Der König von Köln: Die wahre Geschichte ist noch viel absurder

12.12.2019 - 07:55 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Der König von Köln mit Joachim Król und Rainer Bock
WDR/Frank Dicks
Der König von Köln mit Joachim Król und Rainer Bock
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Heute Abend läuft im Ersten mit Der König von Köln die satirische Aufarbeitung eines der größten Wirtschaftsskandale des Landes. Dabei waren die wahren Ereignisse noch viel dramatischer.

Vom Club der roten Bänder-Regisseur Richard Huber und Stromberg-Autor Ralf Husmann stammt die Filmsatire Der König von Köln, die heute Abend um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen ist. Darin gerät ein einfach Beamter des Kölner Bauamts in die Machtspiele der Superreichen und landet schließlich in einem Sumpf aus Korruption.

Obwohl Satire das Geschehen in der Regel auf die Spitze treibt, hatten die wahren Ereignisse, von denen sich die Macher inspirieren ließen, noch viel drastischere Ausmaße angenommen.

Heute im Ersten: Das passiert in Der König von Köln

Sachbearbeiter Andrea Di Carlo (Serkan Kaya) und seine Frau Simone (Katrin Röver) wollen ihre Familie vergrößern. Ihr derzeitiges Haus ist dafür allerdings zu klein. Bei einer Kölner Karnevalsfeier kommt die unverhoffte Rettung: Di Carlos Chef, Baudezernent Stüssgen (Joachim Król), stellt ihm den Bauunternehmer und Finanzier Jupp Asch (Rainer Bock) vor, der sich um die Angelegenheiten des Familienvaters kümmern soll.

Nach einem Zwischenfall soll Di Carlo zu allem Überfluss auch noch Stüssgens Stellvertreter werden und damit in den semi-legalen Machenschaften von Asch mitmischen. Auch beim Job von Frau Simone hat Asch seine Finger im Spiel, was Andrea Di Carlo zwischen Fronten bringt.

Der König von Köln: Die wahren Hintergründe des Wirtschaftsskandals

Im Anschluss an die Satire zeigt Das Erste um 21:45 Uhr die Dokumentation Der Milliarden-Maurer vom Rhein, die sich mit den wahren Hintergründen des Films befasst.

Die Rede ist von Josef Esch, der es mit seinen fragwürdigen Methoden vom Maurerpolier zu einem der mächtigsten Vermögensverwalter brachte und in einen der größten deutschen Wirtschaftsskandale verwickelt war.

Mit Hilfe der Inhaber der größten europäischen Privatbank Salomon Oppenheim & Cie stieg Esch in den 90ern in die vornehmen Kreise der Kölner Gesellschaft auf und begann, sich um die Geldanlagen der Wohlhabenden zu kümmern. Mit zusätzlichen Dienstleistungen erwies er sich Stück für Stück als unentbehrlich für den einflussreichen Geldadel.

Gemeinsam mit dem Hause Oppenheim entwickelte Esch mit den sogenannten Oppenheim-Esch-Fonds ein neues Geschäftsmodell, in dem es darum ging, milliardenschwere Immobilienprojekte wie die Fernsehstudios in Köln-Ossendorf und die Lanxess Arena mit dem Kapital der Fondskunden zu realisieren. Die Einnahmen sollten durch die öffentliche Hand abgesichert werden.

Am Ende folgte der große Knall: Esch landete wegen Steuerhinterziehung und unerlaubten Bankgeschäften vor Gericht, seine wohlhabenden Geschäftspartner wegen schwerer Untreue.

Der König von Köln läuft heute Abend um 20:15 Uhr im Ersten. Im Anschluss zeigt die Doku Der Milliarden-Maurer vom Rhein um 21.45 Uhr die wahren Hintergründe der Filmsatire.

Was haltet ihr von Der König von Köln?

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