Bushido hat im Laufe seiner Karriere festgestellt: Zeiten ändern Dich. Diese Message bringt er jetzt in einem auf seiner Autobiographie basierenden Film unter die Leute. Im Kino kann jeder den harten Werdegang des Rappers vom Dealer zum Millionär nachvollziehen. Bushido erklärt im Interview, was ihn zur Teilnahme am Film gereizt hat, und wie eng seine Beziehung zu Bernd Eichinger wirklich ist.
Wann hast Du zum ersten Mal gemerkt, dass Dein Leben filmreif sein könnte?
Bushido: Ehrlich gesagt, hatte ich nie das große Verlangen, etwas in meinem Leben zu erreichen, das verfilmt, vertont oder aufgeschrieben werden muss. Ich habe ja nicht mal freiwillig ein Buch geschrieben. Auf die Idee brachte mich eine Reporterin, nachdem sie ein langes Interview mit mir geführt hatte. Selbst meine Musik habe ich damals nie mit der Idee gemacht, reich und berühmt zu werden. Ich brauchte nur irgendwas, das mich cool macht, damit ich Frauen ansprechen kann. Jetzt ist alles auf angenehme Weise ein bisschen aus den Fugen geraten. Das Buch war ein Erfolg. Dann kommt auch noch Bernd Eichinger und sagt: Wenn Du Bock hast, verfilme ich Dein Leben.
Haben sich viele Produzenten darum bemüht, einen Film mit Dir zu drehen?
Bushido: Es gab immer mal wieder Angebote. Die haben mich aber nicht gereizt. Zum Beispiel sollte eine kleine Ära aus meinem Leben als Fernsehmehrteiler verfilmt werden und ich hätte das aus dem Off kommentieren sollen. Das ging so in Richtung: Ausländer haben es in Deutschland ganz schwer. Wo ich immer nur denke: Was ist los mit Euch? Mir geht es gut. Ich bin Deutscher. Hier ist mein deutscher Pass! Mir droht keine Abschiebung! Ehrlich, in keinem Land kannst Du als Ausländer mehr Scheiße bauen als in Deutschland.
Wie kam es zum Projekt Zeiten ändern Dich?
Bushido: Richtig los ging es, als mein Buch fertig war. Dann kamen einige Produktionsfirmen auf mich zu. Vom Bauchgefühl her war nichts dabei, was mich ansprach. Sehr früh schickte auch Martin Moszkowicz von der Constantin eine Mail, die aber im Outlook-Ordner meines ehemaligen Presseagenten verschwand. Als ich den Typen gefeuert habe, musste ich bei der Übergabe seine Mails sortieren. So fand ich auch Martins Schreiben mit seiner Handynummer und habe ihn angerufen.
Wie viel Zeit war zwischen seiner Mail und Deinem Anruf vergangen?
Bushido: Sechs Wochen. Er hatte gar nicht mehr mit mir gerechnet. (lacht) Er schlug ein Treffen in Berlin vor, um mit mir über ein Filmprojekt zu sprechen. Ich sagte ihm: „Herr Moszkowicz, wenn Sie nur Autogramme für Ihre Neffen brauchen, schicke ich Ihnen die per Post zu. Dafür müssen wir uns nicht extra treffen.“ Aber ich merkte schon am Telefon: Er ist wirklich ein Entscheider. Dann haben wir uns in Berlin bei Starbucks getroffen.
Wieso bei Starbucks?
Bushido: Das wollte ich so. Kein großes Geschäftsessen, sondern ein unbürokratisches Treffen bei Starbucks. Das war lustig. Da sitzen zwei Typen, die in ihrem Leben viel erreicht haben, und trinken Kakao und Capuccino für 3 Euro 50. Wir haben das Filmprojekt am niedrigen Tisch eingetütet und nach weniger als einer Woche kam der Vertrag von der Constantin. Anderen Interessenten habe ich abgesagt und ihnen auch nicht die Möglichkeit gegeben, mir ein neues Angebot zu machen.
Wann hast Du Bernd Eichinger zum ersten Mal getroffen?
Bushido: Martin Moszkowicz rief mich zwischen Weihnachten und Silvester an, als ich auf Barbados Urlaub machte. Er lud mich zum Deutschen Filmball in München ein, wo er
mir auch Bernd Eichinger vorstellen wollte. Dort habe ich Bernd das erste Mal getroffen. Offiziell hatte er da noch nichts mit dem Projekt zu tun. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass er sich schon etwas genauer mit mir und diesem Film beschäftigt hatte. Einige Wochen später rief Martin mich wieder an und fragte, ob es für mich okay sei, wenn Bernd Eichinger und Uli Edel den Film machen.
Wie war Deine Reaktion?
Bushido: Natürlich war ich einverstanden. Das ist so, als wenn im Musikbereich Eminem bei mir anruft und fragt, ob ich Bock auf einen gemeinsamen Song habe. Da gibt es nichts zu überlegen. Bernd und Uli sind dann aus Los Angeles nach München geflogen, wo wir uns in einem Hotel getroffen haben. Ich war die Nacht davor im P1, habe voll durchgerockt und nur zwei Stunden geschlafen. Das war an einem Sonntag und ich war noch halb im Koma. Schon am nächsten Tag rief Bernd Eichinger mich an und sagte, er habe alles geklärt, der Drehtermin und die ganze Mannschaft stünden bereits fest, er schreibe jetzt das Drehbuch und wir sähen uns in zwei Monaten. Das war der Startschuss.
Hast Du viele Forderungen an das Drehbuch gestellt?
Bushido: Nein. Ich hatte keine Ahnung vom Filmemachen und habe deshalb die Profis machen lassen, was sie für richtig hielten. Erst als das Drehbuch fertig war, habe ich mich mit Bernd mehrmals in München getroffen. Obwohl ich Vetorecht hatte, habe ich nie großartig irgendetwas umgestellt. Höchstens mal Kleinigkeiten. Mir war wichtig, dass alle Dialoge, die mit HipHop zu tun haben, den gewissen Kick an Authentizität haben. Ich war sehr überrascht, wie gut Bernd sich mit dem Thema Bushido auseinandergesetzt hatte. Seine Tochter hat mir schon gesagt: Nichts gegen Dich, aber der Film muss bald vorbei sein. Mein Vater hat das ganze Haus voll mit Bushido und Deine Musik läuft den ganzen Tag!
Wie gefällt Dir das Drehbuch, das ja nicht eins zu eins Dein Leben wiedergibt, sondern von Deiner Biografie inspiriert wurde?
Bushido: Es ist so, wie Bernd es haben wollte, und so, wie ich gut damit leben konnte. Natürlich hätte das ein ganz anderer Film werden können. Viel aggressiver. Oder so richtig asozial. Aber das sind die Freiheiten des Kinos. In seiner jetzigen Form ist der Film genau richtig.
Werden Bushido-Fans durch den Film Neues über Dich erfahren?
Bushido: Sie werden Dinge sehen, die sie noch nicht kennen: Zum Beispiel wird zum ersten Mal die Beziehung zwischen meiner Mutter und meinem alkoholkranken Vater dargestellt, wie er nach Hause kommt und meine Mutter verprügelt und ich das im Alter von vier Jahren beobachten muss.
Dein Jugendfreund Fler, mit dem Du Dich nach langem öffentlichen Streit versöhnt hast, spielt sich jetzt im Film selbst und war am Set auch für alle Graffiti verantwortlich.
Bushido: Richtig. Mein Kumpel Fler ist einfach der beste Sprayer überhaupt. Am Anfang stand er gar nicht im Drehbuch. Als wir uns aber im Zuge der Vorbreitungen wieder vertragen haben, fanden wir es cool, ihn mit in den Film einzubauen.
War von Anfang an klar, dass Du Dich selbst spielen wirst?
Bushido: Ja. Ich habe das gar nicht mal selbst verlangt, aber Martin Moszkowicz hat den Wunsch schon bei unserem allerersten Treffen geäußert.
Hattest Du Sorge, dass Du der Herausforderung nicht gewachsen sein könntest?
Bushido: Mir war sofort klar, dass ich das mache und auch schaffen werde. Ich habe das Glück, dass ich oft auf der Bühne stehe, extrovertiert bin und mich keine Kamera und kein Mikrofon stören. Irgendwann hielt ich das Drehbuch in den Händen und sah, wie viel Text ich auswendig lernen musste. Da war mir klar: Das wird richtig viel Arbeit. Denn improvisieren durfte ich ja leider nicht.
Hast Du im Vorfeld Schauspielunterricht genommen?
Bushido: Ich war nicht bei einem Coach, aber ich habe bei einer Probe zusammen mit den Schauspielern an meinen Texten gearbeitet. Das war mehr Lesen als Spielen. Moritz Bleibtreu sagte mir, dass er positiv überrascht war. Vielleicht bin ich kein begnadeter Schauspieler, aber gemessen daran, dass ich überhaupt keine Erfahrung hatte, habe ich das sehr gut gemacht.
Uli Edel hat Dich ausdrücklich gelobt. Willst Du künftig weitere Rollen spielen?
Bushido: Das ist ja immer die große Gefahr, die ich bei Leuten wie Madonna oder Curtis ‘50 Cent’ Jackson sehe. Die sind Musiker und wollen plötzlich Schauspieler sein. Eminem hatte das Glück, dass er nur einmal in 8 Mile sich selbst in einer etwas anderen Rolle spielen musste. Das wirkt dann immer glaubhafter, als wenn Curtis ‘50 Cent’ Jackson plötzlich einen Staatsanwalt spielt. Alter, das kaufe ich dem nicht ab.
Wir werden Dich also nie als jungen Staatsanwalt in einer ProSieben-Serie sehen?
Bushido : In einer Serie sowieso nicht. Ich glaube, so viel Geld können die gar nicht zahlen. Aber wenn zum Beispiel Bernd Eichinger unter bestimmten Voraussetzungen bei einem anderen Film noch mal eine Rolle für mich hätte, würde ich niemals nein sagen. Bei aller Knochenarbeit ist die Schauspielerei ja auch was Angenehmes.
Dein Verhältnis zu Bernd Eichinger scheint sehr gut zu sein.
Bushido: Wir haben seit dem ersten Tag, an dem wir uns getroffen haben, eine beständige und respektvolle Beziehung miteinander. Wir haben uns oft in Berlin getroffen, ich war oft bei ihm zu Hause. Das ist ein ganz anderer Umgang miteinander, als ob du nur irgendwo hingehst, schnell einen Film machst und Dich nicht wieder blicken lässt. Er hat sich vom ersten Tag an richtig reingekniet. Am Freitag vor dem Drehstart ist er mit mir Essen gegangen und riet mir, pünktlich am Set zu sein, immer meinen Text zu lernen, früh schlafen zu gehen und mich abends nicht wegzuballern.
Hat Dir so viel Aufmerksamkeit gut getan?
Bushido: Die Tatsache, dass sich solche Profis für mich interessieren und auf die Leinwand bringen wollen, hat mir sehr viel Motivation gegeben, nachdem ich 2007 wegen der Krankheit meiner Mutter in ein Riesenloch gefallen war. Meine Mutter war wegen Brustkrebs in einer Spezialklinik, später fielen ihr wegen der Chemotherapie die Haare aus, ich hatte keine Freundin, die Polizei hatte mir meinen Führerschein weggenommen. Das zog mich so krass runter, dass ich gesagt habe: Ich gebe mir jetzt die Kugel oder ich kneife die Arschbacken zusammen und versuche wieder auf die Beine zu kommen.
Hat Dir die Musik allein dabei nicht mehr helfen können?
Bushido: Meine Musik reizte mich schon lange nicht mehr. Nach zehn Goldenen Schallplatten, zweimal Platin und allen möglichen Preisen stand ich im Dezember 2007 auf der Bühne, habe meine Texte runtergerattert und das Publikum gar nicht mehr wahrgenommen. Dann habe ich mit dem Buch angefangen und später kam auch der Film dazu. So hatte ich die Möglichkeit, diesen ganzen Dreck, unter dem ich litt, einfach rauszuspülen und den Leuten zu sagen: Ich gelte zwar als hart und aggressiv, aber ich habe auch meine Schwächen und Probleme.
Zeiten ändern Dich hatte für Dich eine therapeutische Wirkung?
Bushido: Der Film hat mir die Möglichkeit gegeben, mich mehr als ein Jahr lang abzulenken, weil ich mich in die Arbeit stürzen musste. Im Nachhinein war das sehr gut für mich. In dieser Zeit ist zum Glück auch alles besser geworden. Der Gesundheitszustand meiner Mutter hat sich verbessert und sie ist in mein Haus gezogen. Ich habe eine Freundin, mit der ich seit circa zwei Jahren zusammen bin, und ich habe mir Hunde zugelegt, die mich extrem zum Positiven therapiert haben.
Wird Deine Mutter sich in Hannelore Elsner wieder erkennen können, die im Film Deine Mutter spielt?
Bushido : Absolut. Hannelore Elsner kommt meiner Mutter vom Charakter und vom Aussehen her sehr nah. Sie hat meine Mutter perfekt verkörpert. Wenn sie weinte und ich sie tröstend in den Arm nahm, konnte ich kaum noch zwischen Rolle und Realität unterscheiden. Ich musste mir immer wieder sagen: Hannelore ist nicht meine Mutter, sie spielt sie nur extrem gut.
Waren solche Szenen für Dich schwer zu spielen?
Bushido: Da musste ich schon mal schlucken. Normalerweise haben wir am Set viele Späße gemacht. Ich bin ja eh ein lustiger Typ und habe mir mit den Leuten vom Ton, vom Licht, von der Requisite viele Witze erzählt. Aber wenn wir emotionale Szenen mit Hannelore gedreht haben oder auch mit meinem Filmvater Adolfo, der ja wie ein Zwilling meines Vaters aussieht, war das wirklich heftig. Auch Adolfo musste ich in den Arm nehmen und dachte die ganze Zeit nur: Oh, Therapie!
Du schreibst auch den Soundtrack für Zeiten ändern Dich. Welche neuen Songs präsentierst Du?
Bushido: Im Film tauchen fünf Songs auf, die ich extra dafür geschrieben habe. Die sind auch auf dem neuen Album drauf, zusammen mit anderen neuen Stücken. Deswegen ist das auch kein Soundtrack im eigentlichen Sinne, sondern ein Bushido-Album mit Songs aus dem Film. Im Kino sind aber natürlich auch frühere Songs zu hören. Das ist ja das Geile, dass der Film auch echte Szenen von Konzerten, Preisverleihungen, Talkshows und Nachrichtensendungen enthält. Man sieht, wie ich die Preise durch die Luft werfe, was Fans über mich sagen und wie die Mädchen weinen.
Aggro Berlin musste im April 2009 schließen, auch andere HipHop-Plattenlabels mussten in den letzten Jahren Konkurs anmelden. Wird der Film Zeiten ändern Dich auch neuen Schwung in die Musikindustrie bringen?
Bushido: Das Problem ist, dass die meisten Rapper vom Intellekt her extrem minderbemittelt sind. Es gibt kaum Ausnahmen und deshalb flacht die Popularität der ganzen Szene ab. Wenn du dich als Künstler und Person nicht weiterentwickelst, dann verlieren die Fans und die Medien das Interesse an dir und deiner Musik. Da ist kein Feuer oder Knistern in der Luft. Wenn dieser Film etwas für den deutschen Rap tun kann, würde ich mich freuen. Andererseits will ich aber nicht Mutter Teresa sein und den Rap für alle anderen retten, die ihre eigene Szene nicht respektieren. Die sind mir völlig egal.
Bist Du optimistisch, dass die nächsten 30 Jahre Deines Lebens auch genug Stoff für einen weiteren Film liefern?
Bushido: Ich hätte gern drei große Kapitel in meinem Leben. Das erste ist das Heranwachsen und zu sich selbst Finden. Ich habe das Gefühl, dass dieses erste große Kapitel langsam abgeschlossen ist. Ich habe die Sau rausgelassen, Scheiße gebaut, Drogen genommen, Leute geschlagen und gevögelt, was das Zeug hält. Jetzt bin ich 31 Jahre alt und möchte zu einem neuen Kapitel weiterblättern.
Was steht in diesem zweiten Kapitel?
Bushido: Ich möchte eine Familie gründen, meine Kinder anständig erziehen und zu gesunden, starken Persönlichkeiten machen. Wenn es so weit ist, würde ich nebenbei ungern Musik machen und Filme drehen. Ich weiß, wie es ist, ohne Vater aufzuwachsen. Deshalb möchte ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern verbringen. Und wenn die Kinder ihren Weg gemacht haben, in 20 oder 25 Jahren, soll das dritte Kapitel beginnen. Mein Lebensabend. Vielleicht weg aus Deutschland und hoffentlich noch mit derselben Frau. Entspannen, Reden, Bücher lesen und irgendwann die Augen zumachen.
In welches Land zieht es Dich?
Bushido: Ich weiß es nicht, aber ich gucke jede Woche solche Auswanderer-Sendungen wie „Goodbye Deutschland“ und „Auf und davon“. Mein Traum ist es, irgendwann Tschüs zu sagen. Aber noch habe ich zu viel Verantwortung. Meine Mutter ist bei mir. Und wenn ich Kinder habe, sollen sie in Deutschland aufwachsen. Das ist ein gutes Land, ein schönes Land. Die Menschen können sich hier wohl fühlen und sollten endlich aufhören, so viel rumzuheulen. Wenn meine Kinder irgendwann mal selbst aus Deutschland weg wollen, sollen sie das machen. Aber bis sie erwachsen sind, sollen sie hier bleiben.
Wodurch können Deine Kinder eines Tages mehr über ihren Vater lernen? Wenn sie Deine Musik hören oder wenn sie Zeiten ändern Dich anschauen?
Bushido: Sie sollen sich beides anhören und anschauen. Das ist alles Teil meiner Persönlichkeit. Wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, werde ich sowieso offen mit ihnen über alles reden. Über meine Drogen- und Frauengeschichten, meine Schlägereien, all die Kritik, die ich eingesteckt habe. Irgendwann werden sie mich von sich aus fragen, warum ich so komische Tätowierungen habe. Dann können wir uns zusammensetzen und über alles reden.
Werden sie es als Kinder eines prominenten Vaters schwer haben?
Bushido: Ich möchte sie nicht mit dem Gefühl aufwachsen lassen, dass sie einen Vater haben, der berühmt ist oder mal berühmt war. Sie sollen mit dem Gefühl aufwachsen, einen ganz normalen Papa und eine ganz normale Mama zu haben. Kinder, die mit prominenten Eltern in guten und berühmten Verhältnissen aufwachsen, haben fast immer einen Sprung in der Schüssel.
Bushido: – Soundtrack of my Life
KINDERLIEDER gab es bei mir zu Hause genauso wenig wie Gedichte. Ich habe auch den Musikunterricht in der Schule superkrass gehasst. Ich konnte und kann bis heute keine Noten lesen. Ich hatte nur das Glück, dass ich neben einem Jungen saß, der Keyboardunterricht hatte. Wenn wir Musikarbeiten schrieben, konnte ich bei ihm alles abschreiben.
DREAMS von Gabrielle war meine erste Maxi-CD. Mein Stiefvater hatte mir meinen ersten CD-Player gekauft, als ich 12 oder 13 Jahre alt war. Vorher hatte ich nur den üblichen Radioschrott gehört und mich gar nicht so sehr mit Musik beschäftigt.
I GOT THE POWER und RYTHM IS A DANCER fand ich großartig. Die ganze Snap!-Ära fand ich gut. Die hatten viele Ableger, die mal mehr und mal weniger gelungen waren.
LIKE A PRAYER von Madonna war ganz groß. Damals war MTV auch noch richtig cool. In meiner Madonna-Ära wohnte ich in Neukölln, war angehender Erwachsener und habe die ersten Joints geraucht. Es gab zwar keinen Zusammenhang zwischen Madonna und meinen Erfahrungen, aber ich kann mich erinnern, dass ich das Lied damals gern gehört habe.
LIVE AND LET DIE, NOVEMBER RAIN und KNOCKING ON HEAVENS DOOR waren große Hit von Guns N’ Roses. Die hatten auch am Soundtrack von TERMINATOR 2 mitgearbeitet. Der Film war damals bei mir ein großes Thema. Deshalb habe ich mich viel mit Guns N’ Roses beschäftigt.
MUST HAVE BEEN LOVE von Roxette fand ich großartig. Ich war der größte Roxette-Fan der Welt und habe noch heute alle Platten von denen. Die ganzen Balladenschnulzen wie FADING LIKE A FLOWER fand ich super. Nur CRASH BOOM BANG mochte ich nicht.
N.W.A. (Niggaz Wit Attitudes) war mein prägender Zugang zur Rapmusik. Kein einzelner Titel, sondern die kompletten Alben. Das soll schon was heißen. Ich habe zwar noch mehr Dr. Dre mit The Chronic, Eminem und Snoop Dogg mit Doggy Style gehört, aber rückblickend war N.W.A. am wichtigsten. Heute ist das Eminem.
DAS ERSTE KONZERT, das ich als kleiner 16-jähriger HipHop-Schisser besucht habe, war von Gang Starr. Das beste Konzert meines Lebens war aber Rammstein in der Wuhlheide.
MY HEART WILL GO ON war ein Riesenhit, aber der Film TITANIC selbst berührt mich gar nicht. Ich habe mich immer geweigert, mir diesen Film anzuschauen, aber meine Freundin ist ein Riesenfan. Deshalb habe ich ihn kürzlich auf ProSieben zum ersten Mal gesehen. War okay. Kann ich mit leben. GLADIATOR und auch den Soundtrack zum Film finde ich cooler.
Mit Material von Constantin
Zeiten Ändern Dich läuft seit 04. Februar 2010 im Kino. Schaut doch in unser Kinoprogramm und findet eine Vorstellung in eurer Nähe.