Mit seinem neuen Film Sieben Leben zeigt Will Smith allen, dass er ein überaus religiöser und gläubiger Mensch ist. Wie er im Stern-Interview enthüllt, zeigt er jeden Film, den er macht, seinem Priester. Der habe zwar nur gesagt, dass er schon selbst entscheiden muss, wie er die Geschichte anlegt, aber immerhin zeigt Will Smith einem Kirchenmann seine Arbeiten und will … ja was eigentlich?
Aktuell ist der Schauspieler der Bestverdiener unter den Stars in Hollywood. Von seinem 85 Millionen Dollar, die er im letzten Jahr verdient hat, gibt er großzügig ab. Er spendet Millionen davon christlichen Organisationen und auch Institutionen, die der Scientology Sekte nahe stehen. Ob er auch Mitglied ist, bleibt allerdings bisher offen. Im Sommer erzählte er in einem Interview, dass sich die Ideen der Bibel zu 98 Prozent mit denen der Scientology Sekte decken würden, auch 98 Prozent derselben Ideen würde er beim Hinduismus und beim Buddhismus entdecken. Vielleicht ist er ja deshalb irgendwie im Zwiespalt, weil er seine Sympathie und seinen Glauben mindestens zweiteilt?
Das Unausgekorene und Verquere seiner Sinnsuche kann jeder in Sieben Leben bestaunen. Die Religiösität des Films stösst vielen Kritikern auf. Jens Hinrichsen vom film-dienst nennt es raffiniert, “dass der verkorkst religiöse Zug des Films – fast glaubt man, ein Sektenmanifest vor sich zu haben, in dem Nächstenliebe mit Selbstvernichtung kurzgeschlossen wird – durch den Puzzlecharakter der Story lange verborgen bleibt. Am Ende aber wird man doch ins Eiswasser schockierend schlechter Hollywood-Dramaturgie geworfen.” Auch Ernst Corinth in der Hannoverschen Allgemeine ist von der banalen Religiosität, die er am Ende gesehen hat, gar nicht erbaut. Er hatte “bisweilen – nicht nur wegen der zahlreichen christlichen Symbole – das Gefühl, in einer filmischen Bibellesung zu sitzen.”
Wo der Glaube Will Smith wohl noch hinführt? Zu weiteren Millionen, das scheint klar. Aber ob die Zuschauer dieses religiöse Geschwafel auf Dauer ertragen?