Vor ein paar Wochen war alles noch so sicher. The King’s Speech – Die Rede des Königs war der Underdog beim Rennen um den Oscar und The Social Network der ganz große Favorit. Dann kamen die PGA-Awards und die Oscar-Nominierungen. Plötzlich war der Wettbewerb wieder spannend. Hoffnungen auf wichtige Darstellerpreise konnte sich der Film von Tom Hooper über den stotternden König George VI. jedoch von Anfang an machen. Besonders überraschend ist es deshalb nicht, dass Colin Firth nun von der Schauspielergilde den Preis als bester Hauptdarsteller verliehen bekam. Nach dem Gewinn des Golden Globes und der Oscar-Nominierung wurde der Brite in seiner Favoritenrolle also bestätigt. Zusammen mit seinen Kollegen bekam er außerdem den Ensemble-Preis der Screen Actors Guild (SAG).
Ebenfalls große Hoffnungen auf den Oscar darf sich Natalie Portman machen. Nach dem Golden Globe wurde sie für Black Swan mit dem Preis als beste Darstellerin der SAG ausgezeichnet. Auf der Bühne bedankte sich die Harvard-Absolventin bei ihren Eltern, denn diese “haben mir immer beigebracht, so hart wie möglich zu arbeiten und niemals ein A****loch zu sein.”
Insgesamt bestätigten die Screen Actors Guild Awards die Trends der Golden Globes. So wurden im Bereich der Nebendarsteller jeweils Melissa Leo und Christian Bale für The Fighter ausgezeichet, die beide auch für Oscars nominiert sind. Im TV-Segment gewann wiederum Boardwalk Empire Preise für das Ensemble und den Hauptdarsteller Steve Buscemi.
Emotionaler Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Ehrenpreises an Hollywod-Urgestein Ernest Borgnine. Der 94-jährige Star aus Klassikern wie The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz und Verdammt in alle Ewigkeit, der zuletzt in R.E.D. – Älter, härter, besser zu sehen und in SpongeBob Schwammkopf zu hören war, bedankte sich bewegt für den Preis, setzte danach aber gleich Prioritäten. Zu seiner Frau meinte der Oscar-Preistäger: “Wir sollten zurück zu unserem Tisch gehen und essen, bevor die unsere Teller wegräumen.”