Jim Parsons sehnte sich nach 12 Staffeln The Big Bang Theory wohl nach einer neuen Herausforderung. Dabei verkörperte er einen Charakter, der geradezu monströs rüber kommt und seiner TBBT-Rolle Sheldon Cooper nicht ferner sein könnte.
Abgründe in Hollywood – und Jim Parsons ist mittendrin
Im April 2020 erkundete Them in einem Interview mit Jim Parsons seine Rolle als (realer) Agent Henry Wilson in der Miniserie Hollywood von Ryan Murphy und Ian Brennan. Dabei begeisterte Hollywood mit einem kritischen Blick und hervorragenden Darsteller:innen.
Der Fokus liegt auf Künstler:innen in den 1940ern, die im Filmgeschäft Fuß fassen wollen. Hier werden sie mit rassistischer, sexistischer und homophober Diskriminierung konfrontiert. Die Charaktere sind teils fiktiv, teils beruhen sie auf realen Personen – so auch Parsons Figur.
Wilson lernen wir als eine manipulative Figur kennen, der seine Mitmenschen psychisch und sexuell erbarmungslos ausnutzt.
So interpretiert Jim Parsons seine böse Netflix-Rolle
Für den Schauspieler macht die Vielfalt in der Darstellung queerer Figuren – positiv wie negativ – die Stärke der Miniserie aus:
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass viele seiner verabscheuungswürdigen Handlungen wahrscheinlich auf seine verinnerlichte Scham zurückzuführen sind, weil er in einer Zeit, in der Homosexualität verpönt war, homosexuell war und versuchte, eine starke Persönlichkeit zu sein.
Dies gilt besonders für kritische Aspekte seiner Rolle:
Zu leugnen, dass es einen solchen Menschen gab, und sich nicht mit den möglichen gesellschaftlichen Ursachen und dem Druck in Bezug auf seine Homosexualität zu befassen, die sicherlich zumindest teilweise dazu beigetragen haben, dass er so verachtenswert sein konnte, ist so, als würde man verstopfte Arterien in seinem Körper ignorieren.
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Diese Rolle ist das komplette Gegenteil seiner Paraderolle Sheldon Cooper, die er in unzähligen Folgen The Big Bang Theory spielte. Sheldon ist ein gutmütiger, hochintelligenter wie eigenbrötlerischer Physiker, der keiner Fliege etwas zuleide tun könnte.
Für Parsons war die Performance als Henry Wilson anscheinend eine spannende Möglichkeit, queere Vielfalt vor der Kamera zu zelebrieren und kritisch auf gesellschaftliche Strukturen zu blicken. Alle 7 Folgen von Hollywood könnt ihr bei Netflix im Abo streamen.