Darum wird uns das X-Men-Avengers-Crossover wohl enttäuschen

09.02.2019 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Avengers/X-Men
Disney/20th Century Fox
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Ein X-Men-Avengers-Crossover steht im Raum. Superhelden-Fans sind begeistert. Aber vielleicht sind derartige Projekte mit vielen Enttäuschungen verbunden.

Marvel Studios-Chef Kevin Feige ist eine der wichtigsten Männer Hollywoods geworden. Nachdem unter seiner Leitung das MCU zu gigantischer Größe angewachsen ist, hat er nun auch die Hoheit über die X-Men-Filme übernommen. Die Nachricht freut garantiert so manchen Avengers-Fans, denn nun stehen die Zeichen für ein schon immer gewünschtes X-Men-Avengers-Crossover auf Grün. Aber wird uns ein mögliches Crossover von Superhelden und Mutanten glücklich machen? Wir glauben eher, dass es uns enttäuschen könnte.

Zunächst einmal: Noch im November 2016 sprach Kevin Feige davon, dass ein Crossover zwischen Avengers und X-Men unmöglich sei. Als Grund gab er an, es seien einfach zu viele Filme, die ihn und sein Team für ein ganzes Leben beschäftigen würden. Ganz unrecht hat der MCU-Schöpfer nicht. Schon sein Universum bietet unendlich viele Möglichkeiten, Geschichten über Figuren zu erzählen, verbrauchte zu entfernen, neue einzuführen, für Reboots, Spin-offs, Remakes etc. Nun kommt mit den X-Men eine ähnliche Fülle an Figuren und Inhalten dazu. Die Probleme, diese zu verbinden, werden aber nicht geringer.

Die Rückkehr der alten Helden ist unwahrscheinlich

Wer mit der ersten X-Men-Trilogie aufgewachsen ist, hat mit Wolverine (Hugh Jackman), Storm (Halle Berry), Jean Grey (Framke Janssen) sowie Cyclops (James Marsden), Magneto (Ian McKellen) und Professor X (Patrick Stewart) als Mutanten gelitten und mitgefiebert.

Alle Darsteller sind mittlerweile in ihren 50ern und darüber hinaus. Dass die Schauspieler nochmals für ihre Rollen zurückkehren, ist unwahrscheinlich, denn in der Regel schreibt Hollywood keine Geschichte für eine ältere Superhelden-Generation - Logan - The Wolverine war und ist bis dato eine Ausnahme.

Mit dem Zeitreise-Kniff ist es dem X-Men-Franchise gelungen, eine jüngere Generation einzuführen. Wer also mit der zweiten X-Men-Trilogie großgeworden ist, hat den Werdegang von Professor X (James McAvoy), Magneto (Michael Fassbender), Mystique (Jennifer Lawrence), Jean Grey (Sophie Turner) sowie Cyclops (Tye Sheridan) und Storm (Alexandra Shipp) verfolgen können.

Manche der Darsteller können mittlerweile horrende Gagen aufrufen, weil sie zur ersten Hollywood-Garde gehören. Andere haben ihre eigenen Franchises, wieder andere die Lust an Franchises verloren. Den möglichen X-Men-Avengers-Crossover-Inhalt mal außen vor gelassen, ist es auch unwahrscheinlich, dass diese Riege an Schauspielern zurückkehrt. Einzelne Ausnahmen wären natürlich möglich.

Nostalgie ist ein treibendes Element für hochkochende Emotionen. Allerdings wollen nostalgische Geister auch alles so lassen, wie es in der Erinnerung ist. Darsteller und Figuren spielen dabei eine besondere Rolle. Wenn bekannte Gesichter und etablierte Figuren nicht wieder auftauchen, kann Freude in Frustration umschlagen.

Die Logik der Timeline wird immer komplexer

Die gesamte Welt der X-Men in das riesige und ewig wachsende Marvel Cinematic Universe einzubauen, erscheint tatsächlich wie ein schier unlösbares Unterfangen. Beide Universen haben inzwischen eine große, eigenständig funktionierende Hintergrundgeschichte. Auch die vielen Charaktere wären nur schwer miteinander vereinbar. Eine Timeline, die für Fans logisch und nachvollziehbar ist, wird immer schwieriger.

Gerade ein großes X-Men-Avengers-Crossover wird von den Fans mit Argusaugen beobachtet. Figuren wie Timeline sind dabei besonders wichtig. Zwar haben wir Kevin Feige als einen überaus kreativen Produzenten kennengelernt, der unterschiedliche Welten zusammenzubringen und überschneidende Solofilme, Figuren und Geschichten erfinden kann. Aber bereits früher getroffene Entscheidungen (zum Beispiel der Tod des Mutanten Quicksilver im MCU, während er bei den X-Men noch sehr lebendig ist) wie die enorme Fülle an Storys und Figuren könnten selbst seinen Erfindergeist an die Grenzen führen.

Monokultur auf Dauer ist auch für Disney schädlich

Vermutlich wäre es das Beste, alles beim Alten zu lassen und beide Universen separat zu behandeln. Entwarnung sei schon mal gegeben: In den kommenden 2 bis 3 Jahren wird sich sowieso nicht viel ändern, denn erst einmal müssen Filme, die schon in der Produktion sind, fertig gestellt und Drehbücher geschrieben werden.

Hartnäckig halten sich Gerüchte, die Superhelden-Welle würde dem Ende entgegen gehen. Aber hier ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Eine wirkliche Müdigkeit hat sich bei den Fans noch nicht eingestellt. Das könnte sich aber ändern, wenn Crossover der unterschiedlichen Helden-Teams diese doch sehr einseitige Filmkultur weiter befeuern und nichts wirklich Neues geboten wird.

Was glaubt ihr: Würde ein X-Men-Avengers-Crossover funktionieren?

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