Männer. Butler hingegen wäre der erste Best Actor-Gewinner, der in den 1990ern geboren wurde.

3 weitere Oscar-Rennen, die offen sind

Als Favorit der Verleihung geht der Science-Fiction-Film Everything Everywhere All at Once ins Rennen, der sich in Kategorien wie dem Besten Film, der Besten Hauptdarstellerin (Michelle Yeoh) und dem Besten Nebendarsteller (Ke Huy Quan) sehr gute Chancen ausrechnen kann.

Trotzdem gibt es ein paar Rennen, die noch spannend werden dürften. Dazu gehören:

  • Beste Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis (Everything Everywhere) hat gute Chancen, aber Kerry Condon (The Banshees of Inisherin) und Angela Bassett (Black Panther 2) könnten ihr den Oscar wegschnappen.
  • Beste Dokumentation: In dieser Kategorie könnte es richtig knapp werden. Die Favoriten sind die Vulkan-Forscher-Doku Feurige Liebe und das Dissidenten-Porträt Nawalny. Feurige Liebe liegt leicht vorn, weil die Doku den Preis der Editors Guild gewonnen hat, der häufig mit den Academy Awards übereinstimmt. Die Geschichte des russischen Oppositionsführers Alexei Nawalny jedoch bezwingt mit ihrer tagesaktuellen Relevanz.
  • Beste Kamera: Der deutsche Netflix-Film Im Westen nichts Neues könnte als Sieger in einigen technischen Kategorien von der Bühne gehen, darunter der Kamera-Preis. Allerdings ist das Feld hier offen. Elvis hat nämlich den Preis der Vereinigung der Kameraleute (ASC) gewonnen und mit Mandy Walker könnte die erste Frau überhaupt den Kamera-Oscar erhalten.

Da habt ihr es also: Trotz eines großen Favoriten in Form von EEAAO sind einige wichtige Oscar-Kategorien vor der Preisverleihung offen – und könnten über Sieg oder Niederlage in eurem Oscar-Tippspiel entscheiden.

Wo kann man die Oscars 2023 in Deutschland streamen?

  • Die Oscars werden in der Nacht vom 12. auf den 13. März verliehen.
  • Achtung: Dieses Jahr fängt die Verleihung bereits Montagnacht, 1 Uhr deutscher Zeit an.
  • ProSieben beginnt ab 23.30 Uhr mit der Berichterstattung rund um die Verleihung.
  • Parallel dazu kann man die Show in der Mediathek von ProSieben streamen.

Dieses Jahr führt zum dritten Mal Comedian Jimmy Kimmel durch die Verleihung. Der Host war auch der Moderator beim legendären Patzer, als La La Land anstelle von Moonlight als Sieger beim Besten Film verkündet wurde.

Moviepilot wird die Oscar-Verleihung dieses Jahr wieder mit einem Live-Blog begleiten.

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