Beflügelt durch die Nachrichten rund um den sogenannten Snyder-Cut von Justice League hat sich auch Suicide Squad zurück ins Gespräch gebracht. Genauer gesagt dessen Regisseur David Ayer, der eine alternative Schnittfassung des DC-Films mit dem Joker (Jared Leto) und Harley Quinn (Margot Robbie) angedeutet hat.
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Zwar hat Suicide Squad weltweit über 700 Millionen Dollar eingespielt, doch weder bei Kritikern noch bei Fans fand der Film viel Gegenliebe. Deswegen folgten statt direkten Fortsetzungen einen Ableger (Birds of Prey) und einen Neustart (The Suicide Squad). Bei Twitter hat sich David Ayer über die Hintergründe geäußert und findet die Schuld auch beim Erfolg der brutalen Marvel-Komödie Deadpool.
Wegen Deadpool: Suicide Squad wurde auf lustig getrimmt
Schon seit Jahren ist bekannt, dass die Kinoversion des DC-Films nicht der Vision von David Ayer entspricht. Die schwierige Produktionsgeschichte von Suicide Squad war gepflastert von Meinungsverschiedenheiten mit dem Studio Warner Bros.
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Auf den Kommentar eines Followers über einen frühen Trailer für Suicide Squad antwortete David Ayer bei Twitter :
Dieser Trailer hat den Ton und die Intention des Films, den ich gemacht habe, perfekt getroffen. Methodisch. Vielschichtig. Komplex, schön und traurig. Nachdem die Batman v Superman-Kritiken die damalige Studioführung geschockt haben, und nach dem Erfolg von Deadpool - da wurde mein gefühlvolles Drama auf eine 'Comedy' heruntergebrochen.
Im Januar 2016 erschien der erste Trailer für Suicide Squad, im Februar startete Deadpool im Kino und im März folgte Batman v Superman: Dawn of Justice. Wir können uns also sehr gut die Timeline vorstellen, in der das Abschneiden von BvS und die positive Reaktion auf Deadpool die Verantwortlichen bei Warner beeinflussten.
Suicide Squad wurde wegen Deadpool und Batman v Superman verändert
Batman v Superman spielte zwar rund 100 Millionen Dollar mehr ein als der Marvel-Film, kostete aber auch ganze 200 Millionen Dollar mehr. Für das Kernstück des jungen DC Extended Universe, in dem dessen größte Helden aufeinander trafen, waren die Zahlen enttäuschend.
Der gefeierte erste Trailer für Suicide Squad:
Der Deadpool-Erfolg hingegen offenbarte mit seinem brutalen Meta-Humor einen Durst nach vergleichbarer Superhelden-Unterhaltung. Die Folge waren wachsende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regisseur und Studio. Große Nachdrehs wurden angeordnet und zwei verschiedene Schnittfassungen in Test-Screenings gezeigt.
Der Studio-Einfluss überwog am Ende. Deswegen schreibt Ayer in dem Tweet von dem Film, "den er gemacht hat". Der Regisseur distanziert sich ausdrücklich von der Kinofasssung von Suicide Squad. Mit dieser war niemand so richtig zufrieden. Das Antihelden-Team spielte weltweit ähnlich viel ein wie Deadpool, kostete aber auch 120 Millionen Dollar mehr. Das DCEU selbst erhielt von Film zu Film einen schlechteren Ruf, was sich bei Justice League an der Kasse bemerkbar machte.
Die Motive von Warner Bros. sind zwar angesichts der immensen Investitionen in ihre damaliges Filmuniversum nachvollziehbar. Ebenso fällt es von außen schwer, dem Blockbuster-unerfahrenen David Ayer von jeder Verantwortung für das Suicide Squad-Debakel freizusprechen.
Das holprige, unrund wirkende Endprodukt wirkt trotzdem wie das Ergebnis einer Kurzschlussreaktion. Der Einfluss von Deadpool fällt auf, ebenso wie der "Marvel-Humor" von Joss Whedon in der Kinofassung von Justice League aus dem Bild fällt. Ob wir David Ayers "komplexe, schöne und traurige" Version von Suicide Squad zu Gesicht bekommen, bleibt leider unklar.
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Würdet ihr gern Ayers Schnittfassung von Suicide Squad sehen?