Mit Rebirth #1 kehrt Geoff Johns, der die Story für diesen ersten Band schrieb, zurück zu den Ursprüngen der New 52 und des neuen DCU: Flashpoint. Es wird enthüllt, dass neben Flash noch jemand anderes hinter der Erschaffung des neuen Universums steckte, der mit diesem Band als Antagonist etabliert wird.
Geoff Johns erklärt die Intentionen für Rebirth folgendermaßen:
Rebirth soll den Kern der Charaktere und ihr jeweiliges Universum in den Mittelpunkt rücken. Es bringt zurück, was verloren ging: Das Vermächtnis der Charaktere, die Liebe und die Hoffnung des DCU.
Im Zentrum der Geschichte steht ein Charakter, den DC-Fans seit vielen Jahren nicht mehr sahen. Diese Figur war seit den Ereignissen in Flashpoint jenseits von Zeit und Raum gefangen, doch nun kehrt er zurück und enthüllt, jemand unfassbar mächtiges, sogar mächtiger als Darkseid, stecke hinter dem neuen DCU und er wird bald zurückkehren.
Mit den New 52 etablierte DC Comics einen neuen Grundton für seine Geschichten, der bei vielen alteingesessenen Fans auf Kritik stieß. Das DC-Universum wurde düsterer, ernster, härter. Superman war ein Rüpel und Schläger, Batman ging brutal wie nie mit seinen Widersachern um und Wonder Woman wurde von Mördern, den Amazonen, aufgezogen. Die Geschichte dieser Figuren, genauso wie ihre Verbindungen, war verschwunden. Viele Charaktere waren jünger, unerfahrener, deshalb oft ungestümer und die meisten von ihnen hatten keine Ahnung, dass ihnen etwas wichtiges genommen wurde. Wie sich nun herausstellt, war es ein mächtiges Wesen, das die Ereignisse in Flashpoint nutzte, um die Geschichte des DCU neu zu schreiben.
In ihrem Kern ging es in den Comics von DC stets um Optimismus, Hoffnung, sowie das Vermächtnis eines Helden. DCs Welt ist nicht die unsere und das soll sie auch nicht sein - sollte sie nie -, sondern eine bessere.
Nun möchte ich noch auf drei Enthüllungen in Rebirth #1 eingehen, die ich besonders mag und/oder sehr interessant finde. Doch Vorsicht, SPOILER voraus!
- Enthüllung #1: Wally West
Wally West ist wieder da und
zwar die Version des Charakters, die man zuletzt viele Jahre vor den
Ereignissen der New 52 sah.
Seit den Ereignissen in Flashpoint war Wally in der Speed Force gefangen, doch nun gelingt es ihm, auf die Erde zurückzukehren; zumindest irgendwie. Er erscheint diversen Personen aus seinem Leben, darunter etwa Batman und Linda Park, die sich jedoch allesamt nicht an ihn erinnern können. Als er sich bereits damit abgefunden hatte, will Wally einen letzten Menschen sehen, ehe er seine letzte Reise antritt: Barry Allen.
Seinem ehemaligen Mentor offenbart Wally, dass eine gewaltige Macht für diese neue Realität, in der jedem etwas entrissen wurde, verantwortlich ist. Als Wally gerade dabei ist mit der Speed Force zu verschmelzen, reißt Barry ihn aus dieser heraus, hinein in eine neue Welt. Barrys anschließendes „Wie konnte ich dich nur jemals vergessen?“ und ihre Umarmung verdeutlichen auf emotionale Art und Weise, was DC in den letzten Jahren verloren ging, nämlich, dass das Vermächtnis eines Helden und die Liebe zu anderen Menschen die Triebfedern dieser Helden waren und wieder sein sollten.
- Enthüllung #2: Joker
Im Zuge des Darkseid War
wurde Batman zu einem New God, dem Gott des Wissens. Mit dieser Macht
fand Batman heraus, wer der Joker wirklich ist, doch diese
Offenbarung schien ihn nicht nur überrascht, sondern regelrecht
erschüttert zu haben.
In Rebirth #1 erzählt Alfred Batman, der Joker würde in einer Stadt für Unruhe sorgen, doch Bruce erwidert, der Joker wäre in einer anderen Stadt gefasst worden und befände sich aktuell auf dem Weg ins Arkham Asylum. Batman wurde durch seine göttlichen Kräfte enthüllt, dass der Joker nicht eine einzige Person sei. Stattdessen gäbe es drei Leute, die als Batmans ewige Nemesis das DCU unsicher machen würden. Der Bat-Computer zeigt Bilder dieser drei Jokers direkt nebeneinander, die dem geneigten Comic-Fan bekannt vorkommen dürften.
Links sieht man den Original-Joker aus den ersten Batman-Comics, der damals noch von Jerry Robinson gezeichnet wurde. In der Mitte befindet sich der von Brian Bolland gezeichnete Joker aus dem Klassiker The Killing Joke und auf der rechten Seite ist der neue Joker, den uns Scott Snyder und Greg Capullo in den New 52 präsentierten.
Es dürfte interessant werden, welche Überraschungen uns in dieser Beziehung in den kommenden Monaten noch erwarten werden.
- Enthüllung #3: Who watches the Watchmen?
Auf den letzten Seiten von Rebirth #1 wird enthüllt, wer in Wirklichkeit für die Ereignisse in Flashpoint und das neue DCU verantwortlich ist. Zu sehen ist eine Uhr auf dem Mars, mit einem eingravierten Namen: Dr. Jonathan Osterman. Dieser Mann verwandelte sich in Alan Moores Watchmen in den schier allmächtigen Dr. Manhattan.
Er experimentierte mit verschiedensten Universen herum, darunter auch mit dem uns bekannten DCU. Mit den New 52 erschuf Dr. Manhattan, wie bereits erwähnt, eine neue Realität; eine Welt ohne Hoffnung.
Watchmen gehörte zwar immer zum großen DC-Multiversum, doch bis jetzt stand es eher isoliert am äußeren Rand dieses gewaltigen Komplexes. Es scheint auf den ersten Blick eine interessante, vor allem jedoch ungewöhnliche Wahl, da die Watchmen nie in das große Ganze des DCU hineinpassen wollten.
Wo DC Comics Superhelden, wie beispielsweise Superman, eine idealisierte Welt mit idealisierten Figuren zeigen sollten, wollte Moore mit seinen Watchmen das genaue Gegenteil erreichen. Das DCU ist ein Welt, in der das Gute letztendlich immer gewinnen soll, doch dies ist in der realen Welt nicht möglich. Und eben jenes sollten die Watchmen zeigen: In der wahren Welt kann das Gute nicht immer gewinnen und in unserer Welt existieren keine Superhelden.
Rebirth #1 schließt mit einem berühmten Zitat aus Alan Moores Watchmen, welches aus einem Dialog zwischen Dr. Manhattan und Adrian Veidt stammt:
Ich tat das Richtige, oder? Es wird sich am Ende alles auszahlen.
Am Ende? Nichts endet, Adrian. Nichts endet jemals.
Mit DC Universe: Rebirth #1 liefert Geoff Johns seinen vorerst letzten Comicband ab und verabschiedet sich mit einem Paukenschlag. Wenige Kreative beeinflussten die Geschichten von DC Comics in den vergangenen Jahren so sehr, wie es Johns tat. Er weiß, wie er mit den Figuren umzugehen hat und um was es bei ihnen im Wesentlichen geht, schon immer ging. Wie eingangs im Zitat angesprochen, soll DC zu sich selbst zurückfinden, seine eigene Geschichte und das Vermächtnis der Figuren wiederfinden; zusammen mit der Hoffnung auf ein besseres Morgen und dem zurückgekehrten Optimismus.
Absolut passend, dass das letzte Bild des Comics alle Helden mit einem Lächeln im Gesicht zeigt.
Was haltet ihr von der Neuausrichtung des DCU und werdet ihr die neuen Geschichten verfolgen?