1969: Während Blumenkinder und andere Vagabunden in Woodstock das größte Musikfestival der Geschichte zelebrieren, müssen in Vietnam die Soldaten der 101. Luftlandedivision dem Vietcong die Gewalt über einen strategisch unbedeutenden Erdhaufen entreißen. Die Erstürmung des Hügels gerät zum Massaker und die Soldaten gewinnen immer mehr den Eindruck, regelrecht zu Hackfleisch verarbeitet zu werden, weshalb sie den Hügel "Hamburger Hill" taufen. Dabei macht den GIs nicht allein der unerwartet starke Widerstand der Guerillakämpfer zu schaffen, auch das extrem tückische Wetter, die allnächtliche Lautsprecher-Propaganda, versehentlicher Beschuss von eigenen Einheiten sowie skrupellose Offiziere lassen die Schlacht zu einem Kampf ums nackte Überleben werden. Hamburger Hill ist ein Film über die Sinnlosigkeit des Krieges.
Ebenso wie Francis Ford Coppola (Apocalypse Now) und Oliver Stone (Platoon) entschied sich auch John Irvin dazu, die Dreharbeiten auf den Philippinen stattfinden zu lassen. Dabei versteht es der routinierte Regisseur, der den Vietnamkrieg auch dokumentarisch festhielt, das Geschehen eindrucksvoll in Szene zu setzen. Für die Authentizität des Drehbuchs sorgte der Vietnamveteran James Carabatsos. Die Rolle der todgeweihten Soldaten übernehmen Courtney B. Vance (Law & Order), Steven Weber (Überflieger), Don Cheadle (L.A. Crash) und Dylan McDermott (Vielleicht lieber morgen).
Filmkritiker Emanuel Levy urteilt über Hamburger Hill:
Das Bemerkenswerteste an diesem realistisch beschriebenen Stück Zeitgeschichte über eine kritische, blutige Kampfhandlung des Vietnamkriegs ist, dass sowohl der rechtspolitische Machismo eines Stallone in Rambo vermieden wird als auch die metaphorische Überfrachtung (Gut gegen Böse) eines Oliver Stone in Platoon.
- Was: Hamburger Hill (1987)
- Wann: 00:35 Uhr
- Wo: RTL II