Der US-Soldat Sam Cahill wird zum Einsatz nach Afghanistan einberufen und bittet seinen jüngeren Bruder Tommy (Jake Gyllenhaal), sich in der Zwischenzeit um seine Frau Grace (Natalie Portman) und das gemeinsame Kind zu kümmern. Das gelingt dem bis dahin eher unbeständigen und chaotischen Bruder zum Erstaunen aller relativ gut, vielleicht ein wenig zu gut. Denn nachdem Sam, gespielt von Tobey Maguire, als vermisst gemeldet wird, entwickelt sich zwischen Tommy und Grace eine Liebesbeziehung. Es kommt wie es kommen muss: Der für totgeglaubte Bruder kehrt zurück und nichts ist mehr wie es war. Traumatisiert vom Kriegsgeschehen und vor allem mental äußerst instabil versucht der Veteran, wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Dies wird erschwert, nachdem er der Beziehung seines Bruders zu seiner Frau auf die Schliche kommt. Die Situation eskaliert!
Brothers ist wieder einmal ein Remake, bei dem wir uns fragen, ob es – trotz Berücksichtigung aller Marktgesetze der amerikanischen Filmindustrie – wirklich notwendig war. Der Film hatte in Europa allenthalben gute Kritiken geerntet. Insbesondere wurde, wie hier zu lesen, die schauspielerische Leistung von Ulrich Thomsen gelobt, der im Original Brothers – Zwischen Brüdern die Rolle des Kriegsveteranen spielt. Auch der eigenwillige Dogma-Stil ist in der amerikanischen Version verschwunden. Letzterer hat dem Film aber erst seinen besonderen Charme verliehen. Jan Brachmann in der Berliner Zeitung kritisierte beim Kinostart jedoch, dass es der Regiearbeit von Susanne Bier an einer wirklichen Haltung zu ihrer im Film entwickelten Thematik fehle. Vielleicht gelingt das ja ihrem irischen Kollegen Jim Sheridan, der immerhin schon sechs Oscar-Nomnierungen zu Buche stehen hat und mit Filmen wie Mein linker Fuß, Im Namen des Vaters und In America durchaus ein Händchen für interessante Stoffe zeigte.
Dennoch, trotz der dramatischen Sequenz am Ende des Trailers scheint auch diese Produktion nicht wirklich an einen Film wie Die durch die Hölle gehen heranzukommen. Das ist ein bisschen schade, aber auch ein Gütesiegel für einen immer noch aktuellen Film.