Bushido wird von Bernd Eichinger verfilmt!

15.04.2009 - 09:12 Uhr
Der Rapper mit zwei goldenen Schallplatten
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Der Rapper mit zwei goldenen Schallplatten
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Bernd Eichinger und Uli Edel drehen ab dem Sommer ein Biopic über und mit Bushido.

Anis Mohammed Jussef Farchisis Leben wird verfilmt. Oder besser: wie aus dem Schulabrecher Anis Farchisi Bushido wurde, der millionenschwere Skandal-Hiphopper. Im Jahre 2003 hatte es Eminem mit 8 Mile vorgemacht. Jetzt zieht Deutschland nach. Mit illustren Namen: Bernd Eichinger und Uli Edel werden den Film über und mit Bushido realisieren, wie die Constantin Film in München bekanntgab. Der Produzent, der auch das Drehbuch für das Biopic schreiben wird, beschrieb das Projekt mit drei markigen Worten: “Uli und ich wollen einen Film machen wie Bushidos Musik: authentisch, provokant und radikal”. Nach Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo und Der Baader Meinhof Komplex ist der Film über Bushido die vierte Zusammenarbeit zwischen Eichinger und Edel. Im Sommer 2010 soll das Biopic unter dem Titel Zeiten ändern Dich in die deutschen Kinos gekommen.

Bushido ist offenbar salonfähig geworden. Nach ausgedehnten Kontroversen aufgrund homophober, gewaltverherrlichender, rassistischer und frauenfeindlicher Texte oder Gerichtsprozessen wegen Körperverletzung, scheint der anhaltende Erfolg Bushidos Weg in neue Geschäftssparten jenseits der Kontroverse zu pflastern. Schon im letzten Jahr hatte der Rapper seine Lebensgeschichte sehr erfolgreich als Buch vermarktet. Die Autobiographie, die er zusammen mit Lars Amend verfasste, schaffte es auf den ersten Platz der Spiegel-Bestsellerliste. Und jetzt kommt der Film. Bushido ist angekommen an einem Punkt der Karriere, ab dem Kontroversen kein Hindernis, sondern Kapital sind.

Es ist positiv zu bemerken, dass der deutsche Film auch andere Wege jenseits der ewigen Geschichtsklitterung gehen kann. Ob dafür aber ein Biopic über Bushido die richtige Wahl ist, bleibt jedoch abzuwarten.

Ich persönlich finde es fragwürdig, dass jemand mit einem Biopic belohnt wird, der zusammen mit zwei Freunden einen 20-Jährigen verprügelt und über Frauen rappt, als wären sie weniger wert als ein Stück Putenbrust aus dem Supermarkt. Auf der anderen Seite wirkt Bushido in Interviews weitaus weniger großkotzig, als seine Texte es vermuten lassen, teilweise war ich sogar verleitet, ihn sympathisch zu finden. Und vielleicht sind seine Texte ja auch nicht Ausdruck seiner persönlichen Meinung, sondern schlichte Ausübung künstlerischer Freiheit. Die Person selbst bleibt kontrovers.

Was meint ihr? Interessiert Euch der Film? Oder könnt Ihr getrost darauf verzichten? Eure Meinung ist gefragt!

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