Der Koreakrieg mit Hawkeye Pierce & M*A*S*H

12.03.2013 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
M*A*S*H.
20th Century Fox
M*A*S*H.
Mein heutiges Herz für Serie schenke ich der 4077. Einheit des Mobil Army Surgical Hospital, kurz M*A*S*H. Die Kriegssatire folgte über elf Staffeln dem Leben hinter der Front in einem Feldlazarett inmitten des Koreakrieges mit Humor und bissiger Kritik.

Vor inzwischen mehr als vierzig Jahren erschien der Kinofilm M.A.S.H., in dem der Alltag eines Feldlazaretts nahe der Kampfzone während des Koreakriegs 1950 bis 1953 auf ironisch-satirische Weise erzählt wird. Regisseur Robert Altman kritisierte in seinem bissigen Kultfilm 1970 allerdings nur scheinbar den bereits vergangenen Krieg und konzentrierte sich unterschwellig auf den aktuellen Vietnamkonflikt. Zwei Jahre darauf wurde der Stoff mit MASH für das Fernsehen adaptiert und zeigte über elf Staffeln hinweg wie Capt. Benjamin “Hawkeye” Pierce (Alan Alda) und seine Kameraden des 4077. Mobile Army Surgical Hospital auf ihre eigene, teils humorvolle, teils emotionale Weise mit den Härten des Krieges umgingen. Insgesamt lief die Fernsehserie über elf Staffeln bzw. 251 Folgen und stellte 1983 das bis dahin meistgesehene Serienfinale der amerikanischen TV-Geschichte. Anders als im Film stand in der Serie hauptsächlich Hawkeye Pierce im Mittelpunkt. Da sich dieser Charakter im Laufe der Jahre in eine meiner Lieblingsfiguren der Serie entwickelte, rücke auch ich in meinem heutigen Herz für Serie den sarkastischen Chirurgen in den Fokus.

Hawkeyes Anarchoseele
Hawkeye ist nicht aus Überzeugung in diesen Krieg involviert, sondern weil er eingezogen wurde. Folglich ist er auch nicht der brave Soldat, sondern legt leicht anarchische Züge an den Tag. Fast täglich sieht man ihn entweder mit Hawaiihemd oder im Bademantel durch das Camp schlurfen, in der Regel mit einem Martini in der Hand, den er in seinem Zelt, genannt “swamp”, eigens herstellt. Seine liebste Freizeitbeschäftigung ist das weibliche Geschlecht und das Streiche spielen auf Kosten seiner Kollegen. Man könnte fast meinen, Hawkeye hätte es sich zur Aufgabe gemacht, den größtmöglichen Spaß aus dem Koreakrieg herauszuholen. Allerdings verkommt er durch die vielschichtige Zeichnung seines Charakters nie zum Pausenclown und überzeugt auch in den ernsten Momenten der Serie.

Hawkeyes kleine Anarchoseele hat allerdings auch ein großes Problem mit Autorität, was im Militär durchaus zu einem Problem werden könnte. Die Gefahr besteht mit seinen Vorgesetzten allerdings nicht. Sein erster Vorgesetzter in der 4077. ist Lt. Colonel Henry Blake (McLean Stevenson), der durch seine leicht trottelige Art und der Fischermütze ein ums andere Mal eher zum Komplizen für Hawkeye wird als dass er ihm dienstliche Konsequenzen androht. Das ändert sich mit dem Ausscheiden Henrys aus dem Kriegsdienst und der Einführung des neuen Chefs, Colonel Sherman T. Potter (Harry Morgan). Der scheint zunächst ganz der Harte zu sein, da er ein Karrieresoldat ist und sich bereits als 15-jähriger in den Kriegsdienst schummelte. Doch schon in den ersten Folgen merkt Hawkeye, dass hinter der rauhen Schale Colonel Potters ein butterweicher Kern steckt und er, obwohl strenger mit den Auswüchsen seiner Streiche, einen feinen Sinn für Humor hat und dem Chaotenteam so einiges durchgehen lässt.

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